22.06.2024, 15:11
"Geben jetzt Vollgas" in der European League:
Bei der Vergabe der Wildcards für die EHF Champions League ist die Handball Bundesliga Frauen leer ausgegangen. Die HB Ludwigsburg, letzte Saison noch als SG BBM Bietigheim bis ins Endspiel vorgestoßen, hält erneut die deutschen Fahnen im höchsten Wettbewerb der Frauen hoch, Borussia Dortmund ging leer aus.
Sportlich hat der BVB die letzte Saison nur auf Rang 4 abgeschlossen und international konnte man nach dem Aus in der Qualifikation zur EHF European League gegen Final4-Teilnehmer HC Dunarea Braila auch nicht punkten. Einen weiteren Malus haben die Schwarz-Gelben noch aus dem März 2021, als man während der Corona-Pandemie nicht zu den Play-offs gegen Metz angetreten war.
"Ich bin natürlich enttäuscht darüber, dass nur eine deutsche Mannschaft in der Champions League vertreten ist. Jetzt schauen wir nach vorn und gehen die Aufgabe in der European League mit hundertprozentiger Konzentration an", sagt BVB-Handballabteilungsleiter Rupert Thiele in einer Vereinsmitteilung.
Neun Teams haben aufgrund der Regularien einen festen Startplatz, sieben weitere Plätze wurden über Upgrades vergeben. Hierfür gab es insgesamt zehn Bewerbungen, wobei die Faktoren wie Austragungsort, Fernsehübertragung, Zuschauer, frühere Ergebnisse und Produktmanagement berücksichtigt wurden.
"Das ist eine Entscheidung der EHF, darauf haben wir keinen Einfluss. Jetzt konzentrieren wir uns auf die European League, die für uns im Oktober mit der 2. Qualifikationsrunde beginnt. Dort wollen wir so weit wie möglich kommen", kommentiert BVB-Chefcoach Henk Groener die Absage der EHF.
Genaue Erklärungen, woran die Bewerbungen gescheitert sind, macht die EHF nicht. Neben Dortmund sind auch der DVSC Schaeffler Debrecen aus Ungarn und Sola HK aus Norwegen gescheitert. Dafür hat man - anders als bei den Männern - bei den Frauen eine Sonderregel eingeführt und mit Odense Håndbold einen dritten Teilnehmer aus Dänemark neben den Meisterschaftsfinalisten Team Esbjerg und NFH Nyköbing zugelassen. Auch aus Rumänien werden drei Teams dabei sein, der CSM Bukarest wird mit Rapid Bukarest und der CS Gloria 2018 Bistrita-Nasaud international starten dürfen.
Bereits vor zwei Jahren hatte der BVB den Versuch gestartet, an eine Wildcard zu gelangen, jedoch ohne Erfolg. „Es kann diesmal klappen, aber die Gefahr ist ebenso vorhanden, dass wir keinen Zuschlag erhalten. Die Konkurrenz ist groß und namhaft", hatte der Sportliche Leiter Andreas Kuno schon bei der Bewerbung gemutmaßt und geahnt: "Das wird natürlich schwer für uns."
"Die Entscheidung ist gefallen. Wir haben es versucht, wussten aber auch, dass aufgrund der Tabellensituation unsere Chancen auf ein Upgrade nicht so hoch waren. Wir akzeptieren das und geben jetzt Vollgas", sagt der Sportliche Leiter Andreas Kuno nun. Die Gruppenphase der EHF Champions League wird am kommenden Donnerstag (27.06.) ab 17.30 Uhr ausgelost.
chs