30.06.2024, 17:05
"Es ging nur noch ums Überleben"
Simon Pytlick hat im Sommer nur eine kurze Pause machen können. Nach dem Ende der Handball Bundesliga-Spielzeit geht es weiter zu Olympia. Dort will Pytlick verletzungsfrei bleiben - im Saisonendspurt ging es nämlich "nur noch ums Überleben".
Ein Jahr spielt der dänische Superstar Simon Pytlick inzwischen in Deutschland. Mit der SG Flensburg-Handewitt holte er in einen wechselhaften ersten Saison zwar den Titel in der European League, landete in der Liga trotz Meisterschaftsambitionen aber nur auf Platz drei.
Apropos Platz drei. Diesen holten die Fördestädter auch im DHB-Pokal. Ein Finalturnier, bei dem Pytlick einiges abbekam: "Ich habe mir eine Rippe gebrochen, aber das haben wir geheim gehalten, genau wie die gebrochene Nase, weil ich Angst hatte, dass mich alle für den Rest der Saison verprügeln würden", erklärte Pytlick gegenüber Flensburg Avis. Informationen über die Verletzung waren dennoch durchgedrungen.
Aller Verletzungen zum Trotz zog der Däne durch. "Es ist ein verdammt hartes Geschäft", erklärte Pytlick: "Die letzten fünf Wochen der Saison waren hart, weil ich immer wieder Schläge auf die Rippe bekam und am Ende meinen rechten Arm kaum noch heben konnte. Es ging nur noch ums Überleben." Ähnliche Brüche hätten die Ärzte nur bei Autounfällen gesehen, Pytlick spielte die Saison unter Schmerzen zu Ende.
Der Rückraumspieler weilt seit dem 24. Juni bei der Nationalmannschaft: Olympia steht bevor. Dazwischen gönnte sich Pytlick eine kurze Erholungspause. Wie er die Belastung nach Paris steuern will? Mit einer Mischung aus Pause und dem Aufrechterhalten der Matchfitness. "Es ist ein Balanceakt", so Pytlick.
Weiter erklärte der Nationalspieler: "Ich habe auch meine eigene Philosophie, die besagt, dass man darauf achten muss, nicht zu lange Pausen zu machen, weil der Körper müde wird. Ich mache lieber weiter, bis mein Körper mir sagt, dass ich eine Pause machen muss."
Es ist zu hoffen, dass die Verletzungen diesmal ausbleiben. Aus medizinischer Sicht dürfte die andauernde sportliche Belastung bei Schmerzen wenig sinnvoll sein.
mao