12.07.2024, 06:00
Viele Stars zurück in der HBL
Olympia wirft seine Schatten voraus, doch bei den Bundesliga-Teams laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison bereits auf Hochtouren. Jede Woche verpflichten die Klubs neue Spieler. Bei handball-world erfahrt ihr, was bisher die Top-Transfers des Sommers sind.
In rund anderthalb Monaten ist es wieder soweit: Dann startet die Bundesliga in ihre neue Saison. Nach der extrem spannenden vergangenen Spielzeit dürften Fans und HBL-Bosse hoffen, dass sich diese Ausgeglichenheit wiederholen und es wieder viele Partien mit knappem Ausgang geben wird.
Dafür haben die Vereine mächtig investiert. Insgesamt 67 externe Neuzugänge haben die 18 Klubs bislang geholt, um ihre Ziele zu erreichen. Diese Zahl dürfte noch anwachsen, denn die Planungen sind noch nicht bei allen Teams abgeschlossen.
Doch auf welche neuen Spieler können sich die Fans am meisten freuen?
Es ist wohl DER Transfer des Sommers schlechthin. Nach fünf Jahren bei Industria Kielce ist der deutsche Nationaltorhüter zurück in der Bundesliga - und dann auch noch ausgerechnet beim Ex-Klub.
Zur Erinnerung: Wolff hatte damals wegen mangelnder Spielzeit den Rekordmeister verlassen, er wollte nicht länger nur Backup von Niklas Landin sein. Viel mehr wollte Wolff der Welt beweisen, dass auch er zu den Allerbesten gehört.
Der dänische Star-Keeper ist mittlerweile in seine Heimat zurückgekehrt - und hat beim THW eine große Lücke hinterlassen. Nun kann "der große böse Wolff", wie er von Fans und Experten genannt wird, endgültig beweisen, dass er auch in der stärksten Liga der Welt nur schwer zu überwinden ist.
Nach einer Saison in Dänemark ist der Rückraumshooter zurück in der HBL. Mit der MT Melsungen will der Halblinke nun endgültig durchstarten und sich einen Stammplatz erobern - eine Rolle, die er bei der SG Flensburg-Handewitt trotz guter Leistungen nicht bekommen hatte.
Seine Qualitäten hat der Däne, der auch einen deutschen Pass besitzt, unlängst unter Beweis gestellt. In seiner letzten Bundesliga-Saison kam er auf 103 Tore und verwandelte fast 60 Prozent seiner Würfe - eine starke Quote für einen Rückraumspieler.
So ist es wenig verwunderlich, dass Mensing trotz der großen Konkurrenz auf seiner Position bereits im erweiterten Kader der Nationalmannschaft steht. Mit 26 Jahren gehört ihm die Zukunft, weswegen auch andere Teams wie die Füchse Berlin an ihm interessiert waren. Für die MT war es also ein Coup - und ein gleichzeitig ein klares Zeichen an die Konkurrenz, wohin der Weg führen soll.
Einen neuen Schritt wagt auch ein deutscher Hüne. Nach acht Jahren bei Frisch Auf Göppingen beginnt für Sebastian Heymann in Mannheim ein neues Kapitel.
"Wegen meiner Verletzungen hatte ich schwere Phasen und immer wieder Rückschläge, die mich nach langen Überlegungen dazu gebracht haben, dass ich für mich einen Neuanfang brauche - raus aus der Komfortzone und rein in ein neues Umfeld, in dem ich mich neu beweisen möchte", schilderte er die Gründe für seinen Wechsel.
Die Löwen-Fans können sich auf einen starken Mann im Innenblock freuen, der nun auch offensiv wieder mehr Spielzeit bekommen dürfte. Dort muss er sich steigern, wenn er zu einer festen Größte im DHB-Kader werden möchte.
Ein absoluter Coup ist den Thüringern gelungen. Bereits vor ihrem Klassenverbleib konnten sie den 206-fachen Nationalspieler von einem Wechsel zurück in seine Heimat überzeugen. Schließlich ist der 39-Jährige nur rund eine halbe Stunde von der Werner-Aßmann-Halle entfernt aufgewachsen.
Heinevetter selbst sagte zu seinem Wechsel auf Instagram: „Rostbratwurst statt Maultaschen. Schwarzbier statt Cider, nach zwei großartigen Jahren in Stuttgart gehe ich dorthin, wo die Liebe zum Handball angefangen hat und wo ich mich am wohlsten fühle: Nach Hause."
Der Routinier soll nochmal zur Hochform auflaufen, die er zuletzt beim TVB nur noch vereinzelt gezeigt hat. Mit seiner emotionalen Art passt er perfekt zum Verein - und dürfte die Halle nochmal mehr zu Kochen bringen, sofern dies überhaupt noch möglich ist.
Für eine faustdicke Überraschung sorgte auch der VfL, als er Mitte März den Transfer des französischen Regisseurs verkündete. Für ihn ist es bereits der zweite Abstecher nach Gummersbach, denn er trug bereits von 2011 bis 2013 das blau-weiße Trikot.
Nun will der 33-Jährige im Herbst seiner Karriere nochmal in der Bundesliga angreifen und mit seinem Ex-Team bei der Europa-Rückkehr für Furore sorgen. Dabei hat Mahé bei der EM im Januar bewiesen, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört, sondern vorne immer noch die Gegner vor große Probleme stellt.
Enorm gespannt sein kann man auch auf den Torschützenkönig der zweiten Liga. Mit 291 Toren in 34 Partien hat Max Beneke beim VfL Potsdam bewiesen, dass er nun zu höheren Aufgaben berufen ist.
Auf den U21-Weltmeister wartet jedoch eine große Herausforderung, denn auf seiner Position spielt niemand geringer als Mathias Gidsel, der nur knapp die Torjägerkanone in der HBL verpasst hat.
Somit wird es interessant zu beobachten sein, wie Trainer Jaron Siewert mit dem Youngster plant. Schließlich gibt es mit Fabian Wiede und Nils Lichtlein zwei weitere starke Linkshänder im Rückraum.
Die Verleihung des Transferhammers der Handball-Saison geht in diesem Jahr in die dritte Runde. In den Kategorien HBL1, HBL2, HBF1, HBF2 und bei den Amateuren können Handball-Fans ab die interessantesten, spektakulärsten und besten Transfers zur Saison 2024/25 nominieren.
Sebastian Mühlenhof