09.10.2024, 15:15
Boss des Bergischen HC sauer auf Gericht
Jamal Naji hat vor Gericht in erster Instanz gegen den Bergischen HC gewonnen. Für seinen Ex-Klub ist das Kapitel damit aber noch lange nicht beendet. Bei handball-world äußert sich nun BHC-Boss Jörg Föste mit klaren Worten.
Der Gerichtsstreit zwischen dem Bergischen HC und Ex-Trainer Jamal Naji könnte sich weiter ziehen. Naji hatte beim Arbeitsgericht Solingen gegen seinen ehemaligen Klub geklagt und damit zwar in erster Instanz Recht bekommen. Doch der Fall dürfte vermutlich in die nächste Runde gehen.
"Wir werden jetzt zunächst die Urteilsbegründung abwarten. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir die nächste Instanz anrufen, ist sehr hoch", sagte BHC-Geschäftsführer Jörg Föste gegenüber handball-world. "Was wir in der mündlichen Verhandlung gehört haben, hat uns ganz und gar nicht überzeugt."
Aber was war passiert? Nach zwölf Pleiten in Folge war Naji im April trotz Vertrags bis 2028 vom damaligen Handball-Bundesligisten mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. Anschließend war der BHC in die 2. Liga abgestiegen und der Vertrag durch den Abstieg eigentlich beendet. Vor Gericht ging es dann um die Frage, ob Najis Vertrag - wie wohl von ihm angenommen - auch für die 2. Liga Gültigkeit hatte.
Das Gericht gab Naji weitgehend Recht. Es hatte unter anderem damit argumentiert, dass die entsprechende Vertragsklausel nicht präzise genug formuliert worden sei. Ein Argument, das BHC-Boss Föste nicht nachvollziehen kann.
"Diese Klausel ist eindeutig, nicht verklausuliert, sondern eindeutig", betont der 64-Jährige. "Da steht drin: 'Der Vertrag besitzt ausschließlich für den Bereich der 1. Handball-Bundesliga Gültigkeit. Bei Abstieg oder Lizenzverlust/-Rückgabe endet der Vertrag'".
Das Arbeitsgericht Solingen hatte dagegen wohl argumentiert, dass der Klausel nicht zu entnehmen ist, wann genau eine Saison überhaupt endet und damit der Abstieg feststeht, wie das Solinger Tageblatt berichtet hatte. "Das weiß jeder, wann eine Saison zu Ende ist. Nur offenbar diese Kammer nicht", kritisierte Föste.
"Und das Dritte, das moniert wurde, war, dass ein Trainer - wenn überhaupt - nur in geringem Maße am Erfolg beteiligt sei. Das sehen wir natürlich als realitätsfern an", sagt Föste. "Wenn das tatsächlich als Schriftform kommt, werden wir die nächste Instanz anrufen, die sich mit Berufssport wirklich auskennt." Die nächste Instanz wäre dann das Landesarbeitsgericht Düsseldorf.
red