08.10.2024, 19:11
"Wachsende Besorgnis" nach Fehlstart
Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen und sein bisheriger Trainer Stefan Neff gehen ab sofort getrennte Wege, das hat der Verein zwei Tage nach der 24:39-Heimniederlage gegen den HC Elbflorenz offiziell bestätigt. Pavel Prokopec übernimmt.
"Nach der 24:39-Heimniederlage gegen den HC Elbflorenz 2006 am Sonntag, die einhergeht mit einem 2:8 Punkte-Start, erfolgte nach intensiven Gesprächen die Entscheidung des Vorstandes, einen neuen Impuls setzen zu wollen. Als verantwortlicher Cheftrainer übernimmt der bisherige U19-Trainer Pavel Prokopec das Zweitliga-Team", so der VfL Eintracht Hagen in einer Pressemeldung.
"Von Beginn der Saison an haben die Verantwortlichen in Vorstand und Geschäftsführung mit wachsender Besorgnis die Resultate verfolgt", erläutert Eintracht-Präsident Detlef Spruth die Hintergründe der Entscheidung und fügt an: "Wir sind jetzt saisonübergreifend seit zwölf Spielen ohne Sieg. Nach der desaströsen zweiten Halbzeit gegen den HC Elbflorenz war dann klar, dass wir Veränderungen vornehmen müssen."
Man laufe, so Spruth, inzwischen nicht nur Gefahr, die ausgegebenen Saisonziele zu verpassen, sondern auch, in den Abstiegskampf hineingezogen zu werden. Spruth berichtet von einem "sehr offenen Gespräch" mit Stefan Neff zu Wochenbeginn. "Wir sind gar nicht in die Detailanalyse eingestiegen. Es gab auch keine Schuldzuweisungen", so Spruth, "denn klar ist doch auch, dass jetzt nicht auf einmal alles schlecht war in den letzten fünf Jahren. Aber die Mechanismen in unserem Sport sind nun einmal so ..."
Stefan Neff hatte de VfL Eintracht Hagen im November 2019 als Nachfolger von Ulli Kriebel übernommen, nachdem die Grün-Gelben - seinerzeit noch in der 3. Liga - einen Fehlstart hingelegt hatten.
In seine fast fünfjährige Amtszeit fiel die Rückkehr in die 2. Bundesliga, die Saison 2023/24 hatte die Eintracht dann nach einer langen Erfolgsserie mit zum Teil spektakulären Siegen unter anderem gegen Bundesliga-Aufsteiger 1. VfL Potsdam und Bundesliga-Absteiger ASV Hamm, aber auch einer Sieglos-Serie zum Ende der Saison auf Tabellenplatz 7 abgeschlossen.
"Stefan hat die Mannschaft als eine feste Größe in der 2. Bundesliga etabliert. Dafür danken wir ihm. Er wird in der Ischelandhalle immer ein gern gesehener Gast sein", so Eintracht-Präsident Detlef Spruth. Die personellen Veränderungen verkündete die Eintracht-Führung am Dienstagmittag dem Zweitliga-Team.
Nach der Verabschiedung von Stefan Neff leitete Pavel Prokopec direkt das erste Training. Prokopec kennt den Verein aus dem Effeff. Der ehemalige tschechische Nationalspieler wechselte im Jahr 2015 vom TV Großwallstadt nach Hagen, trug noch zwei Jahre als aktiver Spieler das Eintracht-Trikot.
Anschließend war der A-Lizenzler, der bis zuletzt noch in Senioren-Teams der Eintracht unterhalb der 2. HBL als Spieler aushalf, Co-Trainer der 1. Mannschaft und verantwortlicher Coach der U23. Seit 2023 ist Prokopec hauptamtlicher Trainer der U19, die er in die neu geschaffene 1. Bundesliga führte.
Den Bundesliga-Nachwuchs coacht fortan der bisherige Zweitliga-Co-Trainer Valentin Schmidt. Hans-Peter Müller, bisher ebenfalls Co-Trainer der Profis, soll neue Aufgaben im Bereich der Jugendleistungsteams/U23 übernehmen bzw. intensivieren.
Valentin Schmidt war im Jahr 2019 zur Eintracht gewechselt, weist als Spieler ebenfalls höherklassige Erfahrung auf (SG BBM Bietigheim, TBV Lemgo, ASV Hamm-Westfalen). Aktuell hat den Spielmacher eine Knieverletzung außer Gefecht gesetzt, so dass er für die Zeit der Rekonvaleszenz Co-Trainer-Aufgaben im Profiteam übernommen hatte. Der 30-Jährige wurde am Abend der U19 vorgestellt und stieg anschließend direkt ins Training ein.
"Eine sehr gute Lösung", beurteilt Detlef Spruth die interne Rochade, "niemand muss sich eingewöhnen, weil alle die Strukturen kennen. Sowohl Pavel als auch Valle haben keinen Moment gezögert, als wir auf sie zugekommen sind."
Die 1. Mannschaft des VfL Eintracht Hagen gastiert am kommenden Sonntag beim TV Großwallstadt (17 Uhr, Untermainhalle Elsenfeld), die U19 empfängt bereits am Samstag (13 Uhr, Sporthalle Mittelstadt) den HC Empor Rostock.
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