06.12.2024, 16:26
Modus, Teilnehmer, TV
Am 14. Januar 2025 erfolgt der Anwurf der Handball-WM 2025: In Kroatien, Dänemark und Norwegen wird um den Titel gekämpft. Die Übersicht - mit Infos zu Modus, Teilnehmern und TV-Übertragung:
Fünf nationale Handballverbände bekundeten ihr Interesse an der Ausrichtung des Turniers: Die Schweiz, Ungarn sowie in einer gemeinsamen Bewerbung am Ende Kroatien, Dänemark und Norwegen. Die Dreierbewerbung erhielt am 28. Februar 2020 in Kairo den Zuschlag zur Turnierausrichtung.
Es ist die erste von drei Organisatoren ausgerichtete Weltmeisterschaft der Männer, die insgesamt dritte in mehreren Ländern. Kroatien richtete bislang die WM 2009 aus, Dänemark war 1978 alleine und 2019 gemeinsam mit Deutschland schon Turnierorganisator. Für Norwegens Verband ist es die erste Handball-WM der Männer.
Dänemark schickt die Jyske Bank Boxen zu Herning (15.000 Zuschauer) ins Rennen, trägt dort zwei Vorrundengruppen und eine Hauptrundengruppe aus. In der dänischen Halle wird am 14. Januar die Eröffnungszeremonie stattfinden und auch die deutsche Nationalmannschaft bestreitet ihre drei Vorrundenspiele dort. Das Ziel aller Teams wird die Unity Arena in Olso sein. In der norwegischen Hauptstadt werden unter anderem das Spiel um Platz drei und das Finale steigen.
Kroatien hat drei Spielorte, darunter mit Porec (3.700) die kleinste Halle des Turniers. Hier wird neben einer Vorrundengruppe auch der President's Cup ausgespielt. In der Vorrunde werden auch Varazdin (5.200) und die Arena Zagreb (15.200) Spielort werden. Beide Orte beherbergen dann anschließend auch eine Hauptrundengruppe. In Kroatiens Hauptstadt werden dann auch zwei Viertelfinals und ein Halbfinale ausgespielt.
Die 32 Mannschaften starten in acht Vorrundengruppen zu je vier Mannschaften. Während die Gruppenvierten nur noch im Anschluss den President's Cup ausspielen, geht es für die drei besten Teams einer Vorrundengruppe in der Hauptrunde weiter. Die zwei besten Teams in den Sechsergruppen schaffen den Sprung ins Viertelfinale, im KO-Modus geht es dann weiter.
Die Topteams haben am Ende neun Partien bestritten. Die Teams im President's Cup kommen mit Platzierungsspiel auf sieben Partien, die Mannschaften auf den Positionen 3-6 in den Hauptrundengruppen haben hingegen nur sechs Partien absolviert.
Alle teilnehmenden Teams bei der Handball-WM müssen drei unterschiedlich farbige Trikotsätze (hell, dunkel, andersfarbig) mitbringen. Die Hauptfarbe muss den Großteil des Trikots bedecken. Die Verwendung von fluoreszierender Farbe ist nicht gestattet. Der dritte Trikotsatz werde selten benutzt, heißt es bei der Internationalen Handballföderation. Mit Ausnahme der Schuhe, haben alle Feldspieler einer Handballmannschaft identische Spielkleidung zu tragen.
Ende November mussten die Verbände einen 35er-Kader übermitteln, aus diesem muss kurz vor dem Turnierstart ein 18er-Kader benannt werden, aus dem dann die 16 Spieler für jede Begegnung gewählt werden. Während der WM sind dann fünf Wechsel zwischen dem 18er- und dem 35er-Kader möglich.
"Falls ein suspendierter Spieler durch einen anderen Spieler ausgewechselt wird, ist dieser neue Spieler erst nach Ablauf der Suspendierungszeit spielberechtigt", heißt es auch im EHF-Regelwerk.
Die drei Gastgebernationen Kroatien, Dänemark und Norwegen waren automatisch qualifiziert. Der Weltverband vergab zudem je eine Wildcard an die USA - mit Blick auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles (wir berichteten) - und an die Schweiz.
Über die Asienmeisterschaft haben sich Bahrain, Japan, Katar und Kuwait für die WM qualifiziert. Bei der Meisterschaft für Süd- und Zentralamerika konnten Brasilien, Argentinien und Chile ein WM-Ticket holen. Über die Afrikameisterschaft können sich gleich fünf Teams direkt qualifizieren - neben den Halbfinal-Teilnehmern Ägypten, Tunesien, Kap Verde und Algerien sicherte sich Guinea das fünfte WM-Ticket.
Deutschland, Schweden und Frankreich schafften den Sprung über den Einzug ins Halbfinale der Handball-EM 2024. Elf weitere Startplätze in Europa wurden über eine zusätzliche Qualifikationsphase vergeben. Für die größte Sensation sorgte dabei Italien, das Montenegro zweimal besiegen konnte.
