Handball Bundesliga Frauen

Vor der Saison verließen nicht nur die beiden Nationalspielerinnen Mareike Thomaier und Viola Leuchter (beide HB Ludwigsburg) die Werkselfen, sondern auch Miranda Nasser, Mariana Ferreira Lopes und Marla Sophie Mathwig. Lediglich Rozemarijn Alderden wurde verpflichtet. So machte Coach Michael Biegler die Not zur Tugend und füllt den Bundesliga-Kader immer wieder mit Spielerinnen aus dem Jugend-Bundesliga-Kader auf. Die Leverkusener Elfen sind also mit einem kleinen und sehr jungen Kader in die Spielzeit 2024/2025 gestartet.

"Wir wussten, dass es schwer wird, doch das die Saison so hart wird, hätten wir nicht gedacht", gibt Sophia Cormann nach der punktlosen Hinrunde offen zu. "Wir wussten, dass es in dieser Saison nur darum geht, dass wir uns als Team weiterentwickeln und dass unser Ziel nur der Klassenerhalt sein kann."

"Finale Belohnung blieb aus"

Beim letzten Heimspiel gegen den VfL Oldenburg zeigte die Biegler-Truppe eine starke Leistung in der Defensive, aber in der Offensive fehlt die Durchschlagskraft. Gegen Oldenburg hätte das Team um Sophia Cormann sicherlich auch mit einer Führung in die Halbzeitpause gehen können, wenn man effektiver im Angriff gewesen wäre. Doch nach dreißig Minuten lag man mit 6:9 im Rückstand.

Im zweiten Durchgang verpasste man eine gute Anfangsphase und so konnten die Gäste am Ende einen mühelosen 26:16-Auswärtssieg einfahren. Das Team um Sophia Cormann, Annika Ingenpaß und Loreen Veith gab alles, am Ende reichte es aber nicht. Man kann der jungen Elfen-Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie haben die Leidenschaft und die richtige Einstellung. "Wir spielen oft eine sehr gute erste Halbzeit, brechen dann aber in der zweiten Halbzeit ein. Uns fehlt einfach mal ein Erfolgserlebnis", weiß Sophia Cormann.

Gegen Aufsteiger Frisch Auf Göppingen (19:20) und die Sport-Union Neckarsulm (20:21) fehlte am Ende das Quäntchen Glück, um die ersten Zähler auf dem Konto der Elfen zu verbuchen. "Diese beiden Niederlagen waren natürlich total bitter für uns, die finale Belohnung blieb aus", blickt die 22-jährige Kapitänin der Elfen auf diese beiden Partien zurück.

Derselbe Klub wie Matti Flohr

Sophia Cormann wurde am 16. August 2002 in Simmerath geboren und begann mit dem Handballsport beim TV Roetgen. Den nächsten Schritt machte sie in der Jugend des BTB Aachen, ehe sie 2017 zum TSV Bayer 04 Leverkusen wechselte. Dort gewann sie mit der A-Jugend 2018 die Deutsche Meisterschaft und wurde 2019 Deutscher Vizemeister.

2020 gab Sophia Cormann dann ihr Bundesliga-Debüt im Trikot der Leverkusener Elfen. Es war die Partie bei der Sport-Union Neckarsulm, gegen die TSG Ketsch erzielte die damals 18-Jährige am 2. Januar 2021 ihren ersten Bundesliga-Treffer. Anschließend erhielt Cormann ihren ersten Bundesligavertrag und geht seitdem für die Elfen auf Torejagd.

Seit dieser Saison Kapitänin

Seit dieser Saison ist Sophia Cormann auch Kapitänin der jungen Elfen. "Ich war in der vergangenen Saison schon im Mannschaftsrat. Aber dennoch ist es auch für mich als junge Spielerin herausfordernd diese Mannschaft als Kapitänin anzuführen. Aber auch in diese Rolle wachse ich rein", berichtet die gebürtige Simmeratherin. Trotz der bislang noch nicht so positiven Ergebnisse ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft weiterhin positiv. Auch außerhalb des Spielfeldes unternehmen die Elfen viel miteinander und ziehen an einem Strang.

Was Sophia Cormann gegen Blomberg-Lippe optimistisch stimmt. "Zu Hause spielen wir definitiv noch einmal besser als auswärts. Wir müssen einfach das, was wir im Training zeigen auf die Platte bringen", sagt die Spielerin mit der Nummer 10.

Sophia Cormann hat klare Ziele im Blick. "Zum einen möchte ich mich natürlich menschlich und spielerisch weiterentwickeln. Zum anderen möchte ich gemeinsam mit diesem Team den Klassenerhalt in dieser Saison erreichen. Und dafür werden wir bis zum Ende der Saison auch alles tun", sagt die 22-Jährige vor dem Spiel gegen die HSG Blomberg-Lippe.