27.07.2024, 21:27
Schock direkt nach Anwurf
Im deutschen Auftaktspiel musste Tim Hornke früh das Parkett verlassen. Ob der Rechtsaußen das Turnier weiter bestreiten kann, ist ungewiss. Sicherheit soll ein MRT bringen.
Gerade einmal 55 Sekunden dauerte der Olympia-Auftritt von Tim Hornke. Der Magdeburger hatte sich vor Anwurf mit Hampelmännern noch einmal in der etwas kalten Arena Süd warm gemacht, doch mehr als das Abklatschen mit Hampus Wanne und den ersten Angriff schaffte der Rechtsaußen nicht - nicht einmal eine Ballberührung.
Als sich Renars Uscins durchsetzte und Hornke zurücksprinten wollte, begann der Linkshänder schon nach dem Antritt zu humpeln, ließ sich direkt auswechseln und musste in die Kabine begleitet werden.
Christoph Steinert musste direkt übernehmen, Hornke kehrte im ersten Durchgang nicht mehr auf die deutsche Bank zurück. "Tim Hornke hat sich am linken Fuß verletzt. Er wird mit der Mannschaft ins Olympische Dorf zurückkehren und dort weiter untersucht", teilte der DHB während der Partie mit.
"Der Arzt hat gesagt, es scheint ein Sehnenanriss unter der Fußsohle zu sein. Ganz sicher sind wir uns nicht, das wissen wir erst nach einer MRT-Untersuchung", berichtete Bundestrainer Alfred Gislason unterdessen gegenüber der dpa. Der DHB kündigte ein weiteres Update zur Verletzung nach der Untersuchung an.
Sollte sich die erste Diagnose bestätigen, dürfte der 33 Jahre alte Rechtsaußen vom SC Magdeburg für den Rest des Turniers ausfallen. "Natürlich ist das sehr bitter für ihn, dass er schon beim ersten Angriff verletzt ausgeschieden ist", sagte Gislason. Nächster Gegner der DHB-Auswahl ist am Montag Japan. Die weiteren Rivalen in der Gruppe A sind Kroatien, Spanien und Slowenien.
Deutschland setzte sich gegen Schweden trotzdem durch, feierte einen erfolgreichen Einstand mit einem 30:27-Sieg. "Wir haben es dann am Ende trotzdem sehr gut hinbekommen, haben uns gefangen und den Ausfall von Tim Hornke und die rote Karte gegen Juri Knorr verkraftet. Das hat geschmerzt, denn es sind zwei wichtige Spieler, aber das hat uns enger zusammengeschweißt und jeder hat für den anderen gekämpft", erklärte Sebastian Heymann gegenüber handball-world.
Bundestrainer Alfred Gislason musste bei den Linkshändern schon vor Turnierstart kurzfristig umplanen. Als Franz Semper mit Schulterproblemen ausfiel, rückte Kai Häfner ins Team. Mit Christoph Steinert hat man einen Routinier im Kader, der als Hybridspieler beide Linkshänderpositionen abdecken kann.
Als Reserve hat der Isländer Torhüter Joel Birlehm, Kreisläufer Justus Fischer und Linksaußen Rune Dahmke nominiert. Im erweiterten Aufgebot befanden sich Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Timo Kastening (MT Melsungen) und Lukas Zerbe (THW Kiel). Dieses Trio kann aber nicht zum Einsatz kommen, nachdem die Wechselregularien kurz vor dem Turnierstart noch einmal angepasst wurden.
chs