Erst im Siebenmeterwerfen konnte sich Slowenien gegen die Schweiz behaupten. Hauchdünn setzte sich Spanien mit 54:53 gegen Serbien durch, auch Nordmazedonien und die Färöer trennten beim 61:60 nach zwei Duellen nur ein Tor und auch die Niederlande hatten viel Mühe mit Griechenland.
Weitere WM-Tickets gingen an Tschechien, Island, Österreich, Ungarn, Polen und Portugal. Den Startplatz für Nordamerika und die Karibik sicherte sich Kuba. Von 32 Teams kommen insgesamt 18 aus Europa.
Alle deutschen Auftritte werden im klassischen Fernsehen bei ARD und ZDF gezeigt. Die ARD überträgt die beiden Vorrundenpartien gegen Polen (15. Januar, 20.30 Uhr) und Tschechien (19. Januar, 18.00 Uhr). Das ZDF kommt beim Vorrundenduell gegen die Schweiz (17. Januar, 20.30 Uhr) zum Zuge.
Beim Einzug in die Hauptrunde wird das ZDF dann zweimal zum Zuge kommen, eine Übertragung geht an die ARD. Die Anwurfzeiten und die Senderverteilung folgen erst nach Abschluss der Vorrunde am 20. Januar, das ZDF geht in seinen vorläufigen Planungen vom 23. Januar für die TV-Übertragung aus. Die Hauptrundenpartien werden im Zwei-Tages-Rhythmus am 21., 23. und 25. Januar ausgespielt, mögliche Anwurfzeiten sind jeweils 15 Uhr, 18 Uhr und 20.30 Uhr.
Fest verteilt sind hingegen die Spiele in der K.o.-Runde. Die ARD überträgt ein mögliches Viertelfinale am 29. Januar (18.00 Uhr oder 20.30 Uhr). Ein Halbfinale, das am 31. Januar um 20.30 Uhr ausgetragen wird, käme im ZDF. Eine Partie am Finalspieltag, wie auch ein mögliches Endspiel, würden von der ARD übertragen.
Sportdeutschland.TV überträgt alle Partien kostenpflichtig im Livestream, bis zu 15 Spiele ohne deutsche Beteiligung werden zudem bei Eurosport im Free-TV zu sehen sehen.
Sämtliche Verkaufsoptionen können über die offizielle Turnierseite "Inspired by Handball" angesteuert werden. Norwegen organisiert seinen Vorverkauf über den Anbieter Eventim, Dänemark hat sich für Ticketmaster entschieden und bei Kroatien wird das Ticketing via Ulaznice abgewickelt.
Acht Nationen wurden von den Gastgebern für die Spielorte gesetzt. Neben Dänemark wird auch Deutschland seine Vorrundenpartien in Herning spielen. Damit ist auch klar, dass das Gislason-Team - eine erfolgreiche Vorrunde beider Teams vorausgesetzt - in der Hauptrunde gegen den Weltmeister spielt.
Norwegen als Team der Gruppe E hat sich mit Schweden ebenfalls ein Nachbarland in die Gruppe F als möglichen Hauptrundengegner geholt. Beide Vorrundengruppen werden wie die entsprechende Hauptrunde in Oslo ausgetragen. Aus dieser Gruppe würde sich ein deutscher Viertelfinalgegner ermitteln. Die norwegische Hauptstadt ist Spielort für zwei Viertelfinals, ein Halbfinale und den Finaltag.
Die Vorrunde wird vom 14. bis 20. Januar an insgesamt fünf verschiedenen Spielorten durchgeführt. Die Gruppenvierten absolvieren in Porec den President's Cup - vom 21. bis 28. Januar. Parallel startet in Herning, Oslo, Varazdin und Zagreb die Hauptrunde. Die jeweils beiden besten Teams einer Hauptrundengruppe erreichen das Viertelfinale, das wie auch das Halbfinale in Oslo und Zagreb ausgespielt wird. Norwegens Hauptstadt ist dann Austragungsort für die Medaillenpartien.
Der von der japanischen Firma Molten produzierte offizielle Spielball A5000 Croatia/Denmark/Norway 2025 Edition ist in den Farben der Nationalflaggen (rot, blau, weiß) der drei Veranstaltungsländer gehalten.
Der Slogan der aktuellen IHF Handball-Weltmeisterschaft der Männer lautet "Inspired by Handball". Das Logodesign verwendet einen Kometen als Motiv, und der Ball wurde mit dem Wunsch entworfen, dass Handballthemen wie ein Komet um die Welt reisen und dass Kinder inspiriert werden, mit dem Handballspielen zu beginnen. Das Logo und das Motto der IHF Herren-Weltmeisterschaft 2025 sind ebenfalls auf dem Ball zu sehen.
