21.07.2024, 22:00
Endspiel der U20 EHF Euro
Im Halbfinale der Junioren-EM im Handball hatten sowohl Portugal mit Deutschland wie auch Spanien mit Dänemark ihre Mühen, am Ende aber sicherten sich beide Teams den Einzug ins Endspiel. Das erste Duell in der Hauptrunde hatte Spanien mit 37:38 verloren, doch das Team hatte daraus seine Lehren gezogen und siegte verdient mit 35:31 (20:13). Für den spanischen Jahrgang ist es nach der Jugend-EM 2022 und der Jugend-WM 2023 der dritte Titel in Folge.
Das Finale der Handball-EM der Junioren zwischen Spanien und Portugal war von der ersten Minute an auf Betriebstemperatur. Die ersten Angriffe endeten auf beiden Seiten zwar noch ohne Erfolg, dann aber eröffneten Victor Romero Holguin und Miguel Oliveira den Torreigen. Romero legte nach und Ferran Castillo Oliveras sorgte für den ersten Zwei-Tore-Abstand, doch dieser war beim 3:3 bereits wieder egalisiert und auch in der Folge ging es zunächst Kopf an Kopf.
Es war ein sehenswerter Anfang mit hoher Schlagzahl, in dem Portugal in Überzahl die Chance auf die erste Führung vergab. Spanien legte wieder vor und konnte sich kurz darauf etwas Luft verschaffen, die Deckung fand nun besser in die Zweikämpfe und auch dank einiger Ballgewinne gelang eine Dreier-Serie zum 10:7. Portugal griff zur Auszeit und traf danach durch Miguel Oliveira, aber Spanien gab weiter den Ton an - auch weil Alvaro Perez Mendez in dieser Phase mehrfach glänzend parierte und in das aufgrund einer Unterzahl verwaiste Tor des Gegners zum 14:9 traf.
Spaniens Deckung nahm Portugal die Stärken, die Portugiesen versuchten mit dem Einsatz des siebten Feldspielers mehr Druck im Angriff aufzubauen. Im Halbfinale gegen Deutschland hatte dies funktioniert, Spanien aber war vorbereitet. Ein erster Wurf auf das leere Tor wurde zwar noch geblockt, der Ball landete aber in den Händen von Alberto Delgado Molina, der im Nachwurf zum 16:12 traf. Nach einem Treffer aus dem Spiel heraus folgte der nächste Treffer ins verwaiste Gehäuse des Gegners, deren nächstes Tor direkt mit dem Anwurf bestraft wurde.
Spanien setzte sich weiter ab, nahm ein 20:13 mit in die Kabinen. Wäre eine doppelte Überzahl konsequenter genutzt worden und hätten sich die Spanier nicht in dieser Phase selbst eine unnötige Zeitstrafe eingefangen sowie einen Siebenmeter an den Pfosten gesetzt, die Führung hätte sogar noch deutlicher ausfallen können. Als Ferran Castillo Oliveras und Petar Cikusa i Jelicic den portugiesischen Auftakttreffer zu Beginn des zweiten Abschnitts aber mit einem Doppelschlag zum 22:14 beantworteten, schienen die Weichen gestellt.
Portugal kämpfte, versuchte es mit einigen Umstellungen - und schöpfte immer wieder Hoffnung. Beispielsweise als Miguel Olivera das Team auf fünf Tore heranführte, der am Ende mit elf Treffern beste Schütze des Finals vergab in dieser Phase allerdings auch einen Gegenstoß. Spanien zeigte sich unbeeindruckt, zog beim 28:20 wieder auf acht Tore davon und zwang Portugal zwölf Minuten nach Wiederbeginn zur Auszeit. Spanien behielt das Heft aber in der Hand, auch wenn die beeindruckende Effizienz in der Offensive etwas abnahm.
Beim 30:21 führte Spanien eine Viertelstunde vor dem Ende erstmals mit neun Toren. Portugal stemmte sich nach Kräften gegen die drohende Niederlage, doch im achten Spiel in elf Tagen gingen diese sichtlich zur Neige. Allerdings fehlte auch Spanien in der Schlussphase die Frische, nach einer Vierer-Serie keimte bei den portugiesischen Fans wieder etwas Hoffnung. Spanien lag zehn Minuten vor dem Ende nur noch mit 30:25 in Führung, fand aber wieder in die Spur - auch weil mit dem siebten Feldspieler die offensive Deckung der Portugiesen nach hinten gedrückt wurde. Bis zum 35:31-Endstand sollte der Sieg nicht mehr in Gefahr geraten.
Spanien: Álvaro Pérez (8 Paraden, 2 Tore), Pau Panitti; Javier Miñambres, Ferrán Castillo 11, Jokin Aja, Miguel Ángel Martín, Víctor Romero 5, Pablo Herrero, Eduardo Escobedo, Ian Barrufet 3, Óscar Grau 1, Pablo Guijarro, Petar Cikusa 6, Josu Arzoz 1, Xavier González 4, Alberto Delgado 2
Portugal: Bernardo Miguel Simao, Diogo Rêma; Nuno Oliveira 1, Antonio Machado 3, Filipe Monteiro 4, Bruno Correia, Tomás de Campos 2, Miguel Oliveira 11, Gabriel Conceicao 3, Joao Martim Rodrigues, Rafael Vasconcelos 2, Afonso Maria Freire, Ricardo Rocha, José Luís Correia 3, Ricardo Brandao 2, Martim Gonçalves
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