28.07.2024, 14:23
Deutschlands Top-Torjäger im Interview
Mit acht Toren war Renars Uscins bester deutscher Werfer beim Auftaktsieg gegen Schweden. Anschließend berichtete der junge Linkshänder von einer besonderen Begegnung im Olympischen Dorf und warnte vor Japan.
Renars, Gratulation zum Auftaktsieg. Deine erste Reaktion zum Spiel?
Renars Uscins:
Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben gesehen, dass wir den Sieg mehr wollten als die Schweden. Was die Torhüter da in der ersten Halbzeit gemacht haben, habe ich glaube ich noch nie erlebt (lacht). Ich bin sehr glücklich, dass wir es in der zweiten Halbzeit besser gemacht haben im Angriff. Wir hatten trotzdem weiter eine starke Abwehr und einen starken Andi Wolff im Tor und haben verdient gewonnen.
Wie würdest du dein Spiel zusammenfassen?
Ich bin schwierig ins Spiel gekommen, aber in der zweiten Halbzeit habe ich den Restknopf gedrückt. Dann lief es besser, ich hatte meinen Rhythmus und es hat sehr gut geklappt.
Wie erlebst du du die Stimmung?
Ich bin ein bisschen verwöhnt von der Heim-WM mit den Junioren, der Heim-EM im Januar und der Olympia-Qualifikation im eigenen Land (lacht). Das ist mein erstes Turnier auf neutralen Boden und das ist anders. Die Halle es ist ruhiger, du verstehst dein eigenes Wort, aber es hat natürlich auch Flair. Das wollen wir mitnehmen und weiter Spaß haben.
Wie erlebst du generell das Olympia-Feeling?
Das ist natürlich sehr spannend. Du bist im Olympischen Dorf wie in einer Kleinstadt, da sind nur Athleten und du sagst jedem Deutschen, den du triffst, hallo - wie man es auf dem Dorf eben macht (lacht). Und auch im Kraftraum gibt es einen kleinen Unterschied (schmunzelt). Im Gym in Hannover trainierst du neben älteren Herren, aber hier bist auf einmal der Kleinere, weil neben dir ein Gewichtheber trainiert (lacht).
Was war bisher deine schönste Begegnung mit einem deutschen Athleten?
Ich habe die Hälfte des deutschen Basketballteams getroffen. Als ich vor denen auf der Dachterrasse stand, war das schon beeindruckend - auch, weil ich großer Basketballfan bin. Ich bin ein bisschen traurig, dass ich kein Spiel sehen kann (die Hand- und Basketballer verpassen sich durch den Spielorttausch; wenn der Handball nach Lille umzieht, wechselt der Basketball von dort nach Paris; Anm. d. Red.)
Zurück zu euch: Wie viel Antrieb gibt der Auftaktsieg gegen Schweden?
Das gibt schon sehr viel Schwung und Selbstvertrauen, weil wir gesehen haben, was möglich ist, wenn wir kämpfen und an uns glauben. Trotzdem sind wir vor Japan gewarnt. Das Spiel findet unter ganz neuen Vorzeichen statt; es ist um neun Uhr morgens und Japan ist eine eklig zu spielende, schnelle Mannschaft. Wir setzen den Fokus neu, wir wissen alle, was auf uns zukommt.
jun