18.07.2024, 11:50
"In vielerlei Hinsicht erfüllt und fertig"
Nach einer Saison voller Höhepunkte und einem perfekten Ende auf Vereinseben hofft Stine Oftedal auch auf der Nationalmannschafts-Ebene auf das perfekte Ende: Olympisches Gold zum Ende der Karriere. Denn: Danach ist Schluss, "meine Zeit als Handballerin ist vorbei", betont die 32-Jährige.
Stine Oftedal erlebte eine Saison voller Höhepunkte. In ihrem letzten Vereinsspiel für Gyori ETO KC gewann sie die Champions League und wurde danach als MVP des Finalturniers ausgezeichnet. "Das Final4 war wirklich überwältigend und hat alle Erwartungen übertroffen. Ein bisschen wie 'das perfekte Ende. Es war ein sehr euphorisches Gefühl - fast zu schön, um wahr zu sein", blickt die 32-Jährige in einem Interview auf der norwegischen Verbandsseite zurück.
Nun stehen die Olympischen Spiele vor der Tür. Danach ist für die Spielmacherin Schluss im Trikot der norwegischen Nationalmannschaft. Am vergangenen Dienstag hat die 32-Jährige im Rahmen eines Doppelspieltags ihr letztes Länderspiel auf heimischem Boden absolviert. Es war ein Handballtag voller norwegischer Erfolge: Zuerst konnten sich die Frauen mit 26:24 gegen Olympia-Mitfavorit Dänemark durchsetzen, danach gewannen die Männer deutlich mit 35:29 gegen Spanien.
"Es ist etwas Besonderes, wenn man bei einem Handballfestival eine Doppelveranstaltung hat. Ich glaube, das macht den Zuschauern Spaß und sorgt für ein bisschen mehr Aufregung. Und ich finde es richtig cool, dass wir einen Top-Showdown für beide Teams bekommen", freute sich Oftedal vorab über die Veranstaltung.
Am heutigen Donnerstag (18. Juli, 18.45) folgt in Dänemark das Rückspiel im Rahmen eines Doppelspieltages der dänischen Mannschaften. Um 21.10 Uhr testen die Männer gegen Argentinien. "Unsere Vorbereitung war durchweg sehr gut organisiert. Wir haben gut trainiert und an vielen verschiedenen Dingen gearbeitet. Gleichzeitig hatten und haben wir Spiele gegen die beiden anderen vermeintlichen Favoriten. Ich denke also, dass es die bestmögliche Vorbereitung auf die Olympischen Spiele war“, zeigt sich die Spielmacherin zufrieden.
Nach den Olympischen Spielen geht es für Stine Oftedal nach Kiel. Nach sieben Jahren Fernbeziehung zieht sie ihrem Verlobten Rune Dahmke. Der scherzt gegenüber dem dänischen Medium TV2: "Wenn sie zu mir nach Kiel zieht, wird sie eine ganze Etage nur für ihre Trophäen haben."
Ihre Zeit als Handballerin ist für Oftedal dann vorbei: "Ich habe immer noch das große olympische Ziel, und ich werde versuchen, alles zu tun, um es gemeinsam mit allen anderen zu erreichen. Es gibt für alles eine Zeit. Meine Zeit als Handballer ist vorbei", so die Welthandballerin von 2019. "Ich habe viele Emotionen gespürt. Ich bin auch aufgeregt, weil ich nicht wirklich weiß, wie es sein wird, aber ich fühle mich in vielerlei Hinsicht erfüllt und fertig", ergänzt die Spielmacherin.
"Ich habe mich seit Jahren darauf gefreut und wir haben lange darauf gewartet. Aber ich habe auch Tränen in den Augen, denn es ist traurig für den Sport, einen Menschen zu verlieren, der so viel investiert und so viele Jahre auf einem fantastisch hohen Niveau gespielt hat. Ich weiß genau, was dahinter steckt“, kommentiert auch Dahmke die Entscheidung und betont: "Ich habe diesem Sport viel zu verdanken, und dank des Sports habe ich auch Stine gewonnen. Deshalb freue ich mich auf unsere gemeinsame Zukunft."
kli