29.08.2024, 11:00
MT-Kapitän vor Saisonstart im Interview
Saisonstart für die MT Melsungen: Am Wochenende wollen Nordhessen um Kapitän Timo Kastening den ersten Schritt in der Qualifikation für die Gruppenphase der European League machen. Im Kampf um das Ticket für die nächste Runde trifft der Handball-Bundesligist auf den norwegischen Top-Klub aus Elverum.
Für die MT Melsungen geht es um die Gruppenphase der European League. Um die zu erreichen, muss der nordhessische Handball-Bundesligist die Qualifikation mit Hin- und Rückspiel gegen Elverum Handball erfolgreich überstehen. Den Grundstein will die Mannschaft von Roberto Garcia Parrondo am Samstag vor eigenem Publikum legen.
MT-Kapitän Timo Kastening spricht im vereinseigenen Interview vom "wichtigste Spiel der Saison". Außerdem äußert er sich zur Vorbereitung und zu Saisonzielen.
Timo, Samstag geht's los. Verspürst du eher Aufregung oder Vorfreude?
Timo Kastening:
Ganz klar Vorfreude. Jeder arbeitet hart in der Vorbereitung. Alle Vereine müssen neue Spieler integrieren, haben unter Umständen mit Verletzungssorgen zu kämpfen - wir ja auch. Aber nun spielt das keine Rolle. Jetzt gilt es, alles auf die Platte zu bringen. Und ja, darauf fiebern wir hin.
Mal abgesehen davon, dass es hart war. Wie fällt dein Fazit zur Vorbereitung aus?
Sie war intensiv, wir hatten ein straffes Programm, aber auch sehr schöne Momente während unseres Trainingslagers. Fünf neue Spieler sind hinzugekommen plus die beiden Youngster Bruno und Jonas - sie alle in unser System einzubauen, war sicher keine einfache Aufgabe für unseren Coach.
Hat es funktioniert?
Definitiv. Die Neuen sind super integriert, sportlich wie menschlich. Sie sind sehr kommunikativ, sie haben Bock und es passt einfach. Die Woche in Spanien und Portugal hat uns als Mannschaft auf jeden Fall noch einmal richtig zusammengeschweißt.
Gibt es generell Unterschiede zur Vorsaison?
Im vergangenen Sommer mussten wir uns als Team erst finden. Im Verlauf der Saison sind wir dann zu einer geschlossenen Einheit gewachsen. In dieser Hinsicht sind wir nun auf einem höheren Niveau gestartet, und es wird nicht mehr so immense Sprünge geben. Aber natürlich hoffe ich, dass wir unseren Zusammenhalt und unser Miteinander trotzdem noch ein Stück ausbauen können.
Wie sieht es in sportlicher Hinsicht aus?
Auch da starten wir auf einem höheren Niveau. Vor der vergangenen Saison hatte uns niemand auf dem Zettel. Aber wir haben geliefert und zum Teil begeisternden Handball gezeigt und uns ganz nebenbei an die Top-Teams der Liga herangepirscht. Insofern werden in dieser Saison die Handball-Fans nicht so überrascht sein, wenn wir mal einen Großen schlagen.
Lässt du dir ein Saisonziel entlocken?
Falls du jetzt eine Platzierung hören willst, dann nein. Noch mal: Wir haben eine tolle Saison gespielt. Damit hatte niemand gerechnet. Darauf können wir stolz sein. Aber ein gutes Jahr macht noch keine Top-Mannschaft. Wir wollen uns unter den besten fünf, sechs Klubs der Liga etablieren und uns stetig weiterentwickeln. Wir wissen, wozu wir imstande sind, gehen die Aufgaben aber demütig an.
Die erste Aufgabe am Samstag gegen Elverum ist ja nun alles andere als ein lockerer Aufgalopp, oder?
Allerdings. Die Partie gegen Elverum ist ja so was wie der erste Teil eines Alles-oder-nichts-Spiels. Es geht um die Gruppenphase der European League. Da wollen wir unbedingt hin. Ich spüre da schon mehr Druck, als wenn der Start ein normales Bundesliga-Spiel wäre. Doch ob nun Bundesliga oder Europapokal: Es ist das erste Spiel der Saison, und das hat immer ein bisschen was von Wundertüte.
Wenn du einen Wunsch für Samstag frei hättest, wie sähe der aus?
Wir haben gleich zum Auftakt das wichtigste Spiel der Saison. Ich wünsche mir, dass in der Halle eine fantastische Atmosphäre herrscht. Wir brauchen unsere Fans. Wir wollen am Samstag das Ganze sozusagen angolden und dann eine Woche später vergolden. Es wäre schon extrem bitter, wenn das Abenteuer Europa endet, bevor es richtig begonnen hat.
lmk