20.07.2024, 16:32
Österreichische Handball-Legende zu NLB-Klub
Überraschender Karriere-Schritt von Robert Weber: Der Österreicher, der im Trikot des SC Magdeburg Torschützenkönig in der Handball Bundesliga wurde und 213 Länderspiele für Österreich absolvierte, wechselt zum Schweizer Zweitliga-Aufsteiger Fides St. Gallen und fängt parallel eine Ausbildung bei der Polizei an.
"Nach seiner langen internationalen Karriere und der darauf folgenden Rückkehr in seine Heimat Vorarlberg konnten wir Robert Weber für den SV Fides gewinnen. Robert bringt mit seinen 450 Bundesliga und 213 Länderspielen für Österreich reichlich Erfahrung ins Team. Im Karriereherbst stellt er sich nebst der sportlichen Herausforderung auch der neuen beruflichen Aufgaben und beginnt die Ausbildung zum Polizisten", erklärt St. Gallen auf seiner Facebook-Seite.
St. Gallen ist gut eine halbe Stunde Autofahrt von Dornbirn entfernt, wo Robert Weber mittlerweile wieder heimisch geworden ist. Zuletzt war der Außen als Spielertrainer bei Bärnbach/Köflach tätig, der 38-jährige Außen, der im Januar noch ins All-Star Team der Handball-EM gewählt worden war, wartete aber vergeblich auf Angebote größerer Klubs. Nun geht es zu einem Zweitliga-Aufsteiger in die Schweiz, allerdings mit einer Ausstiegsklausel für eventuelle Last-Minute-Angebote.
Dieser hat nach dem Aufstieg allerdings bereits vor der Verpflichtung der österreichischen Handball-Legende einige Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt gesetzt: Neben Nachwuchstalent Marcel Schäpper und Torhüter Emanuel Baldauf wechselt auch der dreifache Schweizer Nationalspieler Lionel Mirdita von größeren TSV St. Otmar St. Gallen zum Lokalkonkurrenten SV Fides. Zudem kommt mit Sandor Kocsor ein physisch starker ungarischer Kreisläufer.
Neben Konrad Wurst ist mit Trainer Julian Rauch ein früherer Ex-Bregenzer beim Fides. Im St. Galler Tageblatt strahlte der Coach gemeinsam mit Sportchef Fabian Gunzinger über den Coup mit Robert Weber: "Das ist der absolute Königstransfer, der uns geglückt ist. Es ist der absolute Wahnsinn."
Der in Bregenz geborene Weber schaffte in Hard den Durchbruch, spielte dann in Deutschland nach einer Saison in Balingen zehn Jahre in Magdeburg und drei weitere in Nordhorn. Nach einem Wechsel nach Griechenland ging es im Februar 2023 für ein halbes Jahr als Aushilfe zu den Füchsen und im Sommer 2023 dann nach Bärnbach/Köflach.
"Für mein zukünftiges Leben die perfekte Lösung", erklärte Robert Weber gegenüber krone.at mit Blick auf seinen neuen Verein in St. Gallen. Denn in Dornbirn wird er parallel die Karriere nach der Karriere starten, nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung beginnt er eine Ausbildung bei der österreichischen Polizei. "Wenn mich der Verband weiter will, dann steh ich zur Verfügung", erklärte der Außen unterdessen, dass seine Karriere im Nationalteam damit nicht zwangsläufig beendet ist.
cie