03.10.2024, 11:00
Vor dem Kellerduell gegen Potsdam
Am Dienstagmorgen sorgte der HC Erlangen für einen Paukenschlag, verkündete die Verpflichtung von Martin Schwalb als Chefcoach. Sein Vorgänger Johannes Sellin rückte in die zweite Reihe, war aber beim Pokalspiel gegen den VfL Gummersbach ebenfalls an der Seitenlinie. Aber wie wird der HC Erlangen unter dem neuen Chefcoach spielen?
"Weil es ein guter Verein ist, weil es eine gute Aufgabe ist. Weil ich mich sehr freue, dass ich jetzt in Erlangen Trainer sein darf", erklärte Martin Schwalb im Gespräch bei Dyn vor der Partie, warum er die Aufgabe bei den Franken angenommen habe und hatte eingeräumt, dass schon vor dem Berlin-Spiel am Sonntag "loser Kontakt" zu den Franken bestanden habe.
Lediglich eine Trainingseinheit hatte er mit der Mannschaft, gemeinsam mit Johannes Sellin und Co-Trainer Tom Hankel wurde diese absolviert. "Johannes gehört auch weiterhin zum Trainerteam und ich bin froh, ihn genauso wie Tom an meiner Seite zu haben", verrät der neue Chefcoach und kündigt keine Handball-Revolution an. "Wir werden nicht das Rad in 48 Stunden auf links drehen, sondern versuchen uns kontinuierlich zu verbessern."
Nach der Partie gab es erste Hinweise. Schwalb setzte auch auf junge Spieler - Der 23-jährige Marek Nissen war nicht nur in der starken Anfangsphase ein starker Antreiber, der 19-jährige Tim Gömmel übernahm ab der 20. Minute die Verantwortung bei den Siebenmetern, obwohl auch sein erster Wurf daneben ging wie bei Christoph Steinert (3.) und Hampus Olsson (9.).
"Er hat uns die Stabilität gebracht. Wir bauen ihn jetzt wieder auf und er wird die nächsten Siebenmeter wieder reinmachen", kündigte Schwalb an und musste aber auch feststellen: "Man sieht einfach, dass der VfL Gummersbach einen Schritt weiter ist als wir. Das ist eingespielter, sie machen ein paar einfache Tore. Das ist automatisiert und da müssen wir erst einmal hinkommen. Das dauert seine Zeit und daran werden wir dran arbeiten."
Bei Erlangen wird sich die Spielweise in den kommenden Monaten ändern. "Wir werden versuchen eine sehr dynamische Mannschaft zu bauen, wir werden auch mit Rückschlägen umgehen und versuchen modernen, schnellen Handball zu spielen", kündigt Schwalb an. "Wir werden schnellen Handball spielen, so wie das heute gefragt ist. Wir werden über die schnelle Mitte agieren, die zweite Welle. Aber wir müssen natürlich auch die Abwehr geschlossen kriegen."
Beim Defensivverbund fehlen mit Sebastian Firnhaber und Maciej Gebala weiterhin zwei wichtige Eckpfeiler. Umso mehr rückte der 61-Jährige einen anderen Spieler in den Vordergrund - Nikolai Link. "Er hat die Abwehr toll zusammengehalten", so Schwalb, der sich nun künftig komplett auf die Saison in der Daikin HBL konzentrieren kann.
"Mir ist da nicht bange. Es ist nicht der VfL Gummersbach, mit dem wir uns aktuell messen müssen. Wir werden den einen oder anderen schon noch besiegen", kündigt Schwalb an. Bereits am Sonntag gibt es das nächste Schlüsselspiel für die Franken, mit dem 1. VfL Potsdam kommt dann ein Gegner, den man unbedingt besiegen muss. Vor dem Kellerduell haben beide Teams noch keinen Pluspunkt geholt, beide haben dabei schon Schlüsselspiele in eigener Halle verloren - Erlangen gegen Stuttgart und Potsdam gegen Mitaufsteiger Bietigheim.
Christian Stein