vor 7 Stunden
Modus, Favoriten, DHB-Kader, TV
Seit 1994 gibt es die Europameisterschaft im Frauen-Handball. Die deutsche Mannschaft konnte erst einmal eine Medaille gewinnen - bei der Premiere gab es Silber. Bei der 16. Auflage startet die DHB-Auswahl einen erneuten Anlauf.
Die 16. Auflage der Handball-EM der Frauen findet ab dem 28. November bis zum 15. Dezember in Ungarn, Österreich und der Schweiz statt. Das deutsche Team bestreitet seine drei Vorrundenspiele in Innsbruck. Erstmals nehmen 24 statt wie bisher 16 Teams an einer Frauen-Europameisterschaft teil. Titelverteidiger ist Rekordchampion Norwegen.
Die EM wird in Ungarn, Österreich und der Schweiz ausgetragen. Spielorte sind Debrecen (Vorrunde und Hauptrunde), Basel (Vorrunde), Innsbruck (Vorrunde) und Wien. In der österreichischen Hauptstadt, die im Vorjahr nach der Absage von Budapest eingesprungen ist, werden ebenfalls Hauptrundenspiele ausgetragen und am Final-Wochenende auch die Medaillen vergeben.
Bei der 16. Auflage seit der Premiere 1994 sind erstmals 24 Mannschaften dabei. Zunächst wird in sechs Vorrundengruppen mit jeweils vier Teams gespielt. Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe erreichen die Hauptrunde, wo es in zwei Gruppen mit je sechs Mannschaften weitergeht. Das Ergebnis aus dem direkten Vorrundenduell wird mitgenommen.
Die Teams aus den Vorrundengruppen A, B und C bilden die eine Hauptrundengruppe in Debrecen, die Mannschaften aus den Gruppen D, E und F die andere in Wien. Die jeweils zwei besten Teams aus jeder Hauptrundengruppe qualifizieren sich für das Halbfinale. Die Drittplatzierten spielen um Platz fünf. Alle Finalspiele gehen in der Wiener Stadthalle über die Bühne.
Für jeden Sieg in den Gruppenphasen gibt es zwei, für ein Remis einen Punkt. Die Teams werden zunächst nach Punkten gereiht. Sollten zwei mehrere Teams punktgleich sein, dann kommt der Direktvergleich zum Zuge. Erstes Unterscheidungskriterium im Direktvergleich sind die Punkte, dann die Tordifferenz, gefolgt von der Anzahl der erzielten Tore.
Sollte noch keine Entscheidung gefallen sein, würden die Tordifferenz und die Anzahl der erzielten Tore aus allen Partien berücksichtigt werden. Wenn auch hier keine Entscheidung getroffen werden kann, entscheidet das Fair-Play-Ranking. Hierfür gibt es Strafpunkte für Gelbe Karten (1 Punkt), Zeitstrafen (2 Punkte) und Rote Karten (8 Punkte). Sollte auch dann keine Entscheidung getroffen sein, würde das Los entscheiden.
Sollte bei einem Spiel am Finalwochenende die reguläre Spielzeit mit einem Remis enden, dann folgt eine Verlängerung von zweimal fünf Minuten. Steht es auch dann noch unentschieden, würde eine zweite Verlängerung von zweimal fünf Minuten gespielt. Erst danach würde ein Siebenmeterwerfen über den Sieg entscheiden.
Ukraine, Island und Niederlande heißen die Rivalen der DHB-Auswahl in der Gruppe F. Auftaktgegner Ukraine wurde in der Qualifikation zweimal locker besiegt. 31:24 und 43:21 hieß es für die deutsche Mannschaft, die auch gegen Island Favorit ist. Die Chancen im Nachbarschaftsduell mit der Oranje-Auswahl stehen dagegen nach Ansicht von Bundestrainer Markus Gaugisch fifty-fifty.
"Das ist das entscheidende Schlüsselspiel. Ziel ist es, die Vorrunde verlustpunktfrei abzuschließen", sagte Bölk. Im Falle des erwarteten Weiterkommens warten in der Hauptrunde mit größter Wahrscheinlichkeit unter anderem Olympiasieger und Titelverteidiger Norwegen sowie der WM- und Olympia-Dritte Dänemark.
Bundestrainer Markus Gaugisch hatte Anfang November einen Kader mit 35-Spielerinnen an die EHF gemeldet, war dann mit 19 Spielerinnen in den Vorbereitungslehrgang in Garching gestartet. Mit Marie Weiss und Sabrina Tröster wurden zwei Spielerinnen der TuS Metzingen vor der Abreise nach Österreich aussortiert. Mit Nina Engel, Nieke Kühne und Joline Huhnstock stehen drei Spielerinnen vor ihrem ersten Großturnier.
