27.07.2024, 21:41
Vierzig Minuten ohne den Spielmacher
Nach gut zwanzig Minuten im Auftakt-Duell des Handball-Turniers der Männer gegen Schweden gab es für Deutschland einen herben Rückschlag: Spielmacher Juri Knorr bekam nach einem Foul in der Deckung direkt die Rote Karte gezeigt und musste vom Parkett.
Nach torarmen ersten zehn Minuten die von den Torhütern Andreas Palicka und Andi Wolff geprägt waren, fanden die Offensivformationen gerade ins Turnier, als Deutschland der Taktgeber genommen wurde: In der Deckung versuchte Juri Knorr den anlaufenden Albin Lagergren zu stoppen, traf den Gegenspieler dabei aber am Kopf und als er dessen Bewegung weiter begleitete auch noch am Hals.
Die dänischen Schiedsrichter Mads Hansen und Jesper Madsen griffen zum Videobeweis und entschieden nach dem Studium der Zeitlupen auf eine direkte Rote Karte für den deutschen Spielmacher. Ein ähnliches Schicksal nach einer eher unglücklichen Stopp-Aktion in der Deckung hatte im Spiel zuvor auch Norwegens Superstar Sander Sagosen ereilt.
"Natürlich war das ein Verlust, aber wir haben das gut weggesteckt", sagte Torhüter Andreas Wolff nach der Partie. Auch der Spielmacher selbst konnte sich nach dem Spiel Gelassenheit erlauben: Seine Rote Karte, sagte Knorr gegenüber dem SID, sei ihm "scheißegal, wir haben gegen einen großen Gegner gewonnen und zum ersten Mal seit langer Zeit bei einem großen Turnier gegen Schweden. Ich könnte nicht glücklicher sein."
Eine Sperre haben beide Spieler unterdessen nicht zu erwarten. Eine Rote Karte bedeutet im Handball lediglich einen Spielausschluss, dabei können beide Teams nach zwei Minuten auch mit einem anderen Spieler wieder auf sieben Spieler auffüllen. Eine Sperre signalisieren die Schiedsrichter nach besonders schweren Fouls den Zuschauern mit einer zusätzlichen Blauen Karte.
Mit Ertönen der Halbzeit betrat Juri Knorr übrigens wieder das Feld, was eigentlich verboten ist und aufmerksame Blicke der Offiziellen nach sich zog. Der deutsche Spielmacher entschuldigte sich erneut bei Albin Lagergren, klatschte mit diesem ab und ging mit dem Konkurrenten Arm in Arm in Richtung Kabine. Den zweiten Abschnitt verfolgte er dann wieder auf einem Stuhl hinter der Bande und jubelte am Ende über den deutschen Auftakterfolg.
cie