02.06.2024, 19:10
Gidsel verletzt
Im direkten Duell mit seinem Konkurrenten Mathias Gidsel hat sich Manuel Zehnder bei seiner Verabschiedung vom ThSV Eisenach zum Torschützenkönig der Bundesliga gekrönt. Ein echtes Duell war es aber nicht: Gidsel fehlte verletzt.
Sechs Treffer trennten Manuel Zehnder und Mathias Gidsel vor dem letzten Spieltag der Bundesliga. 269 Treffer standen beim Schweizer Mittelmann des ThSV Eisenach zu Buche, sein direkter Konkurrent - niemand geringeres als der amtierende Welthandballer Mathias Gidsel - stand bei 263 Toren.
Einen Rekord hatte der Däne dabei so oder so sicher: niemand traf jemals so oft wie er aus dem Feld. 248 Feldtore schaffte zuvor nur Kyung-Shin Yoon in seiner Rekordsaison 2000/01, wo er mit 324/76 Treffern am Ende Torschützenkönig wurde. Diese Spielzeit hatte allerdings ganze 38 Partien.
Gidsel, der 7,97 Mal pro Spiel netzt, hat den Rekord der meisten Feldtore dementsprechend schon im Laufe der Saison pulverisieren können. Der Titel des Torschützenkönigs blieb aber aus, da Gidsel unter der Woche im Training umknickte und dementsprechend nicht in Eisenach mitmischen konnte. "Nichts Ernstes,
nichts Wildes, aber dadurch, dass Olympia bald bevorsteht, werden wir ihn heute schonen", erklärte Siewert.
Für Zehnder und Eisenach hat der Titel derweil direkt eine doppelte Bedeutung. Zum einen ist es bereits das dritte Mal in Serie, dass der ThSV in seiner Liga den Torschützenkönig stellt. In den letzten beiden Spielzeiten avancierte Fynn Hangstein zum torgefährlichsten Akteur seiner Staffel. Dessen Verpflichtung wurde derweil heute offiziell, er kehrt also nach Eisenach zurück.
Zum anderen ist es ein besonderes Abschiedsgeschenk für den Schweizer, der nach der Partie verabschiedet wurde und zum HC Erlangen zurückkehrte. Nach dem Spiel sagte der Schweizer dem Sender Dyn: "Es ist eine schöne Bestätigung für diese Saison, aber auf keinen Fall eine Einzelauszeichnung für mich. Was diese Mannschaft geleistet hat mit Misha als Trainer, das hätte vor dieser Saison niemand gedacht."
Füchse-Trainer Jaron Siewert pflichtete bei: "Der ThSV hat es sich verdient, die Saison mit dem Torschützenkönig zu krönen." Seine Mannschaft hatte in Eisenach trotz einer starken Performance des Aufsteigers beide Punkte nach Berlin entführt.
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mao, DPA