06.09.2024, 12:14
"So ein Sieg gibt extrem viel Aufwind"
Die Rhein-Neckar Löwen haben zum Saisonauftakt für einen Paukenschlag gesorgt, am Ende mit 32:27 (14:14) gegen den THW Kiel gewonnen. Entsprechend zufriden war man bei den Badenern. "Ich glaube nicht nur ich, sondern alle, die heute in der Halle waren, wollen uns jedes Mal so spielen sehen", erklärte Nationalspieler Sebastian Heymann im Nachgang gegenüber Dyn.
Die engagierte Vorstellung war auch eine Reaktion auf die durchwachsene Vorbereitung, nicht zuletzt der durchwachsenen 23:26-Niederlage gegen Frisch Auf Göppingen. "Nach dem Spiel gegen Göppingen haben wir sehr viel gesprochen, klar war da nicht alles schlecht, auch wenn wir kein gutes Spiel gezeigt haben. Aber wir wussten, worauf es heute ankommt und wo unsere Stärken sind", räumte Sebastian Heymann nach der Partie ein und betonte: "Wir wussten, worauf es heute ankommt und wo unsere Stärken sind. Wir haben uns darauf verlassen, aber auch ein paar Sachen überlegt, wo wir die Kieler verwunden können."
"So ein Sieg gibt extrem viel Aufwind, vor allem nach so einer schlechten Saison wie im letzten Jahr. Die wollen wir jetzt komplett abhaken, wir wollen nicht mehr darüber reden und jetzt redet hoffentlich jeder über den Auftaktsieg. Wir wollen einfach so weitermachen", erklärte Löwen-Keeper David Späth und ergänzte: "Es stehen noch viele, viele schwere Spiele an, aber natürlich kommen wir morgen dann mit einem Lächeln ins Training morgen."
"Wir haben den Matchplan über 60 Minuten gut durchgezogen. Guter Torhüter, gute Abwehr, das Tempospiel und im Angriff einfach cool zu bleiben. Wenn wir den Ball haben, dann passiert nichts und wir haben deutlich weniger technische Fehler gemacht. Das war vor allem in der hitzigen Phase extrem wichtig", analysierte Heymann und betonte gegenüber Dyn: "Dazu hatten wir über das ganze Spiel eine Wahnsinnsunterstützung, die Halle hat uns heute von Anfang an nach vorne gepeitscht und gepusht. Jetzt sind wir natürlich sehr stolz, dass wir unsere Fans zum Auftakt gegen Kiel mit zwei Punkten beschenken konnten."
Löwen-Keeper David Späth sah den Schlüssel im Sieg, "weil wir einfach unser Konzept und unser Spiel auf die Platte gebracht haben. Unser Spiel war alles andere als fehlerfrei, aber wir haben einfach gekämpft bis zum Ende", so der Nationalspieler, der zur Einordnung betonte: "Man muss auch sagen, dass Kiel ersatzgeschwächt ist, aber sie haben uns trotzdem einen Super-Fight geliefert. Egal welche Truppe sie auf die Platte schicken, sie sind ein Top-Team und wir sind froh, dass wir sie schlagen konnten."
Die von Heymann angesprochene Coolness war auch nötig, schließlich hatte die Rote Karte gegen Kiels Patrick Wiencek nach nicht einmal einer Minute Spielzeit für viel Thermik in der SAP-Arena gesorgt. Die Löwen nutzten das zu einer Zwei-Tore-Führung, scheiterten dann aber auch oft an Andreas Wolff und lagen mit 4:7 (12.) plötzlich hinten.
Die Löwen zeigten eine Reaktion, legten wieder ein 11:9 vor. Hinzu kam zum Ende des ersten Durchgangs noch die Verletzung von Juri Knorr. Der Spielmacher, dessen Wechsel nach Aalborg am heutigen Freitag bekannt wurde, geriet in der Rückzugsbewegung ins Straucheln, knickte auf einem Werbebanner um und musste von der Platte.
Nach dem Seitenwechsel beim 14:14 konnte aber auch Knorr noch einmal mitwirken. Die Löwen drehten auf, übernahmen mit dem 23:20 die Kontrolle und gaben die auch nicht mehr aus der Hand. Am Ende stand mit dem 32:27 auch die höchste Führung des Abends zu Buche.
"Kiel ist wieder ran gekommen, hat zwischenzeitlich sogar geführt, aber wir haben trotzdem weiter unser Ding durchgezogen. Wir sind gerannt, gerannt, gerannt und das muss unsere Devise sein. Wir müssen das konsequent durchziehen, egal gegen welche Mannschaft, egal in welcher Minute", erklärte David Späth.
Christian Stein