21.10.2024, 10:45
"Das Handball-Abenteuer ist vorbei"
Die Verantwortlichen der Vipers Kristiansand haben seit Anfang des Jahres um das finanzielle Überleben des norwegischen Top-Klubs gekämpft. Jetzt ist das Ende des erfolgreichen Frauen-Handballteams besiegelt.
Bereits anfang des Jahres hatten die Vipers Kristiansand öffentlich um Unterstützung gebeten, um einen drohenden Bankrott abzuwenden. In der vergangenen Woche gab der Handball-Klub dann bekannt, dass ein finanzielles Loch von rund 25 Millionen Kronen (etwa 2,1 Millionen Euro) gestopft werden müsse, um den weiteren Spielbetrieb aufrechtzuerhalten.
Diese Herausforderung konnte der Klub jedoch nicht bewältigen. "Schweren Herzens müssen wir Ihnen mitteilen, dass es keine Grundlage für einen weiteren Betrieb gibt", erklärte Kristiansand in einem offiziellen Statement am Sonntagabend (20. Oktober). "Trotz intensiver Bemühungen, Lösungen zu finden, ist es uns leider nicht gelungen, eine nachhaltige finanzielle Zukunft für den Verein zu sichern."
"Das Handball-Abenteuer, das die Vipers waren, ist nun vorbei", äußerte ein emotionaler Peter Gitmark, Vorstandsvorsitzender des Klubs, im Rahmen einer Pressekonferenz. Er fügte hinzu: "Mein Gesicht zeigt, dass dies unglaublich schmerzhaft ist. Wir haben unser Bestes getan, um den Verein zu erhalten."
Auch die Spielerinnen waren von der Insolvenz des renommierten Klubs schockiert. Gitmark beschrieb, wie das Team mit "Unglauben und einem erheblichen Maß an Emotionen" auf die Nachricht reagierte.
Das Aus siebenfachen norwegischen Meisters und dreimaligen Champions-League-Siegers hat auch Konsequenzen für den internationalen Handball. Am vergangenen Samstag spielten die Norwegerinnen beim 32:23-Sieg gegen Buducnost ihr letztes offizielles Spiel. Wie es nun in der Gruppenphase der Königsklasse mit dem sofortigen Rückzug des norwegischen Klubs weitergeht, ist derzeit noch offen.
"Nach der Bekanntgabe am Sonntagabend nimmt die EHF mit Bedauern die Entscheidung des Klubs zur Kenntnis", erklärte der europäische Handball-Verband am Montag. "Die EHF wird die Auswirkungen der Situation auf die EHF Champions League Women mit allen relevanten Interessengruppen diskutieren", so der Verband weiter. Eine Entscheidung soll bis zum Re-Start der Gruppenphase nach der Länderspielpause am 10. und 11. November fallen.
lmk