21.04.2024, 10:28
Spekulationen um den Nationaltorwart
Das wäre ein echter Transfer-Hammer: Andreas Wolff könnte laut eines Medienberichts vor einer Rückkehr in die Bundesliga stehen. Der SC Magdeburg soll am Nationaltorhüter dran sein. handball-world hat beim Klub nachgefragt.
Dieses Gerücht bewegt aktuell nicht wenige deutsche Handball-Fans: Kehrt Nationaltorhüter Andreas Wolff möglicherweise in die Bundesliga zurück? Wie die Bild am Freitag (19. April) berichtet, soll sich der Weltklasse-Keeper mit dem SC Magdeburg über eine Zusammenarbeit ab dem kommenden Sommer einig sein.
Konkrete Quellen nennt die Zeitung aber nicht. Stattdessen beruft sie sich darauf, dass ein möglicher Wolff-Wechsel zum SCM derzeit ein "brandheißes Tuschelthema unter den Bundesliga-Profis" sei. Wolff trifft im Viertelfinale der Handball Champions League mit Kielce auf den SCM.
Auf Nachfrage von handball-world äußerte sich Magdeburgs Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt am Freitag sehr zurückhaltend zu dem Thema: "Wir kommentieren grundsätzlich keine Gerüchte", sagte Schmedt allgemein.
Auch Trainer Bennet Wiegert wollte sich zu dem Gerücht um einen möglichen Wechsel von Nationaltorhüter Andreas Wolff zu Handball Bundesligist SC Magdeburg nicht äußern. Er beantwortete eine entsprechende Nachfrage aber gelassen - und dementierte es nicht.
"Das habe ich heute auch gelesen. Es ist ja erstmal nichts Negatives, aber ich kann nicht alles kommentieren. Aber es ist toll, dass der SC Magdeburg mit so tollen Spielern in Verbindung gebracht wird", sagte Wiegert am Freitagabend beim Internet-Sender Dyn nach dem 32:29-Sieg bei der SG Flensburg-Handewitt.
"Ich möchte den Fokus auf der Mannschaft halten. Nächste Woche ist es wahrscheinlich Emil Nielsen, dann ist es Landin, dann kommen die nächsten", führte der Coach des SCM unter Nennung weiterer Namen von Spitzentorhüter aus.
"Ich habe zur Zeit das Gefühl, je besser wir Handball spielen, desto mehr Schlagzeilen werden über uns produziert", so Wiegert laut SID. Der SCM-Coach fügte an: "Wir können uns damit nicht beschäftigen, wir haben so viel vor uns, so viele Spiele." Das nächste ist das Hinspiel gegen Kielce im Viertelfinale der Handball Champions League.
Fakt ist, dass Wolff beim polnischen Spitzenclub Industria Kielce derzeit noch einen Vertrag bis 2028 hat. Für einen vorzeitigen Wechsel müssten die Magdeburger also eine Ablösesumme bezahlen. Dass der aktuelle Champions-League-Sieger einen neuen Torwart sucht, wäre jedoch alles andere als überraschend.
Denn der bisherige Stammkeeper Nikola Portner wurde wegen mutmaßlichen Dopings bis auf Weiteres gesperrt. Dem Schweizer droht im schlimmsten Fall eine lange Sperre. In diesem Fall könnte die Verpflichtung eines neuen Keepers durchaus Sinn machen. Ob es sich dabei um den 33-jährigen Wolff handelt? Das wird die Zukunft zeigen.
"Das ist jetzt ein Thema von Anwälten, und die belehren uns immer wieder, dass wir uns in einem schwebenden Verfahren bitte nicht äußern sollen. Damit können wir Nikola schaden", sagte Bennet Wiegert auf Rückfrage zum Stand in Sachen Nikola Portner.
Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hatte nach einer positiven Wettkampfkontrolle Methamphetamine in der Probe des Schweizers entdeckt. Nikola Portner bestreitet einen wissentlichen Doping-Verstoß, die B-Probe ist noch nicht geöffnet, es gilt die Unschuldsvermutung - doch auf die Suspendierung könnte eine Sperre folgen.
In Hinblick auf eine weitere Saison, in der es eventuell die Meisterschaft zu verteidigen gilt und in der das Team aller Vorraussicht wieder in der Handball Champions League spielen wird, gilt es für den SCM aber auf den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Wiegert betont im Endspurt der Saison mit Blick auf mediale Spekulationen: "Wir wollen in das Thema Ruhe reinbringen, ich bin alles andere als ein geduldiger Typ, aber das braucht jetzt einfach Zeit."
ban, dpa