26.10.2024, 11:11
"Können uns die Spiele leisten"
Warszawa 2040 - unter diesem Schlagwort will sich Polen mit seiner Hauptstadt Warschau um die Ausrichtung der Olympischen Spiele bemühen.
"Wir können uns die Spiele leisten. Polen ist in den letzten 30 Jahren immer reicher geworden, mit einigen Turbulenzen. Wir gehören zu den reichsten Ländern der Welt, aber bei den Spielen sollte es nicht darum gehen, Geld aus einigen Bereichen zu nehmen und es für diese Veranstaltung auszugeben. Sie sollten die Krönung jahrelanger Arbeit sein, eine Investition in eine gesunde Gesellschaft und in den Sport", kommentierte Polens Sportminister Slawomir Nitras die Bewegung, die die Olympischen Spiele entweder 2040 oder 2044 holen soll.
In der Vergangenheit waren zwei Bewerbungen nicht erfolgreich, 1999 wurde die Bewerbung von Zakopane für die Spiele 2006 nicht vom IOC akzeptiert und 2011 hat Krakau seine Bewerbung vor der Abstimmung für die Spiele von 2022 zurückgezogen.
"Wir müssen eine nationale Strategie für die Entwicklung des Sports entwickeln. Sie heißt "Warszawa 2040", aber es ist keine Strategie für die Organisation der Spiele, sondern eine Strategie, den polnischen Sport so zu verändern, dass diese Spiele möglich sind, denn ohne diese Veränderungen werden sie nicht möglich sein", wird Nitras vom Fernsehsender TVP zitiert. Im kommenden Jahr soll diese strategische Ausrichtung vorgenommen werden, im Januar 2026 will man erste Verhandlungen mit dem IOC beginnen.
Polen tritt dabei auch in Konkurrenz zu Deutschland, das ebenfalls die Spiele von 2040 ausrichten will. Zahlreiche Bundesländer machen sich für die Spiele in ihrer Region stark. Ziel ist es, wie DOSB-Präsident Thomas Weikert zuletzt erklärte, "das für Deutschland beste Bewerbungskonzept zu finden". Der DOSB will einerseits die Gesellschaft vom Mehrwert Olympischer Spiele im Land überzeugen und zugleich eine international aussichtsreiche Bewerbung auf die Beine stellen.
Der Bund wird sich von 2024 bis 2027 mit insgesamt 6,95 Millionen Euro an den Kosten für den Olympia-Bewerbungsprozess beteiligen. "Ich hoffe, dass wir für 2040 erfolgreich sein können. Jetzt geht es darum, Spiele zu konzipieren, die so sind, dass Bürgerinnen und Bürger vor Ort das gut finden. Das hat zuletzt zweimal nicht geklappt", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz im Juli dieses Jahres. Die Olympischen Spiele 2028 finden in Los Angeles (USA) statt, 2032 wird Brisbane (Australien) Gastgeber sein. Der Bewerbungsprozess für 2036 läuft aktuell noch.
chs