Bei der technischen Besprechung kurz vor Turnierstart können bis zu 20 Spielerinnen gemeldet werden. Am jeweiligen Spieltag muss das Trainerteam das deutsche Aufgebot aus diesem Pool auf 16 Spielerinnen reduzieren. Dies kann zu jeder Partie neu entschieden werden, ohne das offizielle Wechselkontingent zu belasten.
Insgesamt können bei der Handball-EM im Verlauf des Turniers maximal sechs Spielerinnen ausgetauscht werden (jeweils zwei in der Vorrunde, Hauptrunde sowie am Finalwochenende). Wechsel können dann aus dem Anfang November gemeldeten 35er-Pool vorgenommen werden.
Neben Norwegen und Dänemark gehören Weltmeister Frankreich und Schweden zu den Gold-Anwärtern. Dieses Quartett beherrscht den Frauen-Handball derzeit und macht regelmäßig die Medaillen unter sich aus. "Es hat sich in den vergangenen Jahren herauskristallisiert, dass dies die stärksten Mannschaften sind", sagte Bölk.
Das deutsche Team will nach Platz sechs bei der WM im Vorjahr und der erstmaligen Teilnahme an Olympischen Spielen seit 16 Jahren in diesem Sommer seinen Aufwärtstrend fortsetzen. "Wir haben eine gute Mannschaft, die wieder einen Anlauf nimmt, die großen Teams zu schlagen", formulierte Gaugisch das Ziel. Die bisher letzte und auch einzige EM-Medaille für Deutschland gab es 1994 mit Silber bei der Premiere im eigenen Land.
Seit der EM 2008 wartet die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) auf die Teilnahme an Medaillenspielen, das bislang letzte deutsche Edelmetall gab es mit WM-Bronze 2007. In der Hauptrunde warten möglicherweise die EM-Finalisten und somit höchstwahrscheinlich zwei echte Brocken. "Gegen Norwegen und Dänemark brauchen wir aber einen oder zwei Sahnetage, um gegen sie zu bestehen und so eine Chance auf das Halbfinale zu haben. Das wird sehr anspruchsvoll", hatte Kapitänin Emily Bölk gegenüber handball-world erklärt.
Wechselhaft. Die EM-Generalprobe gegen Außenseiter Österreicher (28:26) diente nur phasenweise als Mutmacher. Auch bei der Golden League, dem Kräftemessen mit Vorrundengegner Niederlande (27:23) sowie den voraussichtlichen Hauptrundengegnern Norwegen (30:32) und Dänemark (19:34) im vergangenen Oktober, zeigte das deutsche Team Licht und Schatten.
Der Streaminganbieter Sportdeutschland.TV zeigt alle 65 Endrundenbegegnungen live und kostenlos. Die Spiele der deutschen Mannschaft werden aus einem TV-Studio in Krefeld begleitet und kommentiert. Als Expertin ist die frühere Nationalspielerin Ina Großmann dabei. Auch Highlights und Hintergrundberichte werden auf der Internet-Plattform angeboten.
Fünf deutsche Spielerinnen haben es in der Geschichte der Handball-EM geschafft eine persönliche Ehrung abzuräumen, ob als Torschützenkönigin oder im All-Star-Team. Neben Agnieszka Tobiasz, Grit Jurack, Nadine Krause und Alicia Langer war das auch Anja Althaus, die aktuell Nationalmannschaftsmanagerin ist.
Der Song Live is Life von der österreichischen Band Opus wurde 1984 zum Welthit. Dieser wird nun zum 40-jährigen Jubiläum ein weiteres Kapitel hinzugefügt: Der Song wurde für die EURO in einer eigens adaptierten Version produziert. Zudem wird die OPUS Band noch um die "Schick Sisters" erweitert: Die drei Schwestern Katharina, Christine und Veronika ergänzen die Band für den EURO-Song mit ihren unverkennbaren Stimmen.
Das Maskottchen der Handball-EM heißt Catchy und ist eine Wildkatze. "In allen drei Ländern ansässig, verbindet die Wildkatze mit ihren Attributen Schnelligkeit, Wendigkeit und Intelligenz, drei wesentliche Züge des Handballsports", heißt es zur Begründung der Veranstalter.
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DPA, chs, SID