22.04.2024, 15:39
"Keine Anhaltspunkte"
Im Verfahren um die positive Doping-Probe bei Nikola Portner steht die Öffnung der B-Probe und die weiteren sportrechtlichen Konsequenzen wie eine auf die "vorläufige Suspendierung" folgende eventuelle Sperre noch aus. Von strafrechtlicher Seite ist das Verfahren unterdessen beendet worden, wie der SC Magdeburg mitteilte.
"Das strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen Nikola Portner wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz wurde mit heutiger Verfügung der Staatsanwaltschaft Magdeburg nach § 170 Abs. 2 StPO mangels Tatverdachts eingestellt. Es lägen, so die Staatsanwaltschaft, `keine Anhaltspunkte dafür vor, dass der Beschuldigte gegen das Anti-Doping-Gesetz oder das Betäubungsmittelgesetz verstoßen` habe", erklärt der vom SC Magdeburg beauftragte Rechtsanwalt Prof. Dr. Rainer Tarek Cherkeh auf der Homepage des Vereins.
Ein entsprechendes strafrechtliches Verfahren gegen Nikola Portner nach der positiven Dopingprobe hatte die Staatsanwaltschaft in der Vorwoche gegenüber der dpa bestätigt und angefügt, dass "eine Durchsuchungsanordnung des Amtsgerichts Magdeburg gegen den Beschuldigten vollzogen worden ist". Bei dieser seien keine verbotenen Substanzen gefunden worden.
Demnach wurden die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft mangels Tatverdachts beendet. "Strafrechtlich und sportrechtlich sind es zwei verschiedene Herangehensweisen. Das ist natürlich eine unterschiedliche Betrachtungsweise", sagte Sprecherin Eva Bunthoff von der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (Nada) am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Zeitnah werden nun Informationen über die Öffnung der B-Probe erwartet, nachdem bei dem Schweizer bei einer positiven Wettkampfkontrolle Methamphetamine entdeckt worden. "Nach aktuellem Kenntnisstand beträgt die gemessene Konzentrationshöhe einen Bruchteil einer typischen Einnahme dieser Substanz", hatte Cherkeh zuvor verkündet.
Nikola Portner selbst hatte ein wissentliches Doping-Vergehen bestritten. "Diese Information hat mich zutiefst schockiert", so der Torhüter nach Bekanntgabe der positiven Probe. "Ich bedauere die Situation sehr und werde alles daransetzen, um darzulegen, dass ich keine Anti-Doping-Bestimmungen verletzt habe und immer im Sinne der Werte des Sports gehandelt habe und auch künftig handeln werde."
Der Verein hatte ihn nach der positiven Dopingprobe zunächst freigestellt, nicht zuletzt am Rande des Final4 durch Spieler und Offizielle sowie Fans seine Unterstützung für den Torhüter signalisiert. "Wir sind in dieser schweren Zeit definitiv bei ihm", hatte Bennet Wiegert im Interview nach dem Pokalsieg betont.
Nikola Portner wurde durch das Präsidium der Handball-Bundesliga unterdessen bis zur abschließenden Klärung des Sachverhalts vorerst suspendiert und darf auch weiterhin weder in der Handball Bundesliga noch im bevorstehenden Viertelfinale der Champions League eingesetzt werden.
cie, dpa