15.06.2024, 16:55
Umbruch eingeleitet
RK Celje hat sich nach einer enttäuschenden Saison auf der Trainerposition neu aufgestellt. Das Zepter nimmt der portugiesische Nationaltrainer in die Hand. Es ist seine zehnte Station auf Vereinsebene.
Nach einer gänzlich verkorksten Saison stehen bei RK Celje die Zeichen auf Neuanfang. So verpasste der slowenische Serienmeister in der heimischen Liga nicht nur die Meisterschaft und schied im Pokalwettbewerb schon im Viertelfinale aus, sondern auch international war für den Klub in der Champions League bereits nach der Vorrunde Schluss.
Für Besserung soll nun der portugiesische Nationaltrainer Paulo Pereira sorgen. Der 59-jährige Übungsleiter hat einen Zweijahresvertrag beim slowenischen Topclub unterschrieben und arbeitet zukünftig in Doppelfunktion bei Celje und der portugiesischen Nationalmannschaft. Es ist seine zehnte Trainerstation auf Vereinsebene.
Bereits ab 1982 stand Pereira bei verschiedenen Jugendmannschaften in Portugal an der Seitenlinie. 2002 wurde er dann beim FC Porto nach drei Jahren als Assistent zum Cheftrainer befördert und übte dieses Amt vier Jahre lang aus. Es folgten Stationen in Spanien, Angola und Tunesien, im Herren- wie Frauenhandball. Zuletzt trainierte Pereira CSM Bukarest (2017 bis 2019) und Al-Kuwait (2022). Seit 2016 ist er portugiesischer Nationaltrainer.
In einer Vereinsmitteilung meldete sich Pereira selber zu Wort. "In Celje zu arbeiten ist für jeden Trainer eine Quelle des Stolzes, und ich bin da keine Ausnahme. Ich weiß, dass ich in einem Handballland arbeiten werde, mit intelligenten und aufmerksamen Menschen, in einem historisch bedeutenden Verein in Europa, der die Fähigkeit hat, Handballspieler von außergewöhnlicher Qualität hervorzubringen. Ich weiß auch, dass die Vereinsführung den Verein wieder dorthin bringen will, wo er in der Vergangenheit war."
Für diese Unternehmung griff Celje schon zu unorthodoxen Methoden. So suchte der Champions League-Teilnehmer seinen neuen Trainer im Internet. Präsentiert wurde jetzt eben Pereira. Dieser sagte im Hinblick auf den Umbruch: "Dies wird ein langer Weg sein, auf dem es gilt, die bereits bestehenden Leitlinien und Strategien zu befolgen, an dem ich mit großem Stolz und Verantwortungsbewusstsein teilhaben werde."
Gregor Planteu, Geschäftsführer des RK Celje, wird in der Mitteilung ebenfalls zitiert: "Die erste Vorgabe bei der Entwicklung war es, einen erstklassigen Trainer mit nachgewiesener internationaler Erfahrung und einem reichhaltigen Lebenslauf zu finden, der mit unseren Jungen arbeiten und erfolgreich eine langfristige Geschichte aufbauen wird", so Planteu, der ausführte: "Deshalb fiel die Wahl auf Paulo Pereira, einen sehr bekannten Namen im Handball, der Portugal in den letzten zehn Jahren auf die Handball-Landkarte gebracht hat."
Weiter sagte er: "Ich glaube, dass wir gemeinsam viel voneinander lernen können, aber wichtig ist, dass er all dieses Wissen an unsere Spieler und Trainer der jüngeren Auswahlen weitergibt. Er wird auch eng mit ihnen zusammenarbeiten, denn wir alle wissen, wie wichtig die Entwicklung der Jugendarbeit ist, aus der wir die meisten unserer Spieler schöpfen."
"Sicherlich werden wir mit seinem Namen oder seiner Auswahl weitere Märkte für junge, talentierte Spieler öffnen, die nach Celje kommen", schloss Planteu: "Wir hatten sehr gute Kandidaten bei der Auswahl des Trainers, und ich glaube, wir haben den besten ausgewählt. Wir alle haben noch viel Arbeit vor uns, um Celje mit harter und umsichtiger Arbeit wieder an die Spitze des slowenischen Handballs zu bringen."
Der Umbruch ist derweil bereits eingeleitet. Einige Spieler verlassen Celje, darunter Rok Maric nach Eisenach und die beiden Slowenen Mitja Janc und Tim Cokan Richtung Wisla Plock. Auch Rok Zaponsek kehrt dem slowenischen Topclub den Rücken.
mao