27.07.2024, 14:58
Olympische Spiele in Deutschland?
Bundeskanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser sind bei ihrem Besuch in Paris weiter auf den Geschmack gekommen: Olympia 2040 soll nach ihrem Willen nach Deutschland.
Der Himmel über Paris weinte auch noch am Tag nach der phänomenalen Eröffnungsfeier, doch das konnte Olaf Scholz mit Blick auf die geplante deutsche Olympiabewerbung für 2040 nicht die Laune verderben. Nach einem Besuch im Olympischen Dorf am Samstag drückte der Bundeskanzler mit einem Lächeln und in Angela-Merkel-Manier vor der Presse seine unmissverständliche Haltung aus: "Wir können das schaffen, wir haben gute Ingenieurinnen und Ingenieure."
Auch Nancy Faeser, nach einem Treppenunfall auf Krücken unterwegs, hatte die Feier am Vorabend am Trocadero und auf der Seine nochmal einen Schub gegeben. "Das war phänomenal, was Frankreich dort auf die Beine gestellt hat. Das hat mir noch mehr Appetit und Lust gemacht, als ich vorher schon hatte", sagte die für den Sport zuständige Bundesinnenministerin, als Olaf Scholz den Pressetermin gerade verließ.
Sport und Politik sprechen mit gleicher Stimme und drücken aufs Tempo. Um ein schnelles Zeichen zu setzen, wird Faeser in der kommenden Woche nochmals nach Paris reisen, um dort am Freitag (2. August) das so genannte Memorandum of Understanding zu unterschreiben.
Jenes Dokument, mit dem der Bund nach einem Kabinettsbeschluss das vom Sport lange geforderte Bekenntnis zu einer Bewerbung abgeben wird. Der Bund wird sich von 2024 bis 2027 mit insgesamt 6,95 Millionen Euro an den Kosten für den Olympia-Bewerbungsprozess beteiligen.
Vom Blick in die jüngere Vergangenheit lässt sich Olaf Scholz nicht abschrecken. Zweimal waren zuletzt deutsche Olympia-Bewerbungen an der fehlenden Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger gescheitert. Hamburg wollte die Sommerspiele 2024, München die Winterspiele 2022. Doch das Volk sagte: nein.
"Ich hoffe, dass wir für 2040 erfolgreich sein können. Jetzt geht es darum, Spiele zu konzipieren, die so sind, dass Bürgerinnen und Bürger vor Ort das gut finden. Das hat zuletzt zweimal nicht geklappt", sagte der Kanzler, "insofern hoffe ich, dass es beim nächsten Mal vielleicht auch etwas unter veränderten Bedingungen möglich wird."
Paris soll für Scholz da gerne als gutes Beispiel dienen. Mittlerweile würden Spiele auch anders konzipiert, erklärte der Regierungschef. Dafür sei Paris ein erstes gutes Beispiel. Weiter meinte Scholz: "Man nutzt viele Gebäude, die schon da sind, und die Spiele können auch der Stadtentwicklung helfen."
SID