vor 23 Stunden
"Sehr intensives Spiel"
Handball-Bundesligist HSG Wetzlar führte Mitte der zweiten Hälfte bereits mit vier Treffern, kam im Mittelhessen-Derby gegen den TV Hüttenberg am Ende aber nicht über ein 27:27-Unentschieden hinaus. Der starke Vranjes ließ die Siegchance liegen.
Mit dem letzten Wurf hätte Vladimir Vranjes das Mittelhessen-Derby am Freitagabend (24. Januar) beim Zweitligisten TV Hüttenberg zugunsten der HSG Wetzlar entscheiden können. Doch der Bosnier scheiterte vor 1.150 Zuschauern an TVH-Torwart Yahav Shamir und verpasste seinen neunten Tagestreffer. So blieb es beim 27:27 (15:15). Wie schon beim Linden-Cup im Sommer trennten sich die beiden Flaggschiffe des mittelhessischen Handballs also unentschieden.
"Das war ein sehr intensives Spiel, so wie es sich für ein Derby gehört. Das hatte in den meisten Phasen wenig mit einem Testspiel zu tun. Ich bin auch nicht unzufrieden, auch wenn wir nach der Vier-Tore-Führung nur unentschieden gespielt haben. Aber wir sind auf Betriebstemperatur gekommen. Am Mittwoch war ein Aufgalopp, heute ein guter Härtetest gegen einen Kontrahenten, der 60 Minuten sein Spiel durchgezogen hat", sagte HSG-Trainer Frank Carstens nach der Partie.
"Wir haben am Ende ein paar Fehler zu viel gemacht und deswegen das Spiel nicht nach Hause gebracht, obwohl wir schon das bessere Team waren", meinte Carstens. Die Wetzlarer, die weiterhin auf die drei WM-Fahrer Domen Novak, Anadin Suljakovic und Zsolt Krakovszki sowie den wegen Schulterproblemen noch geschonten Georg Löwen verzichten mussten, begannen konzentriert und setzten sich über 6:4 (11.) und 8:6 (15.) auf 10:7 in der 17. Minute ab.
Als dann aber nacheinander Lion Zacharias, Tizian Weimer und Jona Schoch an TVH-Schlussmann Simon Böhne scheiterten, wendeten die Gastgeber das Blatt und gingen mit 11:10 in Führung (23.). Beim 14:12 durch Colin Simon, die Anleihe aus der eigenen U23, lag die HSG wieder mit zwei Treffern vorne, schaffte es aber nicht einen Vorsprung mit in die Pause zu nehmen. Mit 15:15 ging es in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn setzten sich die Grün-Weißen, die den Ex-Hüttenberger Dominik Mappes im gesamten zweiten Durchgang schonten, bis zur 47. Minute auf 23:19 ab und vergaben die freie Chance zum 24:19. So blieb das Derby eine enge Angelegenheit, weil die Hüttenberger zum einen nicht aufsteckten, sich die Wetzlarer aber in der Schluss-Viertelstunde auch zu viele Fehlwürfe und einige technische Fehler leisteten.
Beim 26:26 erzielte Moritz Zörb für den Zweitligisten den Ausgleich (57.). Niklas Theiß warf den Zweitligisten sogar mit 27:26 in Führung, Stefan Cavor glich 35 Sekunden vor dem Ende aus. Weil sich dann die Hüttenberger ein Stürmerfoul leisteten, gab es die letzte Möglichkeit für die HSG, doch Vranjes krönte seine ansonsten starke Leistung nicht und vergab die Siegchance.
Für die HSG Wetzlar steht noch ein Testspiel bis zum Rückrunden-Auftakt am 9. Februar bei der SG BBM Bietigheim an. Am kommenden Freitag (31. Januar, 19 Uhr) treten die Grün-Weißen in der Sporthalle am Rassberg in Burbach-Neunkirchen gegen den Zweitligisten TuS Ferndorf an.
TV Hüttenberg: Böhne, Shamir (ab 31.); Schwarz (1), Kirschner (4/4), Theiß (3), Paul Ohl (2), Lasse Ohl (1), Zörb (2), Spandau (1), Rüdiger(2), Haack (5), Klein, Kompenhans (3), Schreiber (3)
HSG Wetzlar: Göbner (bei einem Siebenmeter), Till Klimpke; Meyer (1), Mappes (2), Norberg (1), Ole Klimpke, Simon (1), Vranjes (8), Becher, Ahouansou (n.e.), Schoch (4), Weimer (1), Müller (1), Zacharias (5/1), Cavor (3)
Zuschauer: 1.150
Schiedsrichter: Kaplan/Scheld (Wiesbaden/Hüttenberg)
Strafminuten: 4 / 6
bec