14.10.2024, 09:24
Nach Skandal-Topspiel in Polen
Das Handball-Spitzenspiel in Polen sorgt für großen Wirbel - jedoch nicht sportlich. Klubs und Trainer beschuldigen sich gegenseitig heftig. Wisla Plocks Trainer Xavier Sabaté bestreitet vehement, Kielce-Coach Talant Dujshebaev rassistisch beleidigt zu haben. Wegen einer anderen Sache will er nun wohl rechtliche Schritte gegen Dujshebaev einleiten.
Wisla Plock gewann am gestrigen Sonntag (13. Oktober) das Spitzenspiel der polnischen Superliga mit 29:25 gegen Industria Kielce. Der amtierende Double-Sieger düpierte also einmal mehr in den vergangenen Jahren die Mannschaft von Talant Dujshebaev.
Doch das Spiel hat vor allem viele nicht-sportliche Schlagzeilen produziert. Es gab 21 Zeitstrafen, eine Blaue und eine Rote Karte. Der ehemalige spanische Nationalspieler Jorge Maqueda hatte im ersten Abschnitt nach einer unsportlichen Aktion gegen Plocks Mirsad Terzic den Blauen Karton erhalten. Maqueda soll Terzic gebissen haben. Aber noch mehr: Kielce-Trainer Dujshebaev und sein Linksaußen Dylan Nahi erheben schwere Rassismus-Vorwürfe.
Dujshebaev beschuldigt seinen spanischen Landsmann, Wisla-Coach Xavier "Xavi" Sabate. "Er hat mich einen Scheiß-Chinesen genannt", so der in Kirgistan geborene Dujshebaev gegenüber handball-world. Nahi sei von den gegnerischen Fans mehrfach als "schwarzes Schwein" bezeichnet worden, sagte Talant Dujshebaev.
Er bestreite "kategorisch, dass ich Trainer Dujshebaev so beschimpft habe, wie er es mir vorwirft", wird dagegen Xavi Sabaté von TVP Sport zitiert. Wisla Plock hat eine Stellungnahme abgegeben, in der überhaupt nicht auf die Rassismus-Vorwürfe eingegangen wird, aber wiederum schwere Anschuldigungen in Richtung Dujshebaev erhoben werden.
Xavi Sabaté sei von Talant Dujshebaev auf Spanisch wild beschimpft worden mit den Worten: "Hurensohn, ich werde dich töten." Sabaté habe daraufhin überrascht reagiert und Talant Dujshebaev gefragt: "Was sagst du da?"
Nach Darstellung des Sabaté-Klubs habe Kielce-Trainer Dujshebaev seinen Kontrahenten Sabaté dann am Hals gepackt und ihm ins Gesicht gespuckt. "Die ganze Situation war in der Fernsehübertragung zu sehen und wurde von einem Zeugen beobachtet", so Wisla Plock. Auch Xavi Sabaté sprach davon, dass den Vorfall ein Delegierter aus der Nähe gesehen habe. Dujshebaev bestreitet, gespuckt zu haben. Er habe nur, etwa mit einem "pfff", seine Missbiligung zum Ausdruck gebracht.
Der Double-Sieger teilte zudem mit, dass Sabaté beschlossen habe wegen dieser Beleidigungen seitens Dujshebaevs juristische Schritte einleiten zu wollen. Der Klub beendet sein Statement mit den Worten: "Wir sind mit dir, Xavi! Die ganze Mannschaft und die Fans!"
bec