30.05.2024, 19:30
"Möchte mich nicht verstecken"
Der HC Erlangen hat den Klassenerhalt so gut wie sicher. Nach dem 26:23 (13:12)-Heimsieg gegen den TVB Stuttgart sprach Tim Zechel über den Sieg, seinen Wechsel nach Magdeburg und seine Zukunft in der Nationalmannschaft.
Wie wichtig war dieser Erfolg gegen Stuttgart, gerade auch mit dem Blick auf den immer noch nicht geklärten Klassenerhalt?
Tim Zechel: Unfassbar wichtig. Ich glaube, wer die letzten Spiele von uns gesehen hat, der hat gesehen, dass wir eigentlich dringend Punkte holen müssen, es aber einfach nicht geschafft haben. Selbst als wir mit acht Toren gegen Melsungen geführt haben, haben wir am Ende noch gezittert und haben da irgendwie noch ein Unentschieden über die Bühne gebracht. Wir wollten auf keinen Fall von jemand anderem abhängig sein, sondern es aus eigener Kraft schaffen und ich hoffe, dass wir es jetzt damit getan haben.
Für Sie war es Ihr allerletztes Spiel im Trikot vom HC Erlangen. Wie viel Wehmut war dabei?
Total viel. Gerade auch wer die Verabschiedung gesehen hat, wie die Leute hier alle gewartet haben, das ist unfassbar. Ich bin super dankbar für die Zeit hier und werde auch einiges vermissen. Ich freue mich aber auch, als Gast wieder hier zu sein.
Ab Sommer tragen Sie dann das Trikot vom SC Magdeburg, der mindestens drei Titel gewinnen wird. Wie groß ist schon die Vorfreude auf das neue Team? Oder kommt das erst nach dem letzten Spiel am Samstag?
Sie schwebt schon seit der Unterschrift mit. Ich glaube, dass es vielleicht auch ein bisschen beflügeln kann. Natürlich haben sie ihre Saison und wir unsere Saison. Ich versuche aber erstmal hier alles reinzuwerfen, dass wir beim HCE unsere Ziele schaffen, aber wenn es dann in die Vorbereitung geht bzw. auch schon im Urlaub, wo man sich auch schon vorbereitet, dann kommt die Freude umso mehr.
Sie werden aber bestimmt das Champions League Final Four verfolgen, oder?
Auf jeden Fall. (lacht)
In Magdeburg haben Sie mit Oscar Bergendahl und Magnus Saugstrup hochkarätige Konkurrenz auf Ihrer Position. Mit welchem Anspruch gehen Sie in diesen Konkurrenzkampf?
Natürlich weiß ich um die beiden Namen, die dort spielen. Ich glaube, sie haben nach dem Wechsel von Bergendahl gezeigt, dass sie ein super Duo sind. Aber bei der Anzahl der Spiele, die die haben, ist es glaube ich unverzichtbar, drei Kreisläufer zu haben. Ich möchte so viel wie möglich lernen, möchte mich aber auch auf keinen Fall verstecken und möchte dort meine Rolle finden und dem Team helfen.
Glauben Sie, dass Sie sich dadurch auch einen Platz in der Nationalmannschaft erkämpfen können? Schließlich spielen Sie dann auch in der Champions League.
Ja, total. Natürlich ist es so, dass man erstmal seine Aufgaben im Verein machen muss, um überhaupt für die Nationalmannschaft in Frage zu kommen. Aber ich denke, wenn das bei der vermeintlich besten Mannschaft der Welt funktioniert, dann führt glaube ich kein Weg an der Nationalmannschaft vorbei, wenn man viel spielt und gut spielt. Im Endeffekt kann man sich nur empfehlen, denn einladen tut der Nationaltrainer.
Sie stehen im 35er-Kader für die Olympischen Spielen. Machen Sie sich Hoffnungen auf eine Nominierung?
Ich habe gesehen, dass ich nominiert bin und mich darüber natürlich gefreut. Wenn ich berufen werde, dann freue ich mich natürlich auch. Aber ansonsten werde ich ganz normal am Fernseher sitzen und den Jungs die Daumen drücken.
Sebastian Mühlenhof