04.02.2024, 14:40
"Hoffe, dass ich Besserung zeigen darf"
Vor dem Pokalspiel der MT Melsungen beim TuS N-Lübbecke sprach Timo Kastening bei Dyn nicht nur über die bevorstehende Begegnung, die sein Team am Ende mit 30:28 gewann und so das Ticket zum Final4 löste, sondern blickte auch zurück auf die Handball-EM, äußerte sich zu seiner Leistung und zur Hanning-Kritik.
"Ich glaube, dass es vor allem auch im Vorfeld des Turniers darum ging vielleicht die Menschen zu begeistern, sie zusammenzubringen und ein Handballfest zu feiern mitten in Deutschland. Ich glaube, das ist uns als Mannschaft aber auch dem gesamten Handball gelungen", so Timo Kastening in seinem Rückblick auf die Handball-EM bei Dyn. "Ich glaube, deswegen können wir in großen Teilen sehr, sehr positiv auf das Turnier zurückblicken."
"Als Mannschaft ist es natürlich schade, wenn du im Halbfinale stehst und am Ende auf dem vierten Platz mit leeren Händen da stehst", blickte Timo Kastening vor dem ersten Auftritt nach der EM-Pause, den er mit der MT Melsungen im Viertelfinale des DHB-Pokals bei Zweitligist TuS N-Lübbecke erfolgreich bestritt, auf das sportliche Abschneiden. "Das ist ziemlich schade und für uns enttäuschend gelaufen", so der Außen.
"Trotzdem wissen wir auch, dass wir - so glaube ich - auch in diesem Turnier wieder ein Stück näher an die Top-Nationen herangerückt sind - aber auch mit dem Wissen, dass wir ja häufig in den direkten Duellen einfach noch hinten dran sind", so Timo Kastening mit Blick beispielsweise auf die Niederlage im Halbfinale gegen Dänemark oder im Spiel um den dritten Platz und das Olympia-Ticket gegen Schweden.
"Trotzdem glaube ich, dass der Abstand kleiner geworden ist. Dementsprechend können wir darauf aufbauend positiv in die Zukunft gucken. Auch mit dem Wissen, dass wir noch einiges an Arbeit vor uns haben", so der Außen. Mit dem Nationalteam geht es gleich im Frühjahr mit den nächsten wichtigen Spielen weiter, in seiner Heimat Hannover soll das Ticket für die Olympischen Spiele im Nachsitzen gebucht werden.
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Timo Kastening sprach bei Dyn auch über seine eigene Leistung: "Für mich persönlich war es sportlich nicht mein bestes Turnier. Das tut auch ein bisschen weh, auch im Nachhinein noch. Denn man möchte natürlich der Mannschaft mit seiner Bestleistung helfen und das ist mir persönlich im Turnier nicht gelungen."
"Daher ziehe ich für mich persönlich nicht das beste Fazit, eher ein negatives", so Timo Kastening. "Aber auch das gehört im Sport dazu und ich hoffe, dass ich Besserung zeigen darf im Lauf der nächsten Jahre", richtete der Melsunger den Blick nach vorne.
Die Anmerkung von Dyn-Moderator Lennart Wilken-Johannes, dass Bob Hanning der DHB-Auswahl für die Handball-EM im eigenen Land eine 4 als Schulnote gab, kommentierte Timo Kastening angesichts seiner freundschaftlichen Verbindung mit dem Geschäftsführer der Füchse Berlin mit einem Lachen: "Bob Hanning darf sagen, was immer er möchte. Das ist seine Meinung."
Timo Kastening schob nach: "Ich glaube, dass wir was Kampf, was Wille und was Leidensfähigkeit angeht, deutlich besser waren als eine Vier, auch unsere Abwehr mit Wolf dahinter. Da müsste man uns im Angriff schon eine Sechs geben, um auf eine Vier zu kommen."
"Ich glaube eine Vier wird dem nicht gerecht. Aber, ich denke, ich habe verstanden, was er meint - und viele andere auch: Dass wir eine Menge an Potenzial haben, aus dem wir das Beste schöpfen müssen. Da haben wir Potenziale nach oben, das wissen wir auch als Mannschaft, als gesamter Verband", so der Nationalspieler.
"Dementsprechend tangiert einen das jetzt nicht so, sondern ist das eher ein Finger in die Wunde legen", erklärte Timo Kastening seine Interpretation der Kritik von Bob Hanning nach dem vierten Platz bei der Handball-EM, die er als "Komm lass uns weitermachen und dann geht das auch weiter" versteht.
cie