27.12.2024, 14:51
Wolff und Grgic mit Top-Leistungen zum Jahresabschluss
Vor der WM-Pause freuen sich Deutschlands Handballer auf etwas Erholung. Nicht nur Torhüter Andreas Wolff präsentiert sich am letzten Bundesliga-Spieltag in Bestform.
Nach dem letzten Kraftakt in 2024 sehnte Julian Köster einen ruhigen Jahreswechsel herbei. "Es ist schön, ein bisschen runterzufahren, ein bisschen abzuschalten", sagte der deutsche Handballer, kam am Dyn-Mikrofon beim Gedanken an die Weltmeisterschaft aber gleich wieder in Stimmung: "Im neuen Jahr geht es dann zur Nationalmannschaft, ich freue mich tierisch."
Während der Rückraumspieler des VfL Gummersbach beim 22:29 gegen die Füchse Berlin am zweiten Weihnachtstag vor knapp 20.000 Fans in Köln zumindest atmosphärisch bereits in WM-Stimmung eintauchte, verabschiedeten sich andere DHB-Kollegen auch sportlich mit Rückenwind aus dem Jahr.
Der einmal mehr überragende Andreas Wolff holte mit dem THW Kiel in einem Thriller beim TBV Lemgo Lippe (23:22) den bereits zehnten Sieg in Folge. Marko Grgic lieferte im Trikot des ThSV Eisenach einen echten Hingucker.
Der Shootingstar verwandelte für den aufmüpfigen Außenseiter bei bereits abgelaufener Uhr einen Siebenmeter zum 32:31-Endstand gegen den HSV Hamburg. Bundestrainer Alfred Gislason durfte zufrieden feststellen, dass sich seine Schützlinge zum Ende eines erfolgreichen Jahres in starker Verfassung befinden und über die Feiertage keine Verletzungssorgen entstanden.
Wolff verhinderte in Lemgo in der Crunchtime mehrmals den Ausgleich der Gastgeber und knüpfte mit zwölf Paraden an die bislang glänzenden Auftritte in seiner Comeback-Saison in der Bundesliga an. Grgic war für die Eisenacher, die in einer bislang ausgeglichenen HBL-Spielzeit eine überraschend gute Rolle im Tabellenmittelfeld einnehmen, einmal mehr der Unterschiedsspieler, erzielte seine Saisontore 117 bis 126.
Bis zum 3. Januar bleibt den Nationalspielern nun zum Durchschnaufen, dann versammelt der Isländer sein Team zur unmittelbaren WM-Vorbereitung in Hamburg um sich. Von den 19 Auserwählten, die am 15. Januar im dänischen Herning gegen Polen in ihre Medaillenmission starten, sind 15 Helden des olympischen Silbercoups dabei.
Auch Juri Knorr, der wie Köster (Innenbandriss) aufgrund eines Daumenbruchs große Teile der Bundesliga-Saison verpasste, will dann wieder mitmischen. Der Spielmacher fehlte den Mannheimern am Donnerstag beim 32:27 gegen die HSG Wetzlar wie schon vor den Feiertagen in Stuttgart (28:25) wegen eines Infektes. Ernsthafte Sorgen mit Blick auf die WM bestehen aber nicht.
Bei allen Spielern gilt ab dem Wochenende der volle Fokus der Regeneration - und bei manch einem Spieler womöglich auch dem Feiern. Einschränkungen für die Silvestersause gibt Gislason seinen Schützlingen jedenfalls nicht mit auf den Weg. "Ich mische mich da nicht ein. Ich kenne die gut genug, um zu wissen, dass sie sehr vernünftig sind", sagte der DHB-Coach dem SID lachend.
SID