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Wie sind die Nationalspieler in Form?
Bundestrainer Alfred Gislason hat in der vergangenen Woche sein erweitertes Aufgebot für die anstehende Handball-WM bekannt gegeben. Der Isländer möchte "so spät wie möglich" die Mannschaft festlegen, die zum Turnier reisen. Doch in welcher Form sind die deutschen Nationalspieler derzeit? Ein Blick auf die HPI-Werte der Handball Bundesliga.
Die Handball-Bundesliga erfasst mit ihrem Dienstleister Kinexon und ihren Vereinsscouts viele Leistungsdaten, diese fließen in den Handball Performance Index (HPI) ein. Der Durchschnittswert gibt dann auch immer Aufschluss über die Saisonleistung der Spieler und die Antwort auf die Frage: Wie schlagen sich die 35 Spieler, die Bundestrainer Alfred Gislason am vergangenen Freitag nominiert hat im Zahlenwerk der HBL?
Zu berücksichtigen ist allerdings, dass bei der Zusammenstellung des Kaders für ein Großturnier wie eine Handball-WM der HPI nur ein Fingerzeig ist. Mit Blick auf die Deckung oder entsprechende Variabilität auf den einzelnen Positionen sowie die besonderen Anforderungen bei einer WM mit zahlreichen Spielen sind vom Bundestrainer auch andere Faktoren zu berücksichtigen, um nicht nur die besten Spieler zu nominieren, sondern die beste Mannschaft.
Im Tor untermauern Andreas Wolff und David Späth ihre Stellung als beste deutsche Keeper. Blickt man auf den HPI, dann klopfen allerdings auch schon die U21-Nationaltorhüter Frederik Höler (68) aus Potsdam und Julian Buchele aus Göppingen sowie Berlins U21-Weltmeister Lasse Ludwig von den Füchsen Berlin (je 66) an das Tor zum DHB-Team an.
Name | Verein | HPI |
---|---|---|
Andreas Wolff | THW Kiel | 74 |
David Späth | Rhein-Neckar Löwen | 72 |
Joel Birlehm | TSV Hannover-Burgdorf | 68 |
Daniel Rebmann | SG BBM Bietigheim | 68 |
Silvio Heinevetter | ThSV Eisenach | 63 |
Auf der linken Außenbahn spielt bislang Tim Freihöfer, auch durch seine Nervenstärke bei den Siebenmetern, eine starke Saison. Zweitbester Deutscher auf der Position wäre allerdings Magdeburgs Matthias Musche (75) und auch Leipzigs Lukas Binder (72) liegt noch knapp vor Lukas Mertens und den weiteren Nominierten.
Name | Verein | HPI |
---|---|---|
Tim Freihöfer | Füchse Berlin | 79 |
Lukas Mertens | SC Magdeburg | 71 |
Rune Dahmke | THW Kiel | 67 |
Tim Nothdurft | Rhein-Neckar Löwen | 66 |
Rechtsaußen ist der nicht im Kader stehende Moritz Strosack mit einem HPI von 76 der beste Spieler der Liga, auch Recke Marius Steinhauser (75) und Gummersbachs Lukas Blohme (74) wurden nicht berücksichtigt. Von den nominierten Spielern hat sich Erlangens Youngster Timm Gömmel auch aufgrund der starken Werte bei den Siebenmetern mit 73 Punkten knapp vor Timo Kastening (72) bislang gesetzt.
Name | Verein | HPI |
---|---|---|
Tim Gömmel | HC Erlangen | 73 |
Timo Kastening | MT Melsungen | 72 |
Patrick Groetzki | Rhein-Neckar Löwen | 70 |
Lukas Zerbe | THW Kiel | 69 |
Im linken Rückraum zeigen die Olympia-Medaillengewinner Marko Grgic, Julian Köster und Sebastian Heymann ihre starke Form. Mitten in das Trio gespielt hat sich allerdings auch Magdeburgs Philipp Weber.
