19.08.2024, 08:49
Frühe Rote Karte
Der SC Magdeburg bestritt dieses Turnier ohne einige Stammkräfte, hatte dennoch ein namhaftes Aufgebot auch gegen das Team von der Skanderborg AGF zur Stelle. Die 33:37-Niederlage konnte Deutschlands Ligaprimus sich erlauben.
Überraschend bestimmten die Dänen von Beginn an das Geschehen. Ein "Wecker" per Auszeit von Trainer Bennet Wiegert beim Stand von 4:0 für Skanderborg blieb erfolglos (6.). Die Dänen trumpften gegen müde und etwas lustlos wirkende Elbestädter weiter auf (9:4, 12.). Matthias Musche stieg in der Nähe der Seitenlinie bei einer Abwehraktion zu ungestüm ein, die Schiedsrichter Nils Blümel und Jörg Loppaschewski zeigten dem Routinier, an diesem Tag auch der Kapitän seines Teams, die rote Karte.
Die Magdeburger, mit Philipp Weber, Omar Magnusson und Michael Damgaard im Rückraum, schienen dennoch drauf und dran, die Partie in die eigentlich erwartete Richtung zu lenken. Pablo Lange markierte mit einem Wurf von Linksaußen ins kurze Eck den Anschlusstreffer zum 10:11 (19.). Spielzüge zu den jungen Außenspielern endeten mit erfolgreichen Torwürfen. Beim 14:14 netzte Tim Zechel vom Kreis zum Ausgleichstreffer ein (24.).
Mehr gelang den Magdeburgern nicht. Andreas Aagreen zirkelte das Leder zum 17:15 für Skanderborg ins leere SCM-Gehäuse (28.). Dieses hatte Keeper Nikola Portner bereits nach 22 Minuten geräumt. Youngster Willi Lücke hütete den SCM-Kasten bis zum Spielende, wurde häufig von seinen Vorderleuten im Stich gelassen.
Die Dänen, durch die unerwartete Pausenführung hochmotiviert, trumpften auch nach Wiederbeginn auf. Eine erneute Auszeit von Bennet Wiegert verpuffte beim Stand von 20:16 (34.). Kristijan Kristjansson, Morten Balling Christensen und der treffsichere Morten Hempel Jensen (9 Treffer) initiierten Angriffszug auf Angriffszug. Jeppe Cieslak vollendete zum 25:19 (41.). Morten Kaalund schloss per Konter zum 27:20 ab (42.).
Mit dem eingewechselten Albin Lagergren setzte der deutsche Meister und Pokalsieger nach dem 29:22 (45.) zur Aufholjagd an. Die zahlreichen SCM-Fans auf den gut gefüllten Rängen der Werner-Aßmann-Halle rechneten nun mit einem erfolgreichen Schlussspurt. Doch die Dänen, einen "Sensationssieg" vor Augen, wehrten sich nach dem 30:26 (49.), trafen zum 32:27 (51.). Beim 34:32, einem von Omar Magnusson verwandelten Strafwurf (57.), schien alles möglich.
Doch die Handball-Männer aus Eisenachs Partnerstadt, einen Sieg über den "großen SC Magdeburg" vor Augen, aktivierten die letzten Körner, trafen zum 35:32 und 36:33-Endstand, jubelten völlig losgelöst nach dem Abpfiff, wurden auch von den Rängen mit reichlich Beifall bedacht.
SCM-Trainer Bennet Wiegert zeigte sich nach der Partie verständlicherweise enttäuscht über die Niederlage, betonte jedoch, dass der Turniersieg bereits zuvor gesichert war und diese Niederlage den Erfolg nicht schmälerte. Die herausragenden Leistungen von Spielern wie Omar Magnusson, der in diesem Spiel sechs Tore erzielte, wurden dennoch gewürdigt.
"Insgesamt war das Turnier für den SC Magdeburg eine erfolgreiche Vorbereitung auf die kommende Saison, auch wenn der Abschluss nicht nach Plan verlief", so der Tenor aus dem Lager der Elbestädter. Beste Wünsche für die neue Saison richtete Rene Witte an ihre Adresse. "Viel Erfolg, ausgenommen zwei Spiele", erklärte Rene Witte mit Blick auf die beiden Punktspiele gegen den ThSV Eisenach.
Skanderborg: Lausen, Brandbyge; Kristjansson (5), Thomassen (1), Sommer Arnoldsen (1), Bonefeld, Laerke, Kaalund (4), Jensen, Lang Rasmussen (2), Aagreen (3), Christensen (2), Balling Christnsen (3), Hempel (9/2), Bramming, Cieslak (2), Olsson (5)
Magdeburg: Portner, Lücke; Persson (3), Musche (2), Hein, Zechel (3), Kristjansson (3), Pettersson, Magnusson (6/5), Serradilla (1), Weber (2), Lagergren (6), Lange (4), Drachau, Damgaard (3)
Siebenmeter: 2/2 ; 5/6
Strafminuten: 12/6
Disqualifikation: Musche (15., grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski
chs, Thomas Levknecht