14.11.2024, 08:50
Coburg feiert historischen Viertelfinal-Einzug
Der TBV Lemgo Lippe hat den Einzug in das Viertelfinale verpasst. In einer hart umkämpften Partie musste sich die Mannschaft von Trainer Florian Kehrmann dem Zweitligisten HSC 2000 Coburg knapp mit 28:29 geschlagen geben.
Die Vorzeichen für Lemgo standen schon vor der Partie unter keinem guten Stern: Rückraumspieler Lukas Hutecek musste mit einer Mittelhandfraktur passen, und Kreisläufer Jan Brosch fehlte aufgrund von Rückenproblemen. Trotz dieser Ausfälle hatten die Gäste zu Beginn einen schnellen Start, ehe Coburgs griechischer Torhüter Petros Boukovinas mit insgesamt 17 Paraden zum entscheidenden Faktor bei der 28:29-Niederlage avancierte.
Nach dem Spiel betonte TBV-Torhüter Constantin Möstl die Enttäuschung über den Spielverlauf: "Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt. Wir verlieren hier gegen eine gute Zweitliga-Mannschaft. Trotzdem hätten wir nicht so auftreten dürfen." Insbesondere die Chancenverwertung machte Möstl als Problem aus: "Wir haben zu viel verworfen und hinten kaum Bälle bekommen - vor allem in der zweiten Hälfte. Und so kann man auch gegen Coburg nicht gewinnen."
Der TBV-Torhüter zeigte sich selbstkritisch. "Wir haben das Spiel immer wieder zu schnell aus den Händen gegeben, obwohl wir mit zwei oder drei Toren geführt haben und dann kommt natürlich auch die Halle." Nach der Pleite bleibt für Lemgo kaum Zeit zum Verschnaufen. Bereits am Samstag wartet der ThSV Eisenach in der heimischen Phoenix Contact-Arena. "Wir müssen mit Niederlagen umgehen können und gegen Eisenach dann wieder voll da sein", so Möstl abschließend.
Gegenüber zeigte sich Coburgs Merlin Fuss im Dyn-Interview erleichtert und stolz auf die Leistung seiner Mannschaft. "Es war ein schweres Spiel, Lemgo hat es uns nicht einfach gemacht. Wir haben die Underdog-Rolle angenommen, sind auch in schweren Phasen stabil geblieben und haben eine überragende zweite Halbzeit gespielt", sagte Fuß.
Für Coburg war der Erfolg gegen den Erstligisten ein historischer Meilenstein, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte steht der Zweitligist im Viertelfinale des DHB-Pokals. "Dass wir heute Lemgo schlagen können, da musste wirklich alles zusammen - und das hat es", erklärte Fuß. Die akribische Vorbereitung und das taktische Konzept der Mannschaft hätten perfekt funktioniert: "Wir waren perfekt eingestellt auf das, was Lemgo macht - vorne wie hinten."
Die Bedeutung des Moments war auch den Spielern bewusst: "Es stand in jeder Zeitung, dass das etwas Historisches werden kann, und wir haben es geschafft", so Fuß weiter. "Das hätte im Vorfeld wahrscheinlich so keiner geglaubt, wir haben aber immer daran geglaubt - und dann hat es auch wirklich funktioniert." Der Viertelfinalgegner des Handball-Zweitligisten wird heute Abend nach der Partie Rhein-Neckar Löwen gegen die Füchse Berlin ausgelost.
lmk