Gummersbachs Miro Schluroff und Recke Lukas Stutzke, der schon zuletzt nachnominiert wurde, fallen ein wenig ab. Der abwehrstarke Tom Kiesler hat bislang in dieser Saison noch kein Erstligaspiel bestritten und ist daher im Ranking unbewertet. Zudem werden die Abwehrqualitäten nur bedingt erfasst.
Name | Verein | HPI |
---|---|---|
Marko Grgic | ThSV Eisenach | 83 |
Philipp Weber | SC Magdeburg | 82 |
Julian Köster | VfL Gummersbach | 78 |
Sebastian Heymann | Rhein-Neckar Löwen | 76 |
Miro Schluroff | VfL Gummersbach | 67 |
Lukas Stutzke | TSV Hannover-Burgdorf | 67 |
Tom Kiesler | VfL Gummersbach | - |
Im zentralen Rückraum haben Hamburgs Leif Tissier und Leipzigs Luca Witzke die Bestwerte in der Liga. 80 Punkte wie Witzke hätte aber auch Lemgos Tim Suton, bei dem es aber zuletzt auch - bislang unbestätigte - Gerüchte über einen Wechsel des Nationalteams zu Bosnien-Herzegowina gab.
Auch Gummersbachs Ole Pregler (76) oder Wetzlars Dominik Mappes (73) spielen starke Spielzeiten und sind damit noch vor Juri Knorr und Nils Lichtlein. Der aktuell noch verletzte Marian Michalczik kann auch mit seiner Abwehrstärke und vor allem der eingespielten Achse mit Uscins, Fischer und Stutzke punkten.
Name | Verein | HPI |
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Leif Tissier | HSV Hamburg | 81 |
Luca Witzke | SC DHfK Leipzig | 80 |
Juri Knorr | Rhein-Neckar Löwen | 72 |
Nils Lichtlein | Füchse Berlin | 71 |
Marian Michalczik | TSV Hannover-Burgdorf | 69 |
Im rechten Rückraum ist Renars Uscins in Topform und auch Franz Semper liefert Woche für Woche seine Leistung ab. Auch Erlangens Antonio Metzner (75) und Bietigheims Dominik Claus (74) sind auf Augenhöhe mit anderen Spielern. Max Beneke steht bei den Füchsen Berlin auch im Schatten von Welthandballer Mathias Gidsel, für Christoph Steinert spricht neben seiner Siebenmeterstärke auch die Möglichkeit als Hybridspieler auf Rechtsaußen auszuweichen.
Name | Verein | HPI |
---|---|---|
Renars Uscins | TSV Hannover-Burgdorf | 87 |
Franz Semper | SC DHfK Leipzig | 81 |
David Schmidt | Frisch Auf Göppingen | 73 |
Christoph Steinert | HC Erlangen | 70 |
Max Beneke | Füchse Berlin | 67 |
Am Kreis haben sich Justus Fischer und Jannik Kohlbacher weiter nach vorne gespielt. Zu den starken deutschen Kreisläufern gehört auch weiterhin der aus dem Nationalteam zurückgetretene Hendrik Pekeler (78) sowie Bietigheims Jonathan Fischer (76). Erst dahinter folgen der angeschlagen spielende Johannes Golla (75) und Magdeburgs Tim Zechel (72).
Aron Seesing vom Bergischen HC ist als Zweitligaprofi ohne HPI-Wert. In der Vorsaison erzielte Seesing einen Durchschnittswert von 75, auch wenn der damals noch anders berechnet wurde. Dennoch war er damals schon Vierter hinter den drei Olympioniken und gleichauf mit Tim Zechel.
Name | Verein | HPI |
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Justus Fischer | TSV Hannover-Burgdorf | 91 |
Jannik Kohlbacher | Rhein-Neckar Löwen | 84 |
Johannes Golla | SG Flensburg-Handewitt | 75 |
Tim Zechel | SC Magdeburg | 72 |
Aron Seesing | Bergischer HC | - |
Stand: 19.11.24
chs