28.12.2024, 09:30
Nach Sieben-Tore-Rückstand noch gewonnen
Die TSV Hannover-Burgdorf geht als Tabellenvierter in die Weltmeisterschafts-Pause. Matchwinner beim 32:30-Sieg beim SC DHfK Leipzig ist Torhüter Simon Gade, vorne sorgten Justus Fischer und Renars Uscins einmal mehr für die entscheidenden Tore in der Crunch Time.
Die TSV Hannover-Burgdorf geht als Tabellenvierter der Handball-Bundesliga in der Weltmeisterschafts-Pause. Die Mannschaft von Trainer Christian Prokop setzte sich an dessen alter Wirkungsstätte beim SC DHfK Leipzig mit 32:30 (15:18) durch.
Entscheidender Spieler der Partie war TSV-Torhüter Simon Gade. Der Däne wehrte in der Schlussphase erst einen Strafwurf und dann einen Tempogegenstoß des Leipzigers Lukas Binder ab. Bester Werfer der Hannoveraner war Marius Steinhauser mit sieben Treffern. Für die Gastgeber war Staffan Peter sechsmal erfolgreich.
"Wir wollen unsere Hinrunde krönen", sagte Renars Uscins vor der Partie bei Dyn, wohlwissend, dass man "ein richtig schweres Spiel" vor der Brust habe. Die Niedersachsen schafften es zunächst nicht, die frühe 4:1-Führung (5. Minute) zu behaupten. Mit einem Doppelschlag von Luka Rogan und Peter in der 12. Minute drehte Leipzig die Partie zum 7:5. Per Siebenmeter erhöhte Binder auf 12:5 für die Gastgeber.
Eine "ausbaufähige" erste Halbzeit hatte Marian Michalczik gesehen. "Zu viele Fehler von uns, aber wir haben noch 30 Minuten Zeit", so der Regisseur im Pauseninterview bei Dyn. "Wir tun uns schwer gegen die 5:1 und dann bestraft Leipzig das sehr schnell. Wir haben gute Phasen gehabt, aber brauchen mehr Konsequenz."
"Wir sind mit dem Ausgang des Spiels und mit dem Ende der Hinrunde sehr zufrieden. Wir wussten, dass Leipzig vor dieser tollen Kulisse mit viel Dampf und Power ins Spiel gehen wird, auch wenn sie personelle Rückschläge zu verkraften hatten. Wir sind zwar gut ins Spiel gestartet, doch dann kam ein Schlendrian in unser Spiel. Leipzig ist mit einer verdienten Führung in die Pause gegangen", so das Fazit von Recken-Coach Christian Prokop bei der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.
Die zweite Hälfte startete Hannover mit einem 3:0-Lauf zum 18:18 (34.). In der jetzt offenen Partie wechselte die Führung mehrfach hin und her. Steinhauser per Siebenmeter und Vincent Büchner sorgten für das 30:28 (53.) zugunsten der TSV. Leipzig konterte zum 30:30, verlor aber in der 57. Minute Simon Ernst. Der ehemalige Nationalspieler sah nach einem Gesichtstreffer bei Uladsislau Kulesch die Rote Karte. Diese Schwächung des Gegners und Gades Paraden machten am Ende den Unterschied aus.
"Wir haben am Ende wieder einmal Crunchtime-Charakter gezeigt", bilanzierte Kreisläufer Justus Fischer, der den vorletzten Treffer der Partie und damit praktisch den Siegtreffer gesetzt hatte. "Wir haben in der zweiten Halbzeit deutlich besser verteidigt und entsprechend mehr Tempotore gemacht. Das hat uns den Sieg geschenkt."
Das sah auch Prokop ähnlich. "In der zweiten Halbzeit haben wir eine ganz starke Abwehr gespielt und konnten das Spiel somit wieder ausgeglichen gestalten. Am Ende hätte es in beide Richtungen kippen können - und wir hatten heute den glücklichen Ausgang auf unserer Seite", so der Recken-Coach.
chs, dpa