28.06.2024, 09:27
Deutschlands U18-Nationalteam
Gegen Mitte der zweiten Halbzeit sah es noch ganz nach einem Sieg für die weibliche U18-Mannschaft des DHB aus, im ersten Spiel des Nations Cups in Lübeck bekam die Schweiz dann jedoch die zweite Luft und setzte sich mit 31:28 durch.
Rund anderthalb Monate vor dem Beginn der Weltmeisterschaft für den weiblichen U18-Nachwuchs ist die deutsche Nationalmannschaft mit einer vermeidbaren Niederlage in das Lübecker Vorbereitungsturnier gestartet. Die Gastgeber-Mannschaft verlor im hohen Norden gegen die Schweiz mit 28:31 (16:12).
Bei den Eidgenossen mit ihrem zentralen Handball-Internat in Schaffhausen wächst im Jugendbereich etwas heran. Die weibliche U20 hat bei der derzeit laufenden WM in Nordmazedonien das Viertelfinale erreicht, und auch der nächstjüngere Jahrgang überzeugte in Lübeck mit klarer Struktur und Kämpferherz. "Es war ein Spiel mit Höhen und Tiefen für uns", fasste Deutschlands Trainer Gino Smits zusammen.
Sein Team musste auch wegen zwei früher Zeitstrafen in den ersten Minuten Abstriche machen in einer ausgeglichenen Begegnung. Im Angriff drehte sich vieles um die Halblinke Marlene Tucholke, die schon in der ersten Halbzeit sechsmal traf und am Ende zehn Tore in dieser Ausbeute stehen hatte. Auf Schweizer Seite ragte Eva Baumann mit 15 Treffern hervor. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit erhöhte das DHB-Team die Schlagzahl. Mit mehr Tempo und spielerischem Witz gelangen vier Tore in Folge zur 16:12-Halbzeitführung. Pausenübergreifend blieben die Torhüterinnen Lena Lindemann und Lina Steinecke elf Minuten lang ohne Gegentor.
Dann kippte das Spiel. "Wir haben uns im Angriff schwer getan. Eine gute Aktion wechselte sich mit zwei schlechten ab", beobachtete Smits. Das mag aber auch mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden der beiden Spielmacherinnen Lotta Christiansen und Kaya Homann zusammengehängt haben. Die Schweizerinnen bekamen die zweite Luft und schöpften neuen Mut.
"Sie brachten die bessere Bereitschaft mit. Das machte sich vor allem in unserem Rückzugsverhalten bemerkbar. Damit können wir gar nicht zufrieden sein. Diese Grundlagen haben wir in den vergangenen Länderspielen schon deutlich besser beherrscht", monierte Smits.
Einer der vielen Gegenstöße führte zum 23:24 (52.), dem erstmaligen Rückstand seit dem 4:5. Durch zwei Ballgewinne und Tore von Frida Heimann sowie Lilli Frey holte man sich die Führung noch einmal zurück (54.), danach blieben aber zu viele Gelegenheiten ungenutzt.
Die Chance es besser zu machen besteht bereits am heutigen Freitag. Dann spielt die deutsche Mannschaft ab 20.30 gegen Dänemark. Smits Forderung: "Dann müssen wir eine bessere Leistung abliefern." Die Partie ist im kostenpflichtigen Livestream von www.solidsport.com
Deutschland: Steinecke, Lindemann; Sperling, Ott, Njinkeu (1), Werle (3), Frey (2), Christiansen, Heimann (3), Schnabel (3), Bornhardt, Kern (2), Homann,
Klocke (2), Lück (2), Tucholke (10/4)
DHB