24.01.2025, 06:00
Zwei neue Rückraumspieler für den Abstiegskampf
Der HC Erlangen hat für den Abstiegskampf der Handball-Bundesliga nachgerüstet. Was Trainer Martin Schwalb über die neuen Rückraumspieler Kos und Kristjansson sagt:
Erst Viggo Kristjansson (SC DHfK Leipzig), dann Milos Kos (RK Zagreb): Der HC Erlangen hat in den letzten Wochen gleich doppelt auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Die Mittelfranken reagierten damit auf die angespannte Tabellensituation: Der HCE steht in der Bundesliga aktuell auf einem Abstiegsplatz, ist Tabellen-17. mit nur fünf Pluspunkten. Drei Punkte Rückstand hat Erlangen aktuell auf den ärgsten Konkurrenten, die SG BBM Bietigheim.
Was erwartet HCE-Trainer Martin Schwalb von den Neuzugängen? "Es sind zwei unterschiedliche Typen", betont Schwalb im Gespräch mit handball-world. Er erläutert: "Milos Kos ist jung und ein großes Talent. Viggo Kristjansson ist ein erfahrener Bundesliga-Spieler, der über einen guten Zeitraum jetzt auch schon nachgewiesen hat, dass er in der Bundesliga eine sehr gute Rolle spielen kann. Also deswegen sind es unterschiedliche Erwartungshaltungen, die ich da habe."
Erlangen hat insgesamt erst 410 Tore (nur 25,63 Treffer pro Partie) in dieser Spielzeit erzielt, auch in dieser Statistik sind die Mittelfranken Vorletzter. Kristjansson und Kos sollen für mehr Torgefahr aus dem Rückraum sorgen. Der junge serbische Nationalspieler hat in der vergangenen Champions-League-Saison schon auf Top-Niveau gezeigt, dass er das Potenzial dazu hat, dem HCE in diesem Bereich zu helfen (54 Tore).
"Milos soll ein bisschen Dampf reinbringen, vielleicht ein bisschen so etwas Ungewöhnliches", so Schwalb. "Und Viggo ist natürlich einer, der auch das Spiel lesen kann und die Mannschaft führen kann. Insgesamt erhoffe ich mir natürlich eine Qualitätssteigerung."
Milos Kos war Ende November 2024 nach einer Kabinenschlägerei von Zagreb intern suspendiert worden. Nach einem Champions-League-Spiel gegen den HBC Nantes waren in der Kabine offenbar mehrere Spieler der Kroaten aneinander geraten.
Medienberichten zufolge scheint Auslöser des Streits Kritik mehrerer Teammitglieder an der Spielleistung Kos' gegen Nantes gewesen zu sein, welcher als Reaktion auf Torwart Matej Mandic eingeschlagen haben soll. Daraufhin sollen mehrere Spieler interveniert haben, wobei Zvonimir Srna auf Kos losgegangen sein soll - Zagreb hatte neben Kos auch Srna suspendiert.
Wie blickt Martin Schwalb also angesichts dieser Vorgeschichte auf den Kos-Transfer? "Ich sehe das nicht als Risiko. Wir haben jetzt schon anderthalb Wochen zusammengearbeitet. Das ist überhaupt nicht in seiner DNA." Er meint: "Milos ist da irgendwie in eine Situation reingeraten, die total außergewöhnlich war und die ich jetzt auch gar nicht bewerten will." Kos sei ein "zurückhaltender, verspielter, liebenswerter Mensch, der wirklich sehr, sehr gut in der Mannschaft ankommt", so Schwalb gegenüber handball-world.
bec