16.04.2024, 14:47
Geht er sogar ablösefrei?
Jetzt ist es offiziell: Juri Knorr wird die Rhein-Neckar Löwen 2025 verlassen. Das hat der Verein nun bekanntgegeben. Laut eines Medienberichts könnte der Spielmacher dann sogar ablösefrei ins Ausland wechseln.
Am Montag vergangener Woche waren erste Spekulationen aufgekommen, dass Juri Knorr sich für einen Wechsel entschieden habe. Den Medienberichten nach stehe ein Wechsel nach Dänemark zu Aalborg Håndbold im Raum. Im Rahmenprogramm des DHB-Pokals hatte sich auch Bundestrainer Alfred Gislason zu den Spekulationen geäußert und im TV-Interview den Wechsel von Juri Knorr praktisch bestätigt.
In einer am Dienstagmorgen veröffentlicheten Stellungnahme erklären die Rhein-Neckar Löwen nun, dass Knorr an den Verein mit einem Wechselwunsch herangetreten sei. Weitere Details wolle der Handball-Bundesligist, dessen Trainer Sebastian Hinze noch am Freitag betonte, dass es "Gerüchte" seien und er auf einen Verbleib hoffe, zum jetztigen Zeitpunkt allerdings nicht nennen.
"Juri hat uns schon vor ein paar Wochen davon in Kenntnis gesetzt, dass er sich im Sommer 2025 gerne sportlich verändern und von der Ausstiegsklausel in seinem bis 2026 datierten Vertrag bei uns Gebrauch machen möchte", erklärte Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann, die ausführte, dass der Verein sich nicht zu etwaigen Wechselgerüchten äußern wolle.
"Wir haben große sportliche Aufgaben und Ziele vor Augen, möchten Sporting Lissabon einen großen Kampf um den Einzug in die EHF Finals liefern. Hierauf legen wir gemeinsam mit Juri den vollen Fokus", so Kettemann. Wie die Bild zudem berichtet, würde Knorr wohl ablösefrei gehen. Laut seiner Ausstiegsklausel kann er demnach 2025 seinen Vertrag einseitig kündigen und praktisch zum Nulltarif wechseln.
"Seitdem ich bei den Löwen bin, reden wir genauso offen und ehrlich miteinander, wie ich mir das wünsche. Das war auch bei diesem Thema so", sagte Knorr selbst. "Was in den Medien geschrieben, gesagt und spekuliert wird, kann ich nicht beeinflussen. Ich möchte mich im Hier und Jetzt gemeinsam mit der Mannschaft auf das Sportliche konzentrieren. Was dann ab Sommer 2025 passiert, können wir besprechen, wenn es etwas Konkretes zu besprechen gibt."
2021 kam der gebürtige Flensburger Juri Knorr aus Minden nach Mannheim, spielte eine Saison mit Löwen-Legende Andy Schmid und übernahm 2022 von ihm die Spielmacher-Position. Seitdem ist er der unumstrittene Chef der Löwen-Offensive, sammelt die meisten Scorer-Punkte und spielt in der Abwehr auf der Halbposition eine wichtige Rolle.
Unter seiner Führung stürmten die Löwen im April 2023 zu ihrem zweiten DHB-Pokal-Sieg. In der Nationalmannschaft reifte Knorr in dieser Zeit ebenfalls zum Anführer im Angriff und steht in seinem jungen Alter bereits vor der zweiten Teilnahme an Olympischen Spielen in diesem Sommer. Ende 2022 verlängerte er seinen Vertrag bei den Rhein-Neckar Löwen bis 2026.
Zuletzt hatte der Mannheimer Morgen berichtet, dass die Löwen am Schweizer Manuel Zehnder interessiert sind. Der 24-Jährige führt aktuell die Torschützenliste der Bundesliga an und ist derzeit vom HC Erlangen an den ThSV Eisenach ausgeliehen. Die Bild bringt nun einen weiteren Nachfolgekandidaten ins Spiel.
Demnach soll auch Knorrs Nationalmannschaftskollege Luca Witzke (SC DHfK Leipzig) auf der Liste der Rhein-Neckar Löwen stehen. Dieser könnte möglicherweise etwas leichter zu haben sein als Zehnder, der im Sommer nach Erlangen zurückkehren soll. Weitere Kandidaten könnten Tomas Babak oder Linus Arnesson sein, beide stehen mit dem Bergischen HC vor dem Abstieg in die 2. Liga und könnten in diesem Fall günstiger zu haben sein als Zehnder oder Witzke.
PM RNL, red