08.01.2025, 09:57
Böse Erinnerungen
Österreich bereitet sich auf die Handball-WM vor. Eine besondere Rolle fällt Sebastian Frimmel zu. Der Linksaußen von Pick Szeged spricht auch über seine schlechten WM-Erinnerungen.
"Da kriege ich schon Gänsehaut", sagt Sebastian Frimmel vor dem Vier-Nationen-Turnier in Plock, wo Österreich gegen Polen, Tunesien und Japan testen wird. Es sind aber weniger die sportlichen Vergleiche, vielmehr fällt dem Linksaußen von Pick Szeged nach dem WM-Aus für Mykola Bilyk nun das Kapitänsamt zu - zum zweiten Mal nach der Kempa-Trophy im letzten Jahr.
"Es ist eine Riesenehre, dass ich das in Nikos Abwesenheit machen darf", sagt Frimmel und betont: "Das hab selbst ich mir nicht - obwohl ich früher als Kind und jugendlicher Handballer ein Träumer war - nicht erträumen können."
"Testspiele und die WM sind natürlich ein ganz anderes Paar Schuhe. Meine Rolle würde ich nicht verändert sehen. Ich bin auch sonst ein Führungsspieler und will Verantwortung übernehmen. Aber natürlich kommt die eine oder andere Aufgabe auf mich zu, die sonst Niko macht", sagt der Flügelspieler. "Das Gefühl ist ein ganz anderes. Als Kapitän bei den Spielen voranzugehen ist speziell und schwer in Worte zu fassen."
Beim Testturnier in Polen am Wochenende geht es für das Team Austria laut Frimmel darum "unseren Handball bestmöglich zu spielen und alles, was wir trainieren wollen bestmöglich vorzubereiten für die Weltmeisterschaft". Für den 29-Jährigen ist klar: "Wir gehen in jedes Spiel wie immer rein, um es zu gewinnen, das ist ja gar keine Frage."
Ganz klar, der Sprung in die Hauptrunde steht für Rot-Weiß-Rot an erster Stelle. "Wir wollen am besten nie wieder in unserer Karriere einen President's Cup spielen. Das haben wir zweimal wirklich schmerzhaft machen müssen", sagt Frimmel mit Blick auf das Scheitern bei den Weltmeisterschaften 2019 und 2021. Vor zwei Jahren war das ÖHB-Team gar nicht dabei - in den Play-offs war damals Island zu stark und die Wildcards erhielten Slowenien und die Niederlande.
In der Vorrunde mit Kuwait, Katar und Frankreich muss man mindestens Dritter werden, um das Minimalziel zu erreichen. "Klar ist, dass die auf jeden Fall Handball spielen können, genauso wie Katar auch", sagt Frimmel vor allem mit Blick zum Auftaktgegner Kuwait. "Die sind ganz zu Recht bei der Weltmeisterschaft dabei. Da wird auch professioneller Betrieb sein in deren Mannschaften, in deren Ligen auch mittlerweile", betont der ÖHB-Kapitän, denn unter anderem spielen auch Janko Bozovic und Boris Zivkovic mittlerweile im Golfstaat.
chs