3. Handball Liga der Frauen

Wer den Jubel der Spielerinnen des Spitzenreiters der Nordstaffel der dritten Liga nach der Schlusssirene der Partie gegen die Bundesligareserve des VfL Oldenburg gesehen hat, der kann nachvollziehen, wie viele Steine dem Team des Tabellenführers in diesem Moment vom Herzen gefallen sind.

In einer dramatischen Partie setzten sich am Samstagabend in der Fiete-Reder-Halle die Damen des Rostocker HC gegen die zweiten Frauen des VfL Oldenburg sicher ein wenig glücklich mit 30:28 durch und machten so das Versprechen von Trainer Dominic Buttig wahr, bis zur Weihnachtspause keinen Punkt abzugeben.

Zuletzt ließen die Dolphins in der Liga beim 29:29 gegen den Thüringer HC II in der Vorsaison einen Punkt: am 8. März. Zwei Wochen zuvor, am 24. Februar, hagelte es gegen die Reserve des Buxtehuder SV die letzte Niederlage. In der Aufstiegsrunde gab es ebenfalls zwei Pleiten.

In dieser Saison scheint der Durchmarsch in die Aufstiegsrunde erneut zu gelingen. Die aktuelle Tabellenposition mit 20:0 Punkten hat die Verfolger, die allesamt mindestens sechs Zähler abgegeben haben, weit abgehängt. Das letzte Puzzleteil vor der Winterpause war damit der Sieg gegen Oldenburg II.

Oldenburg legt lange vor

Die Partie gegen den Tabellenfünften begann dabei so, wie es die meisten RHC-Fans erwartet hatten. Zwar konnten die Gäste zunächst mit 1:0 vorlegen, doch dann setzten sich die Hansestädterinnen bis zur 9. Spielminute auf 8:3 ab.

Aber das junge Oldenburger Team zeigte früh, dass Dominic Buttig mit seiner Einschätzung des VfL im Vorfeld richtig lag: "Mit Oldenburg erwartet uns wieder eine junge, talentierte Truppe, die sehr variabel ausgebildet ist." Vor allem im Angriffsspiel zeigten die Gäste diese Variabilität, sodass die Gastgeberinnen in der Folge zu oft vor allem in der Abwehr den berühmten Schritt zu spät kamen und so Gegentore nicht oder nur auf Kosten eines Strafwurfs verhindern konnten.

Beim 9:9 (14.) glichen die Oldenburgerinnen wieder aus und zogen in der Folge sogar auf 14:11 (22.) davon. Zwar trafen die Spielerinnen des Tabellenführers in der Folge insbesondere im Angriff wieder besser, doch auch der VfL blieb im Umkehrspiel erfolgreich und lag so nach den ersten 30 Minuten weiterhin mit 18:16 vorn.

Rostock rührt Beton an

Man merkte den Dolphins nach der Pause an, dass sie nicht gewillt waren, den Sieg so einfach aus der Hand zu geben. Durch drei Treffer am Stück lag der Tabellenführer in der 33. Minute mit 19:18 wieder vorn. Auch wenn Oldenburg erneut ausglich, selbst mit 22:20 vorbeizog (40.), die RHC-Abwehr stand jetzt deutlich stabiler, hatte in Lena Clasen im Tor auch den nötigen Rückhalt.

Zwar gingen die Ostseestädterinnen mit den eigenen Chancen weiterhin teilweise zu fahrlässig um, aber die Deckung ließ nur noch 10zehnGegentreffer in den zweiten 30 Minuten zu. In der 59. Minute glichen die Gäste letztmalig zum 28:28 aus. Ein Doppelpack von Anna Franz, mit 7 Treffern erfolgreichste Werferin beim Tabellenführer, sorgte für den 30:28-Endstand, der vom Team gemeinsam mit den Fans lautstark gefeiert wurde.

Gäste-Trainer Andreas Lampe war natürlich des Lobes voll für seine junge Mannschaft: "Wir haben heute überperformt. Rostock war am Ende das etwas cleverere Team, aber ein Unentschieden wäre aus meiner Sicht gerecht gewesen."

Dominic Buttig musste erst einmal durchatmen: "Das war ein hartes Stück Arbeit, Oldenburg war der erwartet unangenehme Gegner. Vor allem in der ersten Halbzeit standen wir in der Abwehr nicht beweglich genug, ließen zu viele Gegentore zu. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft gekämpft und sich so am Ende selbst belohnt,"