16.09.2024, 09:31
25:36-Klatsche bei Heim-Premiere
Nach einer Drei-Tore-Führung zur Halbzeitpause ist die HSG Wetzlar gegen die TSV Hannover-Burgdorf im zweiten Durchgang komplett eingebrochen - und hat eine Klatsche kassiert. "Das tut schon weh", kommentierte HSG-Trainer Frank Carstens. Wie er die katastrophale zweite Halbzeit seines Teams erklärt:
30 Minuten lang war bei der HSG Wetzlar zur Heim-Premiere der neuen Bundesliga-Saison alles im grünen Bereich. In der fast ausverkauften Buderus Arena lagen die Mittelhessen am späten Sonntagnachmittag (15. September) zur Pause mit 16:13 vorne. Am Ende verließen alle, die es mit den Wetzlarern halten, die Spielstätte an der Lahn mit hängenden Köpfen. Auf der Anzeigetafel stand eine 25:36-Pleite.
Im zweiten Durchgang holten die Niedersachsen den Pausenrückstand innerhalb von zweieinhalb Minuten auf und glichen durch Marius Steinhauser zum 16:16 aus. Beim 19:18 in der 40. Minute durch Stefan Cavor lag die HSG das letzte Mal in Führung. Noch ahnte niemand der 4.275 Zuschauer, was in den folgenden zehn Minuten passieren sollte.
Bei den mittelhessischen Bundesliga-Handballern reihte sich Fehler an Fehler, das runderneuerte Team fiel total auseinander. Bei den Hannoveranern dagegen "klappte plötzlich alles", wie es Trainer Christian Prokop hinterher zusammenfasste. Mit einem 10:1-Lauf entschied die TSV die Partie und ließ auch in den letzten zehn Minuten nicht locker. Wetzlar verlor die zweite Hälfte mit 9:23 (!). So waren es am Ende elf Tore Abstand zwischen beiden Teams.
"Uns hat es in der zweiten Halbzeit voll erwischt. Das tut schon weh, wenn man auf die Anzeigetafel schaut", so HSG-Trainer Frank Carstens bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Er analysierte: "In der ersten Hälfte sind wir stetig besser geworden und zeigen vor allem im Angriff eine sehr gute Leistung. Bei Hannover hat sich insbesondere Marian Michalczik im zweiten Durchgang enorm gesteigert. Er hat viele Zweikämpfe gewonnen."
Carstens erklärte: "Im Gegenzug haben wir viele Zweikämpfe nicht mehr für uns entscheiden können. Da haben wir noch keine zweite, dritte Antwort, mit der wir kommen können. Nachdem wir in Magdeburg mit dem siebten Feldspieler Phasen überbrücken konnten, ist das heute eher schlimmer geworden."
"Das Ergebnis ist knallhart, für mich aber auch nicht außerhalb jeglicher Vorstellungskraft gewesen, dass uns so etwas in der Bundesliga passieren kann. Für uns wäre es wichtig gewesen, dass wir verantwortungsbewusster mit dem Ball umgegangen wären. Die Jungs wollten alle das Beste, sind dann aber teilweise mit dem Kopf durch die Wand gegangen. Zwölf technische Fehler alleine im zweiten Durchgang sind dann nicht mehr zu verteidigen", betonte Frank Carstens.
bec