05.01.2025, 13:19
"Es gibt noch andere Werte im Sport"
Vor der Abreise zur Vorbereitung auf die Handball-WM war Julian Köster im Dezember beim Handball-Turnier der Special Olympics - für einen Gegenbesuch bei Benni, der ihn unter anderem im Olympia-Halbfinale angefeuert hatte.
Seit den Special Olympics Landesspielen im Mai 2024 in Münster engagiert sich Julian Köster als Special Olympics Handball-Botschafter. Er leitete zunächst ein inklusives Training mit rund 70 Athletinnen und Athleten und übernahm dann die Botschafter-Rolle, um sich langfristig zu engagieren - Einladungen zu Länderspielen oder von 30 Special Olympics Handballerinnen und Handballern zum Köln-Spiel der Gummersbacher in der Lanxess Arena am 26.12. folgten.
Einer der Teilnehmer des Trainings im Mai 2024 war der zehnjährige Benni aus Meerbusch vom Team der Tandem Stiftung Neuss. Beide verstanden sich in Münster so gut, dass Benni Julian bei den Olympischen Spielen in Paris nicht nur mit einigen Motivationsvideos unterstützte. Er reiste mit seinem Vater auch nach Paris und Lille und war beim Halbfinal-Spiel des DHB-Teams gegen Spanien live vor Ort.
Julian Köster, der in den vergangenen Wochen auch an einem inklusiven Padel-Turnier in Köln von Special Olympics teilnahm, bedankte sich im Rahmen des Handball-Turniers in Hamm im Dezember für Bennis Unterstützung und überraschte ihn mit einem Gegenbesuch und einem signierten Shirt des Team Deutschland. "Das ist eine unglaubliche Überraschung", strahlte der 10-Jährige beim Wiedersehen.
"Bei Special Olympics merkt man, es gibt noch andere Werte im Sport. Nämlich vor allem auch die Entwicklung jedes Einzelnen und das finde ich total schön und ganz, ganz wichtig", so Julian Köster.
Der Handball-Nationalpieler führt aus: "Bei Special Olympics werden Werte gelebt, mit denen ich mich voll identifizieren kann und die ich absolut unterstützenswert finde. Es ist einfach schön, das Lächeln in den Gesichtern der Athletinnen und Athleten zu sehen, wenn sie miteinander Handball spielen. Genauso sollte es sein."
"Wenn man sieht, mit wie viel Spaß und Freude die Athletinnen und Athleten Handball spielen, ist es einfach ein schönes Gefühl. Es ist nicht nur eine schöne neue Erfahrung für mich, die Herzlichkeit und ehrlichen Emotionen der Special Olympics-Sportlerinnen und Sportler zu erfahren, sondern es gibt mit selbst auch unheimlich viel. Es erinnert mich daran, warum ich als Kind mit diesem Sport begonnen habe, und zeigt mir, worauf es wirklich ankommt. Daraus kann ich eine Menge Motivation ziehen", erklärte Köster.
» Julian Köster im Video über seine Handball-Karriere
Beim inklusiven Handball-Turnier von Special Olympics NRW, der Sport-Organisation für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung, waren 150 Athletinnen und Athleten im Alter zwischen 5 und 60 Jahren und aus neun verschiedenen Teams vor Ort.
Das Sieger-Team, ETB Schwarz- Weiß Essen, welches mit seinem Special Olympics-Team deutschlandweit als einziges inklusives Handball-Team im regulären Ligabetrieb startet, qualifizierte sich für die Nationalen Spiele von Special Olympics Deutschland 2026 im Saarland.
Doch auch außerhalb des Spielfeldes kam es zu emotionalen und herzergreifenden Szenen. Handball-Legende Heiner Brand, der Special Olympics NRW seit 2022 unterstützt, war gerne nach Hamm gekommen und stellte sich in einer Fragerunde den Fragen der Athletinnen und Athleten.
"Das ist klar Julian Köster. Er ist ein toller Handball-Spieler und auch neben dem Spielfeld ein großartiger Mensch", antwortete der Handball-Weltmeister von 1978 als Spieler und 2007 als Trainer dabei übrigens auf die Frage nach seinem Lieblingsspieler.
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red mit Material Special Olympics