13.02.2024, 13:51
Letzte Hoffnung Europa
Für den THW Kiel ist die Machineseeker EHF Champions League die letzte verbliebene Titelchance im Handball. Dem Königsklassen-Restart gegen DHB-Keeper Andi Wolff in Kielce kommt eine besondere Bedeutung zu.
DHB-Pokal? Ausgeschieden. Meisterschaft? Chancenlos. Nach einer bislang ziemlich holprigen Saison wollen die Stars des THW Kiel beim Restart in der Machineseeker EHF Champions League voll angreifen, die Königsklasse ist für den deutschen Rekordmeister die letzte verbliebene Titelhoffnung.
"Für uns ist das eine enorm wichtige Partie, weil wir den ersten Platz in der Gruppe verteidigen wollen", sagte THW-Kreisläufer Hendrik Pekeler vor dem Abflug nach Polen. Tatsächlich hat das Topspiel beim Vorjahresfinalisten Industria Kielce um Nationaltorhüter Andreas Wolff für die Zebras eine große Bedeutung: Mit einem Erfolg am Mittwoch könnte die Mannschaft von Trainer Filip Jicha den momentan drittplatzierten Kontrahenten im Kampf um den Gruppensieg auf fünf Punkte distanzieren.
Zur Erinnerung: Nur jeweils der Erstplatzierte der beiden Hauptrundengruppen qualifiziert sich direkt für das Viertelfinale der Machineseeker EHF Champions League, die Plätze zwei bis sechs müssen den Umweg über das Achtelfinale gehen. Der angestrebte Weg zum Truckscout24 EHF Final4 der besten vier Handball-Teams in Europa im Juni in Köln wäre deutlich steiniger.
Auch der zweite deutsche Königsklassen-Starter, Bundesliga-Spitzenreiter SC Magdeburg, will das Achtelfinale möglichst überspringen. Als Zweiter in Gruppe B hat der Titelverteidiger vor dem Heimspiel am Donnerstag gegen Wisla Plock momentan zwei Punkte Rückstand auf den FC Barcelona. 29 (!) ungeschlagene Pflichtspiele in Serie sorgen beim SCM für eine enorm breite Brust.
Mehr Druck ist beim Europacup-Restart nach der EM-Pause aber eindeutig beim THW auf dem Kessel. Das frühe Aus im Pokal (dritte Runde gegen Wetzlar), dazu die acht Punkte Rückstand auf die Liga-Spitze: Im Norden stottert der Erfolgsmotor momentan gewaltig. In der Champions League haben Pekeler und Co. noch die Chance, eine Saison zu retten, die ansonsten als erste titellose Spielzeit seit 2018 in die ruhmreiche Klub-Historie einzugehen droht.
Mit Kielce wartet gleich zu Beginn des Königsklassen-Jahres eine echte Standortbestimmung, seit fast 14 Jahren warten die Zebras in der "Hala Legionow" auf ein Erfolgserlebnis (36:27 am 6. März 2010). "Es ist ewig her, dass wir mal in Kielce gewinnen konnten. Da war ich selbst noch Spieler", erinnert sich THW-Coach Filip Jicha.
Trotzdem reise man nach Polen, um die Big-Points mitzunehmen. "Aber Favorit sind wir allein schon mit Blick auf die Historie sicherlich nicht", sagte Filip Jicha vor dem Restart der Machineseeker EHF Champions League. Dass Kielce durchaus schlagbar ist, bewies der THW übrigens im Hinspiel, als es in Kiel einen 35:31-Erfolg zu bejubeln gab.
sid, red