04.01.2024, 09:30
Modus, Favoriten, TV
Die Handball-EM vom 10. bis 28. Januar in Deutschland wieder Millionen Fans elektrisieren. handball-world beantwortet die wichtigsten Fragen zum Turnier.
Es gibt sechs Spielorte. Der Eröffnungsspieltag findet in Düsseldorf statt, diese Teams ziehen dann für den Rest der Vorrunde nach Berlin weiter. Weitere Spielorte in der ersten Turnierphase sind Mannheim und München. In der Hauptrunde wird in Hamburg und Köln gespielt. Die Rheinmetropole richtet auch das Finalwochenende aus.
Es gibt sechs Vorrundengruppen mit jeweils vier Mannschaften. Die besten Zwei aus jeder Gruppe qualifizieren sich für die Hauptrunde, in der in zwei Gruppen mit jeweils sechs Teams weitergespielt wird. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten jeder Hauptrundengruppe erreichen das Halbfinale. Die beiden Drittplatzierten bestreiten das Spiel um Platz fünf.
Die DHB-Auswahl bekommt es in der Vorrundengruppe A mit der Schweiz, Nordmazedonien und Frankreich zu tun. Bei einem Weiterkommen sind in der Hauptrunde aus der Gruppe B Spanien, Kroatien, Österreich oder Rumänien sowie aus der Gruppe C Island, Ungarn, Serbien und Montenegro die möglichen Kontrahenten. Ein Duell mit den skandinavischen Topteams Dänemark, Schweden und Norwegen hatte der DHB durch die Festlegung auf die Spielorte ausgeschlossen.
Mit vier Europameistern von 2016, vier U21-Weltmeistern und einem Neuling geht der Bundestrainer die Medaillen-Mission an. Zu den Routiniers gehören neben Torhüter Andreas Wolff (32) die Außenspieler Patrick Groetzki (34) und Rune Dahmke (30) sowie die Rückraumspieler Kai Häfner (34) und Christoph Steinert (33). Aus dem U21-Team, das im Sommer den WM-Titel holte, schafften es Torwart David Späth (21), die Rückraumspieler Renars Uscins (21) und Nils Lichtlein (21) sowie Kreisläufer Justus Fischer (20) ins Aufgebot. Martin Hanne (22) gibt sein Debüt im Nationalteam.
» Der EM-Kader von Deutschland im Detail
Gleich mehrere Teams dürfen sich Hoffnungen auf den Titel machen. An erster Stelle zu nennen sind Olympiasieger Frankreich, Weltmeister Dänemark und Europameister Schweden. Auch Spanien, Norwegen und Kroatien zählen traditionell zu den Medaillenanwärtern.
"Wir wollen sportlich erfolgreich sein. Das heißt: Einzug ins Halbfinale", sagte Andreas Michelmann, der Präsident des Deutschen Handballbundes bereits im Vorfeld des Turniers. "Wir wissen, dass das nicht einfach ist. Aber die Chancen mit den Zuschauern im Rücken stehen nicht so schlecht", erklärte Michelmann. Bei der Heim-WM 2019 hatte die DHB-Auswahl das Halbfinale erreicht, war am Ende als Vierter aber ohne Medaille geblieben.
Alle deutschen Auftritte werden im klassischen Fernsehen bei ARD und ZDF sowie bei Dyn gezeigt. Der Streamingdienst überträgt alle 65 Partien der Endrunde - allerdings gegen eine Gebühr im regulären Monatsabo. ARD und ZDF zeigen zudem weitere Spiele ohne Beteiligung des DHB-Teams.
Die Verbände müssen im Vorfeld eine bis zu 20 Spieler umfassende Delegation an die Europäische Handballföderation melden. Vor jedem Spiel können die Nationaltrainer dann eine Stunde vor dem jeweiligen Anpfiff 16 Spieler auswählen. Im Laufe des Turnier kann maximal sechsmal gewechselt werden, in jeder Turnierphase (Vorrunde, Hauptrunde, Finalwochenende) zweimal. Sollte ein Spieler ausgewechselt werden und später zurückkehren, würde das als zwei Wechsel zählen.
Nein. Das DHB-Team kämpft noch um sein Ticket für die Sommerspiele 2024 in Frankreich. Als Europameister wäre die deutsche Mannschaft direkt für Olympia qualifiziert. Das gelang jeweils 2004 und 2016. Falls es mit dem Titel nichts wird, hat die Mannschaft die Teilnahme an einem der drei Olympia-Qualifikationsturniere im Frühjahr dank des fünften Platzes bei der WM im Vorjahr bereits sicher. Gastgeber Frankreich, Weltmeister Dänemark, Japan und Argentinien können bereits fest für den Höhepunkt an der Seine planen.
Mit insgesamt dreizehn Botschaftern hat der Deutsche Handballbund im Vorfeld des Turniers geworben, die Begeisterung für Handball verkörpern und verbreiten sollen. Neben aktiven und ehemaligen Handballern und Handballerinnen wurden auch andere Prominente ausgewählt.
Düsseldorf: Emily Bölk, Pascal Hens
Berlin: Stefan Kretzschmar, Felix Kroos
München: Dominik und Isabell Klein, Niklas Kaul
Mannheim: Uwe Gensheimer, Bülent Ceylan
Hamburg: Anna Loerper, Johannes Bitter
Köln: Laura Wontorra, Markus Baur
dpa, red