27.01.2024, 13:25
Kampf um Bronze und Olympiaticket am Sonntag
Renars Uscins ist einer der Jüngsten im DHB-Kader. Im vergangenen Sommer wurde er U21-Weltmeister. Am Sonntag (15:00 Uhr / live ARD) spielt er mit Andreas Wolff und Co. in Köln gegen Schweden, um zwei Ziele zu erreichen.
Wie hast du nach dem Halbfinale geschlafen?
Renars Uscins: Man schläft ja grundsätzlich nicht so gut nach Spieltagen, weil noch so viel Adrenalin im Körper ist und der Körper einfach nicht so schnell runterkommt.
Wie hallt das Halbfinale gegen Dänemark bei dir nach?
Wir müssen die guten Sachen von gestern mitnehmen und das Spiel auch abhaken. Wir haben am Sonntag eine riesige Aufgabe vor uns, die genauso wichtig ist. Da wollen wir einen Sieg holen.
Was sind die guten Sachen, die euch im Halbfinale gegen Schweden auszeichnen sollen?
In der ersten Halbzeit war unsere Abwehr wirklich unfassbar gut. Wir haben nur zwölf Gegentore von Dänemark bekommen. Im Angriff haben wir flüssig gespielt und haben alle Positionen eingebunden. Das hatte uns in der Vorrunde und in der Hauptrunde vielleicht zwischendurch noch ein bisschen gefehlt.
Wir müssen das aber nicht nur über 30 Minuten schaffen, sondern über 50 oder 55. Dann werden wir die Chance haben, das Spiel um Platz drei zu gewinnen.
Im Spiel um Platz drei geht es auch um das Olympiaticket. Welche Bedeutung hat das für dich?
Das hat auf jeden Fall eine große Bedeutung. Wie gesagt: Das Spiel ist nicht unwichtiger als das Halbfinale, weil wir ein riesiges Ziel, ein Doppelziel, erreichen können: Einmal die Bronzemedaille und dann die direkte Olympiaqualifikation.
Da will ich wieder meinen Teil dazu beitragen. Mal schauen, wie viel es dann wird. Wenn man die Chance hat, so ein Turnier im Sommer zu spielen und das mit 21 Jahren, da will man alles dafür tun, dort dabei zu sein und sich dafür zu qualifizieren.
Was sagst du zu der Stimmung hier in Köln?
Ich habe ja immer gesagt: Das kannst du alles gar nicht beschreiben. Das muss man wirklich selbst erleben. Das ist einfach Wahnsinn, was die Fans uns für eine Energie spenden. Das peitscht so nach vorne. Man genießt es einfach, hier auf dem Feld zu spielen. Das Spiel um Platz drei wird wieder richtig cool.
Die Schweden haben in ihr Halbfinale etwas unglücklich verloren. Glaubst du, dass es eher ein Vorteil oder eher ein Nachteil für euch ist, dass sie mit einem seltsamen Gefühl vom Feld gegangen sind?
Das ist eine schwere Frage. Im Leistungssport ist alles sehr schnelllebig. Das sind alles Profis auf dem höchsten Niveau. Die müssen das genauso abhaken können wie wir unser Halbfinale.
Ich denke, das Spiel um Platz drei wird die Mannschaft gewinnen, die das Halbfinale besser abhaken kann und wieder dieselbe Energie aufs Spielfeld bringt.
Hast du dich schon mit Schweden beschäftigt?
Nein, dafür ist die Spielvorbereitung da. Da wir alle zwei Tage gegen eine andere Mannschaft gespielt haben, war nicht viel Zeit, sich schon mit Schweden zu befassen. Generell kann man sagen, dass sie ähnlich wie Dänemark über die individuelle Qualität kommen und es trotzdem schaffen, ein qualitativ hochwertiges Zusammenspiel auf die Beine zu stellen.
Da müssen wir wieder alle zusammenstehen, die Zweikämpfe annehmen und auch mit Herz agieren, um sie ein bisschen zu verunsichern und um unser Tempospiel daraus zu entwickeln.
Felix Buss