23.08.2024, 13:44
Abwehr der Schlüssel zum Erfolg
Über weite Strecken zeigte Deutschlands U18-Nationalmannschaft im Platzierungsspiel eine überzeugende Vorstellung, führte zeitweise souverän mit sechs Treffern. In den Schlussminuten geriet man aber noch einmal unter Druck, siegte letztlich aber verdient mit 26:23 (15:10) gegen Kroatien. Am Sonntag um 7 Uhr spielt nun nun um Platz 5 - den Gegner spielen Serbien und Japan noch aus.
Beide Teams hatten sich erst im vergangenen Jahr beim Spiel um Platz 3 der U17-Europameisterschaft gegenübergestanden, Deutschland hatte dort mit vier 31:27 gewonnen, zehn Spielerinnen sind noch aus dem Vorjahr im DHB-Team dabei, gar dreizehn bei Kroatien.
"Das wird ein Kampfspiel ohne Ende", hatte Bundestrainer Gino Smits im Vorfeld vermutet. Der Niederländer sollte zumindest für die Anfangs- und Schlussphase recht behalten, angeführt von der zentralen Achse mit Kim Ott und Aylin Bornhardt, die vor allem von Lena Berends ins Spiel gebracht wurden. Die Spielmacherin belohnte ihre gute Anfangsphase mit dem eigenen Treffer zum 5:2 (9.).
Auch aufgrund der ersten Paraden der diesmal von Beginn an spielenden Lina Steinecke sollte das deutsche Team zunächst vorlegen, auch die erste Zeitstrafe gegen Lin Lück wegstecken. Kroatien hatte seine Angriffe zwar mit großer Disziplin gespielt, konnte aber insgesamt die deutsche Deckung nicht in Bewegung bringen und entsprechende Lücken kreieren. Angesichts einen Vier-Tore-Rückstands musste man nach neun Minuten auch gleich die erste Auszeit nehmen.
Offensiv fand man nun bessere Lösungen, fand nun vor allem Katja Vukovic am Kreis und konnte zumindest den Rückstand in Grenzen halten. Die deutschen Trumpfkarten konnte man aber weiterhin nicht kontrollieren, zudem konnte Alissa Werle vom linken Flügel zum zwischenzeitlichen 11:6 (21.) netzen.
Einziger Kritikpunkt der ersten 20 Minuten war die rechte Angriffsseite, die zu wenig Torgefahr ausstrahlte. Das lag auch daran, dass man durch den Ausfall von Dajana Schnabel zumindest teilweise auf eine Rechtshänderin angewiesen war. Die damit etwas leichteren Ablagen auf den Flügel kamen allerdings auch nicht.
Das machte es Kroatiens Deckung ein wenig leichter den deutschen Positionsangriff zu kontrollieren. Dennoch änderte sich am Vorsprung nichts Entscheidendes, da die Deckung stabil stand und so auch über das Tempospiel einfache Tore erzielt werden konnten - so auch bei Bornhardts Konter zum 15:10-Halbzeitstand.
Nach dem Wiederanpfiff brauchte das deutsche Team ein wenig Anlaufzeit, um wieder den Rhythmus zu finden. Kroatien konnte die ersten beiden Treffer setzen, in der Folgezeit sollte aber vor allem Marlene Tucholke dafür sorgen, dass man sich beim 21:15 (41.) gar auf sechs Tore lösen konnte.
Kroatien setzte in der Schlussviertelstunde das deutsche Team noch einmal mit einer 5:1-Formation unter Stress, das deutsche Team fand nicht immer die richtigen Wurfentscheidungen und leistete sich auch einfache Fehler. Vier Gegentore in Serie brachten beim 24:23 (58.) noch einmal richtig Druck.
Linksaußen Chiara Rohr sollte aber nach ihrer Einwechselung einmal vorne mit einem Treffer und dann anschließend hinten mit einem Steal die Nerven beruhigen. Frida Heimann sorgte dann vom Kreis mit dem 26:23 für die endgültige Entscheidung.
Deutschland: Steinecke (13 Paraden), Lindemann; Bornhardt 5, Tucholke 5/1, K. Ott 4, L. Ott 3, Werle 3, Kern 2, Berens 2, Rohr 1, Heimann 1, Walther, Christiansen, Klocke, Lück
Kroatien: Pudic (2 Paraden), Kraljevic (2 Paraden); Vukovic 8, Fratnik 5, Brusic 3/3, Babara 2, Dananic 2, Cicak 1, Renic 1, Delekovcan 1, Ivancic, Grozdanic, Burdelez, Zubac, Boucek, Marendic
Zuschauer: 600
Schiedsrichter: German Araujo / Nicolas Perdomo (URU)
Strafminuten: 6/2
Siebenmeter: 1/1 ; 3/3
chs