10.09.2024, 13:00
Vor Champions-League-Start mit Kolstad
Bei Olympia blieb Sander Sagosen unter seinen Möglichkeiten. Auch mit seinem Klub Kolstad Handball läuft es für den Weltstar nicht so, wie er es sich vielleicht mal erhofft hat - und nun kommt zum Champions-League-Start gleich der Titelverteidiger. Aber Sagosen hat einen Plan.
In der norwegischen Liga startete Kolstad Håndball mit zwei Siegen nach Plan in die neue Saison und konnte am vergangenen Samstag einen 36:30-Sieg über Bergen feiern. In der Champions League wartet am morgigen Mittwoch (11. September) nun ein ganz anderer Gegner: Zu Gast in Trondheim ist niemand geringeres als Titelverteidiger FC Barcelona.
"Sie sind die beste Vereinsmannschaft der Welt, es wird also schwer werden. Gleichzeitig ist es aber auch eine Chance, die wir mit beiden Händen ergreifen werden. Wir freuen uns darauf“, blickt Kolstads Co-Trainer Stian Gomo auf die Heimpremiere. "Wenn alle einen guten Tag haben, sowohl auf als auch neben dem Platz, kann es richtig Spaß machen“, ist Gomo zuversichtlich.
Wenn man gegen Barcelona mithalten möchte, braucht auch Sander Sagosen einen richtig guten Tag. Der norwegische Rückraumstar ist aktuell allerdings auf der Suche nach seiner gewohnten Form. Auch mental macht ihm das zu schaffen. "Nach den Olympischen Spielen habe ich viel nachzuholen. Ich weiß, dass ich für dieses Projekt wichtig bin und dass es ein bisschen auf meinen Schultern lastet, aber so kann ich nicht denken“, gibt der 28-Jährige gegenüber der norwegischen Zeitung Aftenposten zu.
Bei den Olympischen Spielen in Paris, bei denen Norwegen im Viertelfinale überraschend gegen Slowenien verlor, blieb der Ex-Kieler unter seinen Möglichkeiten. Auch gegen Bergen landeten nur drei seiner sieben Würfe im Tor. Dabei sei er körperlich auf einem guten Level. Stattdessen hält er die mentale Ebene für sein Problem. In Kolstad macht man sich deshalb Sorgen um seinen Star und versucht alles, um ihn zur alten Topform bringen zu können.
„Man muss fair und ehrlich sein und sagen, dass ich im Moment nicht gut genug bin", gesteht Sagosen und führt aus: "Jetzt haben wir alles getan, um zu sehen, wo ich mein Potenzial ausschöpfen kann: Wo kann man sich körperlich verbessern? Was ist mit der Psyche? Meiner Meinung nach werden Ergebnisse dadurch erzielt, dass man Energie hat. Man hat Zeit zu trainieren und genug Wiederholungen zu machen", erklärt Sagosen.
Er möchte allerdings auch keine Ausreden für sein Leistungstief vorschieben: „Ich bin so gebaut, dass ich nicht gerne nach Ausreden suche. Wenn ich auf das Handballfeld gehe, dann bin ich fit, um zu spielen. Natürlich schmerzt mein Knöchel, meine Knie, ich habe überall Schmerzen, aber ich denke, das geht vielen anderen auch so. Die Realität für uns Handballer ist, dass wir ein bisschen Schmerzen haben und damit muss man sich abfinden", so der Rückraumspieler.
Mit Kolstad hat er nun einen Plan erarbeitet, um zu seinem gewohnten Leistungsniveau zurückzufinden. "Ich brauche Zeit zum Arbeiten. Zwei Wochen vergehen, und dann erwartet jeder Ergebnisse. Aber lassen Sie mich an die Arbeit gehen", bittet er dennoch um Geduld. Details über das Vorhaben mit Kolstad möchte er allerdings nicht verraten: "Das bleibt unter uns, denke ich. Ich will nicht, dass ganz Trøndelag und Norwegen davon erfährt."
In Kolstad ist man allerdings optimistisch gestimmt: "Der Trainer ist sehr zuversichtlich, dass Sagosen zu seinem alten Niveau zurückkehren wird - und dass er sich weiter entwickeln wird. Solange er das tun kann, was er tun muss. Er sollte nicht ungeduldig und nachlässig werden", erklärt Co-Trainer Gomo.
Keine wichtige News aus dem Handball mehr verpassen?
» Briefing von handball-world als Newsletter abonnieren!
kli