07.03.2025, 08:16
Gaugisch blickt positiv auf das nächste Duell
Trotz Niederlage gegen Frankreich: Döll sieht "gelungene" Premiere
Zum Auftakt der beiden Länderspielvergleiche mit Nachbar Frankreich unterlag Deutschland in Trier. Neu-Kapitänin Antje Döll zeigte sich jedoch trotz der Niederlage zufrieden.

Antje Döll ließ sich von der knappen Niederlage zum Start ins WM-Jahr nicht die Laune verderben. "Das war trotzdem ein gelungenes Debüt für mich", sagte die neue Kapitänin von Deutschlands Handballerinnen nach dem 25:28 (10:18) gegen Weltmeister Frankreich, gegen den das deutsche Team nach der Pause eine Leistungssteigerung hingelegt hatte. "Wir sind nicht unzufrieden."
Zum erhofften Sieg reichte es bei Dölls Premiere in neuer Rolle am Donnerstagabend in Trier aber nicht. Die zweite Hälfte und eine solide Deckung dienten dennoch als Mutmacher, nachdem beim Acht-Tore-Rückstand zur Pause zeitweise ein Debakel gedroht hatte. "Mit dem Mindset können wir sehr zufrieden sein", fand Bundestrainer Markus Gaugisch. Bereits am Samstag (18.00 Uhr/DF1) kommt es im französischen Besancon zum Wiedersehen mit dem Olympia-Zweiten.
Kuriose Szene vor dem Anwurf
Döll, die Gaugisch zu Wochenbeginn überraschend zur neuen Kapitänin ernannt hatte, war mit einem "leichten Kribbeln im Bauch" in das Spiel gegangen. Und noch bevor sie erstmals offiziell als Spielführerin auf der Platte stand, ging tatsächlich etwas schief. Beim Einlaufen in die Halle war der 36-Jährigen der Verbandswimpel aus der Hand gerutscht. "Es kann ja nicht alles perfekt laufen", kommentierte Döll später lachend.
Alina Grijseels hatte sich das Stück Stoff geschnappt und Döll vor dem Abspielen der Nationalhymnen zurückgegeben. Die Szene hatte unfreiwillig symbolischen Charakter, schließlich bildete Grijseels bislang gemeinsam mit der nicht nominierten Emily Bölk das Kapitäns-Duo. Gaugisch entschied rund neun Monate vor der Heim-WM jedoch, eine Änderung vorzunehmen.
Grijseels machte keinen Hehl daraus, dass sie ihre Aufgabe "sicherlich gerne weitergeführt" hätte. Aber: "Das ist Markus' Entscheidung. Das akzeptiere ich so", sagte Grijseels dem Sport-Informations-Dienst (SID). "Ich versuche trotzdem, der Mannschaft die Energie zu geben, Antje zu unterstützen und möglichst erfolgreich zu sein. Da geht es nicht um irgendwelche Einzelschicksale."
"Mit dem Mindset können wir zufrieden sein"
Bundestrainer Markus Gaugisch zeigte sich unterdessen trotz des Ergebnisses positiv und sprach von einer guten Defensivleistung in der zweiten Halbzeit. "Wir spielen eine gute Deckung, auch in der ersten Halbzeit machen wir es schon ordentlich", erklärte Gaugisch, hob jedoch die zu vielen Ballverluste hervor, die zu Gegentoren führten. "Wir verlieren zu viele Bälle auf dem Feld und geraten durch die daraus resultierenden Gegenstöße in klaren Rückstand", sagte der Trainer und betonte, dass die Mentalität der Mannschaft dennoch überzeugend war: "Mit dem Mindset können wir zufrieden sein."
Für Aimee von Pereira, die ihr Länderspieldebüt feierte, war es eine gute Erfahrung, obwohl das Spiel von Fehlern in der Anfangsphase geprägt war. "Es war stark, wie wir uns zurückgekämpft haben", so von Pereira. Sie merkte jedoch an, dass es gegen die starke französische Abwehr zunächst schwierig war. "Wir sind das Spiel über unseren einfachen Fehlern vom Anfang hinterhergelaufen, gegen eine so gute Abwehr wird es dann auch schwer. Dafür haben wir es in der zweiten Halbzeit aber super gemacht."
Xenia Smits analysierte die zweite Halbzeit als Wendepunkt im Spiel. "Wir haben die Abwehr kompakter hingestellt und im Angriff bessere Lösungen gefunden", sagte die Rückraumspielerin. Auch der Rückzug, der in der ersten Halbzeit ein großes Problem darstellte, wurde in der zweiten Hälfte deutlich verbessert. "Der Rückzug in der ersten Hälfte war mit acht Kontern ein großes Thema. Das darf uns nicht passieren", sagte Smits und zeigte sich zuversichtlich, dass das Team mit einer verbesserten Leistung in das nächste Duell am Samstag gehen werde.
Markus Gaugisch blickte ebenfalls positiv auf das bevorstehende zweite Spiel: "Am Ende der heutigen Partie haben wir Gegentore aus bekannten Handlungen durch andere französische Spielerinnen kassiert, das können wir am Samstag verhindern", sagte der Bundestrainer.
SID, red