24.08.2024, 15:19
SO-Tech Cup
Der THW Kiel hat sich beim SO-Tech Cup in Halle/Westfalen ins Endspiel gearbeitet. Nach einem schwachen Start zeigte der Deutsche Rekordmeister Nervenstärke und besiegte den HBC Nantes mit 32:31 (18:17). Neuzugang Emil Madsen war offizieller "Player of the match".
"Meine Jungs haben gegen diesen starken Gegner vieles von dem umsetzen können, was wir trainiert haben. Dass wir obendrein gewonnen haben, ist richtig wichtig für unser Mindset und den Weg, den wir gehen wollen", freute sich Kiels Trainer Filip Jicha, der nicht nur auf die Langzeitverletzten Harald Reinkind und Tomas Mrkva sowie auch Mykola Bilyk und Elias Ellefsen a Skipagötu, sondern auch noch auf Hendrik Pekeler verzichten musste. Der Kreisläufer sei angeschlagen aus dem Trainingslager zurückgekehrt.
Die Partie begann für den THW Kiel nicht optimal, das Team von Filip Jicha sah sich früh mit einem 2:5-Rückstand (10.) konfrontiert. "Es ist ein Vorbereitungsspiel, da ist es klar, dass da nicht die taktische Vorbereitung stattfindet, wie vor einem normalen Spiel. Da ist es auch normal, dass einige Absprachen noch nicht funktionieren", sollte Torwart Andreas Wolff im Nachgang kommentieren.
Nachdem der Coach der Zebras wenig später in einer Auszeit beim 4:6 nachjustierte und eine höhere Körpersprache von seinem Team einforderte, schaltete Kiel einen Gang nach oben. Die Wende konnten die Norddeutschen allerdings erst mit Verspätung einleiten, dabei profitierte man auch von Hinausstellungen gegen Matej Gaber und Lucas de la Breteche binnen 20 Sekunden. Letzterer hatte den Weg des auf dem Weg zum Torabschluss ziehenden Lukas Zerbe derart gestört, dass er den Roten Karton sah.
Die doppelte Überzahl nutzte der THW zum 9:10 (20.), wenig später gelang dann beim 13:12 (23.) die erste Führung und nahm das kleine Polster mit in die Kabine. "Wir haben ein paar Bälle liegen gelassen, hatten ein paar technische Fehler und dann bestraft das eine Mannschaft wie der THW Kiel sehr effizient. Wir sind aber immer noch dran, um das Spiel in unsere Richtung zu drehen", hatte Noam Leopold, Schweizer in Diensten des HBC Nantes, bilanziert.
Im zweiten Spielabschnitt lieferten sich beide Teams über weite Strecken zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Filip Jicha nahm beim 26:25 (49.) seine Auszeit und setzte unter anderem auf den siebten Feldspieler. Das brachte Erfolg, mit dem 28:25 schien der Rekordmeister das Spiel auf seine Seite ziehen zu können. Nantes schlug aber noch einmal zurück, konnte zum 30:30 egalisieren.
Der Partie drohte ein Siebenmeterwerfen nach Ende der regulären Zeit, doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Während Emil Madsen auf der einen Seite Nervenstärke vom Strich bewies und Kiel wieder in Führung warf, sollte Valero Rivera im Gegenzug vom Strich Andreas Wolff im Gesicht treffen. Die Rote Karte rund neunzig Sekunden vor dem Ende war folgerichtig. Im nächsten Angriff marschierte Madsen nach Anspiel von Eric Johansson dann zum vorentscheidenden 32:30. Nantes blieb noch ein weiterer Treffer vom Strich zum 32:31-Endstand, mehr aber nicht.
"Wir können zufrieden sein, dass wir das Spiel gewonnen haben. Es ist ein Champions-League-Teilnehmer, der französische Vizemeister", so Wolff und betonte mit Blick auf das in Phasen verlaufene Spiel: "Wir wissen, dass Nantes einen schnellen Ball spielt und mit Minne einen Spieler besitzt, der sehr gut die zweite Welle spielt. Sie haben einen überragenden Kreisläufer mit Nicolas Tournat, mit dem ich (in Kielce, Anm.) lange zusammengespielt habe."
"Ich bin wirklich stolz auf die Jungs, mit welcher Intensität dieses Spiel angegangen sind", erklärte Kiels Coach Filip Jicha. "Wir haben Probleme mit angeschlagenen Spielern, aber ich habe gute Abläufe gesehen nach nur einer Woche Zusammenarbeit. Emil Madsen hat das sehr gut gemacht, er war sehr gefährlich, sehr frech. Auch die beiden Rechtsaußen gefielen mir sehr."
HBC Nantes: Pesic (7 Paraden), Biosca (2 Paraden); Milosavljev (1), Briet (2), Minne (4), Yoshida (1), Bonnefond, Rivera (5), Abdi (2), Avelange-Demouge (1), Tournat (5), Bos (4), de la Breteche, Gaber, Leopold(1), Odriozola (3), Simmonet, Wenkegheu-Tchambou
THW Kiel: Wolff (9/1 Paraden), Bellahcene (4/1 Paraden); Duvnjak (2), Landin (3), Överby (1), Wiencek (3), Pabst, Johansson (2), Dahmke (1), Zerbe (2), Kutz (n.e.), Madsen (8/4), Wallinius (2), Bilyk, Imre (8/6)
Zuschauer: 4500 (OWL-Arena, Halle/Westfalen)
Schiedsrichter: Thöne / Zupanovic
Siebenmeter: 10/12 ; 3/5
Strafminuten: 6/8
Disqualifikationen: De la Breteche (19., grobes Foulspiel), Rivera (59., Kopftreffer bei Siebenmeter)
chs