Der A5000 "verfügt über ein hochwertiges Oberflächenmaterial, das außergewöhnliche Griffigkeit, verbesserte Ballkontrolle und Genauigkeit bietet und damit die ideale Wahl für Wettkämpfe auf höchstem Niveau ist", wie Molten erklärt.
"Durch die Verwendung von weicherem und griffigerem Material für die Hülle lässt sich der Ball leichter mit den Fingern greifen, und die Kontaktfläche hat sich vergrößert. Ein Teil der Materialien für den neuen Ball wurde von synthetischen auf natürliche Materialien umgestellt, und durch die Verringerung der beim Druck verwendeten Tintenmenge konnten die CO2-Emissionen um 15 % reduziert werden", heißt es mit Blick auf die Nachhhaltigkeit.
40 Minuten vor dem Start einer Partie beginnen die Mannschaften mit dem Warm-up. Genau 16 Minuten vor dem Anwurf entscheiden die Schiedsrichter durch den Münzwurf darüber, wer den ersten Angriff ausüben darf. Elf Minuten vor Spielbeginn räumen die Teams einmal die Fläche und eine Minute beginnt der Spielvorlauf. Neuneinhalb Minuten bis zum Anpfiff bleiben übrig, wenn die Mannschaften die Halle wieder betreten und die Spieler werden dann neunzig Sekunden später vorgestellt. Letzter Punkt vor der Partie ist das Spielen der Nationalhymne, das soll viereinhalb Minuten vor dem Anwurf erfolgen.
"Grundsätzlich nimmt die auf dem Spielbericht zuerst genannte Mannschaft während der Aufwärmphase auf der vom Tisch der Spielleitung aus gesehen linken Bank Platz, die zweitgenannte Mannschaft auf der rechten", heißt es in den Regularien des Weltverbands.
Die Spieler stellen sich auf und klatschen sich gegenseitig ab. Danach erfolgt die Ehrung als Player of the match. Die Internationale Handballföderation ehrt im Gegensatz bei einer Handball-EM von jeder Mannschaft jeweils den besten Spieler der Partie.
24 Gespanne hat der Weltverband für die WM 2025 in Dänemark, Norwegen und Kroatien nominiert, die Hälfte davon war auch schon Anfang des Jahres bei der EM in Deutschland im Einsatz und siebzehn Duos nahmen auch an der WM 2023 teil.
Nach dem schwangerschaftsbedingten Saisonaus von Tanja Kuttler und Maike Merz werden einzig Robert Schulze und Tobias Tönnies die deutschen Farben bei der Endrunde vertreten. Aus Österreich erhielten Denis Bolic und Christoph Hurich ein WM-Ticket.
Vier Gespanne hat der Weltverband zudem noch als Reserve auf einer Nachrückliste stehen. Dabei setzt man auf ein Gleichgewicht der Kontinentalverbände. Nur aus Afrika gibt es kein Reservegespann.
Die Handball-EM 2026 (15.01.-01.02.2026) wird in Dänemark, Schweden und Norwegen ausgetragen. Neben den drei Gastgebernationen ist auch Titelverteidiger Frankreich schon direkt qualifiziert, die vier Nationen kämpfen aktuell um den EHF Euro Cup.
Das Turnier kommt mit vier Spielorten aus, während Dänemark zwei Vorrundengruppen, eine Hauptrunde und das Finalwochenende in Herning austrägt, wird Norwegen nur Oslo mit zwei Vorrundengruppen ins Rennen schicken. Schweden hat neben Malmö für die Vor- und Hauptrunde auch noch eine Vorrundengruppe in Kristianstad.
Deutschland muss die Qualifikation bestreiten und würde im Erfolgsfall die kommende Handball-EM wie auch die aktuelle WM in Herning beginnen. Auch die Färöer (Oslo) und Island (Kristianstad) wurden von den Ausrichtern als Köpfe für bestimmte Vorrundengruppen gesetzt.
Die Handball-WM 2027 wird Deutschland vom 13.-31.01.2027 ausrichten. Der DHB hat im Oktober 2024 sechs Spielorte ausgewählt, um das Turnier durchzuführen. "Mit diesem Turnier berühren wir ganz Deutschland", sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes, bei der Präsentation in München. "Diese Spielorte vereinen vieles, was uns ausmacht: Sie sind Zentren der Bundesliga, sie stehen für Tradition, aber - wie München mit dem neuen SAP Garden - auch für die Moderne. Mit dieser großartigen Infrastruktur sind wir bereit für ein weiteres Highlight im Jahrzehnt des Handballs."
Deutschland will seine WM-Reise diesmal in München beginnen und wäre dann ab der Hauptrunde in Köln. Auch Stuttgart, Kiel, Magdeburg (alle Vorrunde) und Hannover (Hauptrunde) sind Spielorte.
red