16.06.2024, 15:37
Wer wird neuer Nationaltrainer?
Seit Frühjahr 2020 betreute Velimir Petkovic das Nationalteam von Russland, den im Sommer auslaufenden Vertrag hat der 67-jährige Handball-Trainer nicht verlängert. Der russische Verband sucht derzeit einen neuen Trainer, Valentin Buzmakov wird als aussichtsreicher Kandidat gehandelt.
"Ich habe in letzter Zeit gemerkt, das reicht mir nicht. Jetzt ist Schluss. Sie haben mir ein Angebot für eine weitere Zusammenarbeit gemacht, aber ich habe abgelehnt. Wir gehen im Guten auseinander", hatte Velimir Petkovic Ende April das Auslaufen seines Vertrags gegenüber handball-world bestätigt. Ihm fehle der Wettkampf. "Ich will wieder regelmäßig Spiele haben. Ich brauche das Adrenalin, ich brauche die Aufregung an der Seitenlinie", sagte er.
Bei der WM 2021 in Ägypten landete Petkovic mit Russland auf Platz 14, bei der EM 2022 in der Slowakei und Ungarn belegte sein Team den neunten Rang. Der deutsche Trainer verlängerte - doch aufgrund des Angriffs auf die Ukraine wurde Russland in der Folge von den Großereignissen ausgeschlossen. Während in Deutschland im Januar die EM lief, testete Russland gegen Belarus und Iran. Es setzte zwei Niederlage. "Ich kann die Spieler nicht in drei Tagen körperlich vorbereiten. Das ist ein größeres Problem", kritisierte Petkovic im Nachgang.
Ein Problem, um das sich nun ein anderer Nationaltrainer kümmern muss. Als einer der Anwärter wird Valentin Buzmakov gehandelt. Er trainiert derzeit die Bären aus Perm, die den Einzug in das russische Pokalfinale schafften und in der Meisterschaft auf dem vierten Platz landeten. "Ich bin ehrlich, was Gerüchte angeht: Ich weiß es nicht", erklärte der Trainer in dieser Woche in einem Interview mit handballfast.com.
"Wir warten auf den Obersten Rat der FGR, der eine Entscheidung treffen wird", fügte Buzmakov mit Blick auf die Entscheidung des Verbands an. Die Arbeit in Vereins- und Nationalteam kennt der frühere Rückraumspieler des russischen Nationalteams bereits: Er fungierte sowohl als Co-Trainer von Velimir Petkovic wie auch als Headcoach der Junioren-Nationalmannschaft es Landes. "Es gab keine besonderen Schwierigkeiten", so Buzmakov.
Velimir Petkovic ist unterdessen von Moskau nach Berlin zurückgekehrt. Was folgt dann? Die nächste Station in der Handball-Bundesliga? "Ich will in der Bundesliga meine Karriere beenden. Das ist klar", sagte der früher für Jugoslawien spielende Trainer im Dezember 2023 gegenüber handball-world. Er betonte: "Ich bin fit, ich bin frisch, ich habe Lust."
1998 tauchte Petkovic erstmals in der Beletage des deutschen Handballs auf, als er es schaffte, die HSG Wetzlar im Oberhaus zu etablieren. 2004 nahm ihn dann Frisch Auf Göppingen unter Vertrag, mit den Württembergern konnte er bis zu seiner Demission im Dezember 2013 zweimal den EHF-Pokal gewinnen. Von Oktober 2014 bis zum Ende der Saison 2016 coachte Petkovic dann den ThSV Eisenach, ehe er dreieinhalb Jahre die Füchse Berlin trainierte, mit denen er ebenfalls den EHF-Pokal gewann.
cie