vor 10 Stunden
Bis zu fünfmal in einer Saison
Bereits zum 111. Mal heißt es in einem Pflichtspiel THW Kiel gegen SG Flensburg-Handewitt - eigentlich wäre es sogar das 112. Derby. Wir blicken auf einige historische Duelle und sogar ein Jahr mit gleich fünf Derbys zurück.
Am 03.11.1979 stand in der Handball-Bundesliga das offiziell erste Derby zwischen Flensburg und Kiel auf der Agenda. Die Zebras sollten den damaligen Aufsteiger TSB Flensburg mit 18:17 bezwingen. Für die Fördestädter ging es wieder in die damals noch zweitklassige Regionalliga. Das Rückspiel sollte das letzte Derby für die Handballer vom TSB als eigenständiger Klub sein.
Am 21. April 1984 trifft der damalige Zweitligist SG Weiche-Handewitt in der 2. Runde des DHB-Pokals auf den THW Kiel und muss sich erst nach Verlängerung mit 21:24 geschlagen geben. Die Zebras sollten die Bundesligasaison auf Rang 4 beeenden, Weiche-Handewitt stieg in die Beletage auf.
Am 11. März 1989 stehen sich die die Nord-Rivalen im Rückspiel gegenüber. Am Saisonende wurde der THW Kiel mit insgesamt neun Zählern Rückstand auf TUSEM Essen Vizemeister, zwei Zähler hatte man unter anderem beim Aufsteiger SG Weiche-Handewitt liegen lassen. Der 13:10-Heimerfolg der SG war das torärmste Derby der Geschichte.
Nach dem Abstieg aus der 1. Liga im Jahr 1990 hat der ETSV Weiche die damalige Spielgemeinschaft verlassen, der Handewitter SV holte sich nun den TSB Flensburg in die SG. Am 26.09.1992 folgte das erste Derby der "neuen" SG Flensburg-Handewitt, die bis heute Bestand hat - auch diesmal gingen der gastgebende Aufsteiger mit 17:18 als Verlierer vom Parkett.
SG-Trainer damals war Zvonimir "Noka Serdarusic". Der spätere Kieler Erfolgstrainer sollte nach seiner Entlassung im Februar 1993 zur Folgesaison die Seiten wechseln, konnte aber erst im insgesamt vierten Anlauf den ersten Derbysieg feiern.
Am 18. April 1998 gibt es im Finale des EHF-Pokals das erste Nordderby auf dem internationalen Parkett, diesmal ging der Sieg in der Fördehalle mit 25:23 an Flensburg-Handewitt. Im Rückspiel allerdings folgte nur vier Tage später die Revanche, der THW Kiel gewann mit 26:21 und wurde damit Europapokalsieger.
Der damalige THW-Manager Uwe Schwenker hatte in Absprache mit der EHF und dem übertragenden NDR das Rückspiel auf einen Mittwoch gelegt und den Gegner zunächst uninformiert gelassen. Vom heutigen HBL-Präsidenten wird vom Rekordmeister zudem überliefert, dass er sich vor dem entscheidenden Derby in der Saison 1998/99 mit "THW Kiel, Uwe Schwenker, Flensburg in die Förde, Guten Tag!" gemeldet habe.
Am 22. April 2007 stehen sich Flensburg und Kiel erneut in einem Europapokalfinale gegenüber. Diesmal sogar in der EHF Champions League. Das Hinspiel in Flensburg kennt keinen Sieger, mit 28:28 trennt man sich. Eine Woche später schnappt sich der THW Kiel mit einem 29:27-Heimerfolg den ersten Triumph in der Königsklasse.
Am 26. Mai stand man sich in der Liga noch einmal gegenüber, der 41:36-Heimsieg der SG Flensburg-Handewitt war das bislang torrreichste Derby der Historie, zudem konnte erstmalig eine Mannschaft die Marke von 40 Toren knacken. Weil man in dieser Saison auch im Halbfinale des DHB-Pokals beim Final4 in Hamburg aufeinander traf, war es eine Saison mit insgesamt fünf Derbys.
Das nicht gespielte Derby - aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie im Februar muss das für den 30. April 2020 angesetzte Derby ersatzlos gestrichen werden.
chs