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Zweite Welle - Deine Handball-Kolumne
Einer der besten Keeper zurück in der besten Liga der Welt? Die meisten Fans würde eine Rückkehr von Andreas Wolff zum THW Kiel freuen. Oder geht er vielleicht doch zum SC Magdeburg? So oder so: Sein Comeback wäre für die Handball-Bundesliga ein Gewinn.
Eine Kolumne von Daniel Duhr
Es gibt wenige potenzielle Transfers diesen Sommer, die so spektakulär wären wie ein Comeback von Andreas Wolff in der Bundesliga. Sollte die deutsche Nummer eins tatsächlich nach fünf Jahren bei Industria Kielce zum THW Kiel zurückkehren, würde die gesamte Liga davon profitieren. Und die Fans natürlich auch. Hier habt ihr sechs Gründe, warum das so ist:
Wolffs Qualität steht auch mit seinen mittlerweile 33 Jahren außer Frage, zumal ja Torhüter mit zunehmendem Alter in der Regel sogar noch besser werden. Ein Wechsel in die Handball-Bundesliga würde die stärkste Liga der Welt noch stärker machen. Denn wie gut er auch nach seiner schweren Bandscheiben-Verletzung zurückgekommen ist, hat er schon bei der Heim-EM im Januar eindrucksvoll bewiesen.
Wolff ist nicht bloß ein Führungsspieler, er ist auch ein Wortführer. Der gebürtige Rheinländer nimmt nur selten ein Blatt vor den Mund und äußert sich auch zu unbequemen Themen. Dabei scheint er aber im Vergleich zu früheren Zeiten gereift zu sein, fiel er doch jüngst auch immer wieder mit Selbstkritik auf.
Wenn Wolff in entscheidenden Spielsituationen entscheidende Bälle pariert, vermag er es wie kaum ein zweiter, seine Vorderleute im Anschluss stimmgewaltig nach vorne zu peitschen. Lautstark stellt er sich und seine Abwehr.
Was ein gut aufgelegter Andi Wolff auslösen kann, wurde einmal mehr bei der Heim-EM deutlich: Kaum einem anderen Spieler gelingt es wie ihm, mit dem Publikum durch sein Spiel ein derartiges Stimmungs-Ping-Pong aufzuziehen, wie dem 1,98 Meter großen Schlussmann. Man denke nur an die "JaWolff!"-Rufe.
Sportlich würden, sollte sich aus den Gerüchten eine Meldung emanzipieren, vor allem die Zebras profitieren. Dass Wolff während seiner ersten Amtszeit in Kiel das Kunststück gelang, in drei Spielzeiten keinen einzigen Meistertitel mit dem THW zu gewinnen, könnte für eine "Jetzt-erst-recht-Stimmung" beim ehrgeizigen Keeper sorgen.
Die märchenhafte Frage, wer Angst vorm bösen Wolff hat, dürften relativ viele Spieler für sich dann im Laufe der Saison bejahen. Denn ist Andi Wolff erst mal wieder in der Liga, dauert es meist nur ein, zwei Paraden, bis er auch wieder tief drin ist in den Köpfen der Werfer. Die Fans freuen sich auf diese packenden Duelle. Und die Werfer in aller Regel auch, will man sich doch als Profi stets mit den Besten messen. Und dazu zählt auf der Torwart-Position ganz sicher: Andreas Wolff.